Ciryl Gane: Ich bin mit der Bezahlung zufrieden.
Ciryl Gane, die neue Schwergewichtshoffnung der UFC, äußerte sich nun nach dem Gewinn des Interimtitels öffentlich zu der heiß diskutierten Thematik der mangelnden Bezahlung der Athleten durch die UFC. In einem Interview mit Ariel Helwani zeigt sich "Bon Gamin" zufrieden mit der ihm ausgezahlten Vergütung, welche er auch für jedermann offenlegt und nicht verheimlicht. Weiterhin spricht Gane über seine erfolgversprechende Zukunft und die anstehende Titelvereinigung gegen den regulären Champion Francis Ngannou.
Der aktuelle Monat dürfte Ciryl Gane noch lange in positiver Erinnerung bleiben. Nachdem er sich mit einem vorzeitigen Sieg in der dritten Runde gegen Derrick Lewis zum Interimschampion im Schwergewicht krönte, lief es für den Franzosen privat nicht weniger erfolgreich, da er zum zweiten Mal Vater einer Tochter wurde.
Hinsichtlich einer oft unterstellten, unangemessen Bezahlung der Athleten durch die Organisation oder nicht ausreichend entgegengebrachter Wertschätzung, wie zuletzt von Francis Ngannou vorgeworfen, distanziert sich Gane gänzlich, wie er in der MMA Hour von Ariel Helwani verriet.
"Ich trage keinen Groll mit mir herum. Und wenn man mich betrachtet, merkt man es auch", zeigt sich der 31-jährige Franzose positiv gestimmt.
So bekam er für seinen letzten Auftritt gegen Lewis einen Scheck über 350.000 US-Dollar ausgehändigt, von denen nach Abzug der Steuern und der Kosten für seine Vorbereitung nicht einmal die Hälfte übrig blieb. Zu wenig nach Meinung zahlreicher Experten und Fans, betrachtet man Leistung und Niveau, auf welchem sich Gane bewegt.
"Für mich ist das alles kein Geheimnis. Die Leute möchten wissen, was ich für den Bonus (Performance of the Night, Anm. d. Red.) bekommen habe, jeder kann das erfahren. Für mich ist das kein Geheimnis. Ich bin nicht so wie die üblichen Franzosen, die nicht über ihr Geld reden. Für mich ist das in Ordnung, ich kann darüber sprechen. Ich habe die Medien verfolgt, die Schlagzeilen gingen in die Richtung, dass ich unglücklich darüber bin. Aber nein, es ist für mich in Ordnung.“
„Man muss wie in jedem anderen Beruf auch Steuern bezahlen, man hat ein Team hinter sich, welches viel Zeit mit einem verbringt. Mein Coach war von seiner Tochter getrennt und hat sie einen Monat lang nicht gesehen. Daher ist es normal, dass ich auch mein Team finanzieren muss. Alles ist in Ordnung. Und dann der Kurs zu Dollar gegenüber Euro, es ist ein Spiel, aber alles ist in Ordnung. Ich habe erst vor drei Jahren angefangen, es ist alles kein Problem. Es ist erst der Anfang meiner Karriere."
Tatsächlich ist es beachtlich, was Gane in solch einer kurzen Zeitetappe bereits alles erreicht hat. Seit nicht einmal zwei Jahren steht er bei der UFC unter Vertrag, mit MMA kam er erst vor drei Jahren in Kontakt, und die Wurzeln seiner Kampfsportkarriere starten gerade einmal vor sechs Jahren im Muay Thai.
Als Nächstes sollte für Ciryl Gane der Kampf um die unangefochtene Krone gegen seinen alten Weggefährten Francis Ngannou anstehen, was dieser zeitlich am Liebsten für Dezember oder Januar terminieren würde. Obwohl beide ihren Ursprung in der MMA Factory in Paris haben, kreuzten sich ihre Wege dort kaum, da Ngannou sich zu den Anfangszeiten von "Bon Gamin" bereits in Las Vegas niedergelassen hatte.
Für Gane wird das anstehende Duell daher keine persönliche Angelegenheit werden, sondern lediglich eine weitere zu erfüllende Aufgabe sein. "Ich möchte nur mein Ding durchziehen, was ich denke ich ganz gut mache. Und gegen Francis möchte ich gut aussehen, das möchte ich einfach mit einem guten Gefühl absolvieren. Ich bin nicht so ein Typ, der anderen etwas nicht gönnt. Ich kämpfe gegen Francis genauso wie gegen Volkov, Junior dos Santos oder Derrick Lewis. Er ist nur ein anderer Gegner, so ist das für mich."
Hinsichtlich eines Duells um die alleinige Herrschaft in der Königsklasse zeigt sich Gane zuversichtlich und vertraut hierbei auf seine ihm in die Wiege gelegten Fähigkeiten.
„Ich bin bei jedem Gegner sehr zuversichtlich. Ich habe es bereits bewiesen und mich seit Beginn meiner Karriere ganz gut geschlagen. Es hängt damit zusammen, dass ich diese Kampfintelligenz habe, nicht nur, weil ich ein guter Athlet bin oder gute Fähigkeiten habe. Nein, es liegt daran, weil ich diese Kampfintelligenz habe. Daher denke ich heute, dass gegen Francis alles möglich ist. Ich denke, es wird mein härtester Test werden, aber ich bin davon überzeugt, dass alles möglich ist, ich bin sehr zuversichtlich.“