Dan Hooker: Ich werde das neue Spielzeug schnell kaputtmachen
Bei UFC 257 dreht sich alles um Conor McGregor, Dustin Poirier und Michael Chandler, so scheint es. Das vierte Leichtgewicht im Bunde, Dan Hooker, scheint hingegen kaum Beachtung zu finden. Ein Fehler, denkt der Neuseeländer, der sich am Ende des Kampfabends in der McGregor-Lotterie wiederfinden möchte.
Dabei ist sich der Neuseeländer bewusst, dass er nicht die erste Wahl für den Kampf gegen den Neuzugang im UFC-Kader war. Doch obwohl die UFC seit Monaten nach einem Gegner suchte und den Kampf erst vor wenigen Tagen offiziell ansetzt, soll das nicht bedeuten, dass Hooker kurzfristig in die Aufgabe hineinrutschte.
„Ich glaube, der Grund, warum es so spät bekanntgegeben wurde, war, dass sie versucht haben, andere Gegner für ihn zu finden“, lachte Hooker in einem Interview mit SCP MMA. „Am Anfang wollten sie Justin Gaethje für ihn, habe ich gehört. Und als der Kampf jetzt bekanntgegeben wurde, hat Dana es so angekündigt, dass sie Charles Oliveira für ihn wollten, aber da er nicht so kurz nacheinander kämpfen wollte, bin ich jetzt dran. Die Leute haben mich schon gefragt, ob es ein kurzfristiger Einsatz ist. Keine Sorge, ich bin schon eine ganze Weile im Camp. Ich bin bereit. Der Kampf wurde schon vor langer Zeit an mich herangetragen.“
Chandler unterschrieb im September in der UFC und sollte, wäre es nach Dana White gegangen, sein Debüt schon einen Monat später bei UFC 254 gegen Tony Ferguson feiern, doch die Parteien konnten sich nicht einigen, sodass Chandler nur als Ersatz für den Titelkampf zwischen Khabib Nurmagomedov und Justin Gaethje nach Abu Dhabi reiste, dann jedoch nicht gebraucht wurde. Für Hooker ein klares Zeichen, dass Chandler sich direkt im Titelrennen wiederfindet. Und damit eine Chance für den Neuseeländer, mit einem Sieg ebenfalls in die Region des Leichtgewichts vorzustoßen.
„Ich glaube, sie wollten ihm so schnell es geht eine Titelchance geben“, so Hooker weiter. „Jeder, der den Sport länger beobachtet, weiß, dass die Gefahr in der Zeit liegt. Das Alter ist in diesem Sport nicht dein Freund. Sie wollten, dass er hier ankommt und sofort stark aussieht. Wenn er schnell jemanden aus der Top 5 abgefertigt hätte, hätten alle Leute sofort nach einem Titelkampf gerufen, weil 95 Prozent der Zuschauer faul sind und nur Highlights vor einem Kampf anschauen. ‚Wow, ehemaliger Champ einer anderen Organisation und hat einen aus der Top 5 besiegt. Jetzt kämpft er um den Titel!‘ Diese Leute machen sich nicht die Mühe, seine Kämpfe anzuschauen.“
Für Hooker, derzeit auf Platz 6 der Rangliste, scheint der Kampf gegen UFC-Quereinsteiger Chandler auch eine Frage der Ehre zu sein. Immerhin müssen sich Jahr für Jahr zahlreiche Kämpfer durch die Knochenmühle der UFC nach oben kämpfen, bevor sie auch nur den Hauch einer Chance auf einen Titelkampf erhalten.
„Die Gefahr liegt auf dem Weg in die Top 5. Wenn man ihn erst gegen jemanden aus der Top 50, Top 30, Top 20, Top 15 in der UFC stellt, dann schießt die Wahrscheinlichkeit, dass er einen der Kämpfe verliert, in die Höhe. Je schneller sie ihn in den Titelkampf stecken können, desto früher können sie ihn vermarkten. Für mich ist das wie ein neues Spielzeug, ich werde es schnell kaputt machen. Die UFC hat eine Menge Geld investiert, um ihn aus seinem Vertrag und in die UFC zu holen und sie werfen ihn mit mir, einem stilistisch schlechten Matchup, in den Käfig. Ich mache dieses Spielzeug innerhalb von fünf Minuten kaputt und habe dabei kein schlechtes Gewissen.“
Ein Sieg gegen Chandler ist für Hooker jedoch nicht nur Ehrensache, sondern auch die Eintrittskarte für den Neuseeländer in Richtung Titelrennen. Bereits im Sommer zeigte er gegen Dustin Poirier eine starke Leistung und bestimmte die ersten Runden des Kampfes, bevor der „Diamond“ mit einer Energieleistung über die letzten 15 Minuten der Kampfzeit den Kopf aus der Schlinge zog. Hooker hofft, mit einer guten Leistung nicht nur näher an einen Titelkampf, sondern auch an seine „Red Panty Night“, also einen Kampf gegen UFC-Goldesel Conor McGregor, heranzukommen.
„Als sie ihn als Ersatz für den Titelkampf nominiert haben, haben sie allen gezeigt, wie viel sie in ihn investiert haben. Sie haben sichergestellt, dass er auf dem gleichen Event kämpft, wie Conor McGregor. Das sind zwei der größten Kämpfe im Leichtgewicht und sie haben ihn so nahe daran platziert, wie nur irgendwie möglich. Das zeigt, wo er steht. Er ist im Gespräch und wenn ich da raus gehe und ihn vermöble, dann bin ich wieder zurück im Gespräch.“
