Meilenstein in Nevada: Kämpfer werden nicht mehr für Marihuana-Konsum bestraft
Vor Monaten hatten die UFC und die USADA neue Anti-Doping-Regularien verkündet, die vor allem eine wichtige Änderung für Kämpfer mit sich führten: Marihuana-Konsum in der Vorbereitung sollte nicht länger sanktioniert werden, solange Kämpfer nüchtern zum Kampf erschienen. Nun zieht die NSAC Nevadas nach.
In einer einstimmigen Abstimmung erklärte die Kommission Nevadas Marihuana-Konsum für Kämpfer nicht länger zu verbotenem Verhalten. Marihuana befindet sich in Nevada nicht mehr auf der Liste verbotener Substanzen, Kämpfer werden also nicht länger bestraft, sollten sich in den Dopingtests Spuren von Marihuana befinden.
„Wir sollten bei solchen Problemen immer an vorderster Front stehen und ich glaube, dass die Änderung gerechtfertigt und verdient ist, nachdem es schon im Staat legal ist, Marihuana zu konsumieren“, erklärte NSAC-Vorsitzender Stephen Cloobeck. „Wir müssen wieder nach vorne springen und der Anführer sein, der wir immer waren.“
Ein Anführer war die Kommission Nevadas in den letzten Jahren vor allem bei der Verfolgung von Kämpfern, die positiv auf Marihuana getestet wurden. Legendär die Verhandlung mit Nick Diaz aus dem Jahr 2015, als die NSAC Diaz als Wiederholungstäter für fünf Jahre sperren und eine Geldstrafe von 165.000 US-Dollar verhängen wollte, nachdem er im Nachgang seines Kampfes gegen Anderson Silva positiv getestet wurde. Die Sperre wurde im Nachhinein auf 18 Monate reduziert.
Die Änderung tritt ab diesem Wochenende in Kraft. Kämpfer, die jedoch zuvor noch positiv getestet wurden, müssen ihre ausstehende Sperre jedoch noch absitzen. Bei der Sitzung am Mittwoch wurden rückwirkende Sperren gegen Misha Cirkunov und Gillian Robertson ausgesprochen.
Nevada ist damit nach Florida bereits der zweite große Staat der USA, der nach der Anregung der UFC und USADA Marihuana von der Liste verbotener Stoffe herunternimmt. Weitere Bundesstaaten dürften folgen. UFC-Vorstand Jeff Novitzky reagierte entsprechend erleichtert auf die Änderung.
„Wer hätte das gedacht. NSAC bestraft Marihuana nicht mehr. Es ist verrückt. Ich habe in meiner Amtszeit in der UFC gesehen, wie die NSAC versucht hat, Nick Diaz lebenslang wegen Marihuana zu sperren und nun stehen wir hier. Hut ab vor Geschäftsführer Bob Bennett und seine Vorreiterrolle in dieser Veränderung. Taucht einfach nicht unter dem Einfluss zum Kampf auf!“