Anderson Silva unsicher über weitere Karriere
Anderson Silva konnte sich am Samstag in einem Boxkampf gegen den ehemaligen Weltmeister Julio Cesar Chavez Jr. beachtlich in Szene setzten und diesen nach Punkten bezwingen. In einem anschließenden Interview mit Pressevertretern sprach der 46-jährige Silva über die Bedeutung des Sieges für ihn persönlich und die sich für ihn darbietenden Optionen in der Zukunft. Hierbei schloss der Brasilianer auch einen kompletten Rücktritt nicht aus.
Nach acht Runden konnte Anderson Silva seinen zweiten Sieg im Boxring nach 2005 gegen keinen Geringeren als Julio Cesar Chavez Jr. in Mexiko für sich verzeichnen. Auch wenn ein Punktrichter gegen Silva stimmte, war nicht zu übersehen, dass dieser der dominierende Kämpfer in dem Duell war.
So konnte "The Spider" seine Freude auch im Anschluss bei der Pressekonferenz nicht verbergen. "Ich bin sehr glücklich, gerade, weil ich so hart trainiert habe. Ich habe niemals aufgehört, zu trainieren. Ich liebe meinen Job und trainiere und arbeite täglich hart. Ich bin so glücklich!"
Auf einen Vergleich zum MMA hin angesprochen, welche Triumphe für ihn bedeutsamer sind, konnte Silva sich nicht festlegen. "Ich kann es nicht vergleichen. Es ist komplett unterschiedlich. Du kommst nach Mexiko und es ist ein traditioneller Sport hier. (...) Boxen ist ein traditioneller Sport. Wenn Leute versuchen zu boxen, müssen sie verstehen, dass es nicht einfach ist. Es ist nicht dasselbe wie MMA. MMA ist ein Sport, Boxen ist ein anderer Sport. Jiu-Jitsu ist auch ein anderer Sport."
"Wenn du dich in eine andere Disziplin begibst, musst du Respekt mitbringen und hart trainieren. Du kannst nämlich nicht zum Boxen gehen und keinen Respekt dafür übrig haben. Das ist Respekt, der Respekt der Kampfkünste, der Respekt vor dem Kämpfen, das musst du respektieren."
Nach zuletzt nur einem Sieg aus neun Auftritten in der UFC gingen Silva und die Organisation nach seiner vorzeitigen Niederlage gegen Uriah Hall im Oktober getrennte Wege. Wie es mit ihm künftig weitergeht oder ob der Boxkampf der finale Abschluss einer erfolgsgekrönten Karriere darstellt, konnte der Brasilianer nicht beantworten.
"Ich weiß es nicht. Jetzt gehe ich erstmal nach Hause. Mein Sohn hat bald einen Kampf im Kickboxen, bei dem ich ihm helfen möchte. Vielleicht kämpfe ich im Jiu-Jitsu, möglicherweise Gi oder No-Gi, vielleicht noch einen Boxkampf. Ich weiß es nicht. Aktuell liegt mein Fokus darauf, meinem Sohn zu helfen."
So lässt sich der Rekordchampion der UFC auch nicht unter Druck setzen, was künftige Entscheidungen seiner Karriereplanung betrifft. Vielmehr genießt er die Freiheit, sich dem zu widmen, was er möchte, ohne hierbei vertraglich gebunden zu sein.
"Ich muss niemandem mehr was beweisen. Die Boxcommunity hat mir ihren Respekt gezeigt, ich habe meinem Gegner und den Menschen hier in Mexiko meinen Respekt entgegengebracht. Ich liebe Mexiko. Ich weiß noch nicht, vielleicht trete ich im Boxen nochmal an. Ich bin gerade frei, ein freier Mann. Ich versuche, in meinem Leben mein Bestes zu geben, in dem, was ich mache. (...) Die Zukunft ist wunderbar. Alles ist möglich. Vielleicht kämpfe ich nochmal oder eben auch nicht. Jetzt liegt mein Fokus darauf, meinen Tag zu genießen und meinem Sohn für seinen nächsten Kampf zu helfen."