Er hatte sich für einen möglichen Titelkampf bereitgehalten, sogar eingewogen, und musste dann doch unverrichteter Dinge wieder abreisen. Trotzdem fuhr Teixeira mit einem Lächeln im Gesicht zurück nach Hause, schließlich lief der Hauptkampf von UFC 259 ganz in seinem Sinne.

„Der Sieg von Blachowicz ist sehr gut für mich“, sagte Teixeira gegenüber MMAFighting. „Falls Adesanya gewonnen hätte, hätte sich jeder gefragt, was als nächstes passiert und ob er zuerst ins Mittelgewicht zurückgeht. Blachowicz kam zu mir und hat mir gesagt, dass ich der Nächste bin. Das war perfekt. Ich war in Form, habe Gewicht gemacht und war bereit für den Kampf. Ich muss mich also für ihn nicht erst in Form trainieren.“

Dafür allerdings warten. Denn, nachdem Jan Blachowicz im letzten halben Jahr zwei Mal im Käfig stand und dazwischen viel Zeit mit Training verbrachte, will der frischgebackene Vater erst einmal Zeit mit seiner Familie verbringen. Ein Titelkampf vor Herbst ist unwahrscheinlich. Teixeira will sich für September bereithalten.

„Natürlich kann alles passieren, aber von der Logik her und basierend auf allem, was derzeit passiert, ist das meine Chance. Ich bin zuversichtlich, dass ich der nächste Herausforderer sein werde. Nicht nur der nächste Herausforderer, ich werde der nächste UFC-Champion. 2021, Bruder. Das ist mein Jahr.“

Darauf hat sich Teixeira lange vorbereitet. Der Brasilianer war in den letzten Jahren ein wenig ins Hintertreffen des Halbschwergewichts geraten, nachdem er gegen Anthony Johnson und Alexander Gustafsson K.o. ging und Corey Anderson in Hamburg nach Punkten unterlag. Seitdem konnte ihn jedoch kein Kämpfer mehr bezwingen.

„Ich habe sehr hart in den letzten beiden Jahren gearbeitet, nach meiner Niederlage ein neues Gym aufgemacht, viel Geld in die Hand genommen, ohne zu wissen, was die Zukunft für mich bereithält. Die zukunft meiner Karriere, wohin es mich zieht und ob alles klappt. Und dann habe ich drei Kämpfe gewonnen, 2020 kam die Pandemie und mein Gym musste zumachen. Aber ich habe trotzdem zwei wundervolle Fights gemacht und jetzt geht’s gegen Blachowicz. Ich wollte sichergehen und warten. Kein Problem. Es ist meine letzte Chance, jeder weiß es, ich weiß es. Ich bin 41 und werde alles dafür tun, diesen Gürtel zu gewinnen. Ich will Geschichte schreiben.“

Zumal Teixeira nach dem Titelkampf am vergangenen Wochenende unbeeindruckt von den beiden Kämpfern zurückblieb. Teixeira war überrascht, dass sich Blachowicz so lange Zeit ließ, bevor er mit Takedowns arbeitete.

„Es war ein bisschen enttäuschend. Sah so aus, als hätten beide zu viel Respekt voreinander am Anfang. Dann wirkte es, als ob Blachowicz müde wurde, aber dann hat er mit Takedowns gearbeitet. Ich dachte Adesanya hätte eine bessere Verteidigung dagegen, das war zu leicht. Blachowiczs Stil ist einfacher für mich als Adesanyas. Er ist gefährlich, das sind sie beide. Mit guter Präzision und Timing geht jeder runter. Aber Blachowicz wartet mehr ab und tauscht Schläge aus, ohne sich zu bewegen und er wird sich eher auf einen Grappling-Kampf einlassen. Es ist das bessere Matchup für mich. Mir ist so jemand lieber als ein Gegner, der sich zu viel bewegt.“