Kevin Lee: Khabib hat sich zu wenig getestet, um der GOAT zu sein
Nach anderthalb Jahren Verletzungspause kehrt das „Motown Phenom“ Kevin Lee in der Nacht zum Sonntag nicht nur ins Octagon der UFC, sondern gegen Daniel Rodriguez auch ins Weltergewicht zurück. Der Amerikaner blickt vor seinem Neustart auf seine Zeit im Leichtgewicht zurück und bedauert, nie eine Chance gegen Khabib Nurmagomedov bekommen zu haben.
Dabei hätte vor Jahren nicht viel dazu gefehlt. 2017, Conor McGregor hatte mit Floyd Mayweather zu tun, setzte die UFC einen Interims-Titel im Leichtgewicht an und nominierte Tony Ferguson und Lee dafür. Lee hatte auch den besseren Beginn, dann übernahm Ferguson und brachte ihn per Triangle Choke zur Aufgabe.
Ein halbes Jahr später sollte es zum regulären Titelkampf gegen Nurmagomedov kommen, doch Ferguson stolperte wenige Tage vor dem Kampf bei einer TV-Sendung über ein Kabel, zog sich einen Innenbandriss zu und kämpfte schlussendlich nie gegen Nurmagomedov. Über die verpasste Gelegenheit ärgert sich Lee bis heute.
„Ich bin wie ein Käfer. Sobald ich dich einmal ins Visier genommen habe, lasse ich dich nicht mehr in Ruhe und nichts kann mich davon abhalten“, sagte Lee in der MMA Hour. „Er ist ein Kämpfer, gegen den ich mich immer testen wollte. Ja, er ist ein großartiger Champion und alles, aber die Leute sehen so langsam, dass er keine wirklichen Herausforderungen hatte. Zu wenig, um einer der Größten der Geschichte zu sein. Er hat nie gegen gute Ringer gekämpft und das habe ich schon seit Jahren kommen sehen.“
„Khabib wird gerade ein wenig lauter, aber die Leute lehnen sich zurück und nehmen seine ganze Karriere genau unter die Lupe. Sie sehen jetzt, was er wirklich erreicht hat und durchschauen den ganzen Hype und die Bots aus Russland, die ihm Rückenwind verschaffen.“
Nach der Niederlage gegen Ferguson, bei der er laut eigener Aussage fast am Weight Cut gestorben wäre, gewann Lee einen Kampf gegen Edson Barboza, unterlag dann jedoch Al Iaquinta und wechselte zum ersten Mal hoch ins Weltergewicht gegen Rafael dos Anjos. 2019 und 2020 versuchte er es noch zwei Mal im Leichtgewicht, schickte Gregor Gillespie per Head Kick auf die Bretter und unterlag in seinem letzten Auftritt Charles Oliveira durch eine Guillotine, zuvor hatte er erneut das Kampfgewicht verpasst.
Lee bedauert, dass er in seiner Karriere keine Chance bekam, sein Ringen mit Nurmagomedov zu messen. Auch an einem Duell mit Islam Makhachev hätte er Interesse, doch der Name Nurmagomedov thront über allem. Dafür würde Lee vielleicht sogar die Disziplin wechseln.
„Es ist ein enttäuschend. Ich erzähle manchmal zu viel und sie haben einen guten Manager. Ali Abdelaziz ist ein schlauer Kerl. Er hat viele Kämpfe von mir gesehen und sie haben alles dafür getan, die beiden auf dem richtigen Pfad zu halten. Es ist schade, dass ein Kampf gegen Khabib nie klappen wird, wenn er nicht mehr zurückkommt.“
„Ich habe gesehen, dass er jetzt Fußball spielen will. Wer weiß, vielleicht muss ich irgendwann damit anfangen, bisschen kicken und wir haben da irgendwann ein Eins gegen Eins, wer weiß.“