Anderson Silva dominiert Ex-Weltmeister Julio Cesar Chavez Jr.
Anderson Silva ist zurück in der Erfolgsspur. Der Brasilianer, der die UFC nach drei Niederlagen in Folge verließ, feierte in der Nacht zum Sonntag nach 16 Jahren Pause sein Comeback im Boxen gegen Ex-Weltmeister Julio Cesar Chavez Jr. und bestimmte den Boxkampf über acht Runden.
Dabei blieb Silva von Beginn an auf der Außenbahn. Chavez lief Silva hinterher und wollte ihn in den Ecken stellen, blieb dann jedoch zu passiv, sodass Silva in der dritten runde ganz wie in alten Zeiten seinen Gegner aufforderte, aggressiver zu werden und anzugreifen. Silva wich freiwillig in die Ecke zurück, bedeutete Chavez, was zu tun und wich dann problemlos den Schlägen aus.
Silva kam im Anschluss besser in die vierte Runde, machte nun selbst Druck, konnte sich sogar Showeinlagen erlauben und nagelte Chavez mit Schlägen an den Ringseilen fest. Chavez hatte den Brasilianer scheinbar unterschätzt, denn er wirkte in den folgenden Runden immer wieder ratlos und kam kaum noch offensiv zum Zug. Stattdessen war es Silva, der mit der langen Rechten auf Tuchfühlung ging und die Hände von Chavez problemlos wegsteckte.
Silva holte sich über die Aktivität und gute Treffer auch die letzten beiden Runden und ließ sich anschließend als verdienter Sieger feiern. Der Box-Sport wäre jedoch nicht der Box-Sport, hätte ein Punktrichter den Kampf vor heimischer Kulisse in Mexiko nicht für Chavez gewertet. Die anderen beiden gaben den Acht-Runden-Kampf an Silva, der sich damit in seinem dritten Box-Kampf den zweiten Sieg sicherte.
Für Chavez Jr., der am Vortag bereits das Kampfgewicht um zwei Pfund verpasst und Silva damit zu weiteren 100.000 US-Dollarn verholfen hatte, eine enttäuschende Leistung im 60. Box-Kampf, zudem auf einer Veranstaltung zu Ehren seines Vaters Julio Cesar Chavez Sr., der anschließend mit einem wilden Schaukampf gegen Hector Camacho die Veranstaltung abschloss.