Anderson Silva hofft auf GSP-Boxkampf: Allmächtiger White soll ihn gehen lassen
Vor zehn Monaten endete die MMA-Karriere von Anderson Silva mit einer Niederlage gegen Uriah Hall im Octagon der UFC. Seitdem konzentriert sich die „Spinne“ auf Box-Kämpfe, am Samstag geht es gegen Tito Ortiz. Der Brasilianer hat schon die nächste Legende im Blick, Georges St-Pierre. Doch dafür muss eine große Hürde aus dem Weg geschafft werden.
Wie der 46-Jährige in einem Podcast von MMAFighting.com erklärte, hofft er nun nach Ende seiner UFC-Karriere auf einen Kampf, der zum Leidwesen der Fans und UFC nie im Käfig stattfand. Das Duell zwischen dem langjährigen Mittelgewichts-Titelträger Anderson Silva und der kanadischen Legende Georges St-Pierre, der parallel zu Silva den Titel im Weltergewicht der UFC trug.
„Es ist möglich“, so Silva. „Georges St-Pierre ist jemand, der allen Respekt der Welt verdient. Nicht nur er, alle Kämpfer. Vitor Belfort, Tito Ortiz, Oscar de la Hoya, das sind Legenden. Ich glaube, es wäre ein sehr spannender Kampf. Aber dafür muss der Allmächtige erst mal aufhören, so nervig zu sein und ihn ziehen lassen.“
Der „Allmächtige“ ist in diesem Fall UFC-Präsident Dana White. Da Georges St-Pierre nach seinem Comeback im Jahr 2017, als er Michael Bisping den Titel im Mittelgewicht abnehmen konnte, wieder zurücktrat und damit nicht alle vertraglich vereinbarten Kämpfe bestritt, steht der Kanadier vier Jahre später immer noch unter UFC-Vertrag. So soll White verhindert einen Boxkampf zwischen St-Pierre und Oscar de la Hoya verhindert haben.
„Nichts, was Dana White tut, überrascht mich. Ich fände es gut, wenn er GSP aus dem Vertrag lässt. Er ist in Form, um weiterzukämpfen. Es gibt doch keinen Grund, ihn nur aus Prinzip wegen des Egos festzuhalten. Das ist lächerlich. Lasst ihn gehen. Er will nicht mehr MMA kämpfen und kann noch zwei bis fünf Jahre boxen. Er würde nicht gegen einen Jungen kämpfen, sondern einen de la Hoya boxen, jemanden, der es ihm erlaubt, gut auszusehen. Nach allem, was er für die Firma getan hat, pocht man auf den Vertrag. Total unnötig und einfach lächerlich.“
Anders als bei St-Pierre verzichtete die UFC zum Schluss auf Silvas letzte Kämpfe und ließ ihn trotz Restlaufzeit aus seinem Vertrag, so konnte der 46-Jährige schon im Sommer gegen Julio Cesar Chavez Jr. boxen. Wie Silva weiter ausführte, ist sein eigenes Verhältnis zu White mittlerweile geglättet, seine persönliche Meinung unterscheidet sich von der professionellen Meinung. Von der generellen Kritik an UFC-Verträgen hält der Brasilianer indes wenig.
„Die, die mit dem Vertrag unzufrieden sind, hätten eben vor der Unterschrift genau hinschauen müssen. Das macht es viel leichter, wenn man sieht, wohin sich die Karriere entwickelt und was man machen kann. Es ist schwierig, Dana White zu kritisieren, wenn man diesen Vertrag unterschrieben hat und nicht nachverhandeln kann.“
„Der Vertrag lag auf dem Tisch, die Kämpfer haben ihn anschauen können und danach kritisieren sie White? Er wird das tun, was das Beste für die Firma ist. Als Athlet muss man erkennen, dass man seine eigene Firma ist und sich um sie kümmern. Und die Vertreter müssen für die Rechte kämpfen, das ist leider bei den meisten Managern nicht der Fall. Es ist kompliziert.“
Für Silva liegt der Schlüssel auf der Hand. Solange sich Kämpfer nicht in einer Gewerkschaft organisieren und glücklich sind, solange sie in der UFC kämpfen dürfen, wird sich auch nichts am Ist-Zustand ändern. Einen Ausweg sieht Silva allerdings.
„Wenn wir Thanos bekommen und er mit den Fingern schnippt“, lachte Silva. „Keine Ahnung, holt Royce Gracie und lasst ihn die UFC leiten. Ich mache nur Spaß. Keine Ahnung. Nur die Steine von Thanos können dieses Problem lösen.“