Normalerweise sieht man den 37-jährigen Ludwigshafener Patrick Talmon im Brazilian Jiu Jitsu oder Grappling - und das sehr erfolgreich. Talmon ist der aktuelle World Champion der CBJJO, hat dort in den vergangenen Jahren unzählige Titel gesammelt. 2009 und 2011 hat Talmon dann auch MMA gekämpft. 2009 bei den FFA New Talents gab es eine Niederlage gegen Ralf Hildebrand durch T.K.o. (Cut), im gleichen Jahr siegte Talmon aber bei "Goss of War." 2011 dann eine erneute Niederlage bei WOF in Runde eins durch Submission gegen Manuel Masuch. Jetzt folgt der vierte Versuch. Am 7. Juni wird Patrick Talmon bei Showdown 1 im Mannheimer Capitol gegen Ottman Azaitar im Ring stehen.

Groundandpound.de: Patrick, du bist der amtierende ab BJJ World Champion der CBJJO, bist auf vielen internationalen Matten rund um die ganze Welt zu finden. Jetzt steht bei dir aber etwas ganz anderes an?
Patrick Talmon: Ja, ich wage mal wieder einen Ausflug ins MMA.

Wie weit werden dir deine Fähigkeiten am Boden im MMA helfen?
Ob mir mein Game am Boden beim MMA helfen wird, wird der 7. Juni zeigen, aber ich gehe fest davon aus, dass mir meine Routine am Boden einiges erleichtern wird.

Wie kam es dazu, dass du wieder MMA kämpfen möchtest?
Der letzte Ausflug liegt schon ein paar Jahre zurück. Was mich am MMA extrem reizt, ist ganz klar die extreme Vorbereitung. Du musst dich im Stand und auf dem Boden gleichermaßen vorbereiten. Was diesen Ausflug aber ganz besonders speziell macht, ist, dass mein Gegner auf 77,5 Kilo besteht und dafür muss ich wirklich alle Register ziehen.

Wie darf man sich dein Training jetzt vorstellen?
Mein Training für den Kampf beinhaltet viele Fassetten. Ich musste mein Krafttraining komplett umstellen, um nicht zuviel Muskelmasse aufzubauen, da ich ja 77,5 Kilo bringen muss. Ich trainiere weiterhin viel Boden, arbeite aber auch mit einem Boxtrainer rein an meinem Boxen und mache mit Dennis Siver rein MMA-spezifische Einheiten. Eine Woche werde ich nach Köln fahren und mit dem Team von Nick Hein Vollgas geben. Sein Trainer Harun Ucal ist ein sehr guter Freund von mir und hat mir die Möglichkeit gegeben, die ich natürlich liebend gern angenommen habe. Natürlich arbeite ich extrem an meiner Kondition, denn dreimal fünf Minuten können lang sein!

Welche Strategie wirst du im Ring fahren?
Welche Strategie ich fahre? Kommt vorbei und schaut es euch an!

Du kämpfst gegen Ottman Azaitar. Was weißt du über deinen Gegner?
Nicht viel, er hat wohl einige K-1 und einige Thaibox-Kämpfe auf seinem Konto und ist da wohl auch sehr erfolgreich.

Dein Gegner wird vermeiden mit dir auf den Boden zu gehen, was wirst du machen?
Ich werde, wie in all meinen Kämpfen versuchen, Druck auszuüben und dann auf den Kampfverlauf reagieren und schauen, welche Möglichkeiten sich mir bieten und die zu meinem Vorteil nutzen.

Egal wie der Kampf ausgeht, wirst du weiter aktiv im MMA kämpfen?
Ausflüge ins MMA sind bei mir eher die Seltenheit und das werden sie auch bleiben, da mein Hauptaugenmerk ganz klar im BJJ liegt.

Wann sieht man dich wieder bei Meisterschaften auf der Matte Kämpfen?
Ich fliege am 16. Mai nach England, wo ich die British Open kämpfen und ein einwöchiges Trainingslager bestreiten werde.

Vielen Dank für das Interview, der letzte Satz ist deiner!
Ich möchte mich ganz besonders bei Dennis Siver und Harun Ucal für die Trainingsmöglichkeiten bedanken. Ein weiterer großer Dank geht an Heiko Eich, mein Fitnesscoach, der mir auch bei meiner Ernährung unter die Arme greift und immer mit Rat und Tat bereit steht. Natürlich geht auch ein Dank an mein komplettes Team, dass mir soweit den Rücken frei hält, dass ich mich voll und ganz auf das viele Training konzentrieren kann und natürlich an meine Frau, die meine Launen, die durch die Diät und das hohe Trainingsaufkommen öfters mal aus der Reihe tanzen, aushält.