Aljamain Sterling will sich nicht mehr rechtfertigen: Die Leute können mich kreuzweise
Es sollte der große Tag des Aljamain Sterling werden, als er am 6. März bei UFC 259 auf Petr Yan traf. Stattdessen lieferte der Amerikaner eine der schwächsten Leistungen seiner Karriere ab, hatte dann jedoch Glück, dass Petr Yan mit einem illegalen Kniestoß disqualifiziert wurde. Seitdem schlägt Sterling in den sozialen Medien Ablehnung entgegen. Anfangs versuchte er noch, zu beschwichtigen, mittlerweile heizt er die Stimmung lieber noch an.
Der Stein des Anstoßes ist dabei nicht einmal die Tatsache, dass Sterling aufgrund einer Disqualifikation Yans Champion wurde. Nach dem Kampf gelangten Bilder an die Öffentlichkeit, die den neu gekrönten Champion mit Sektglas und Gürtel inmitten strahlender Freunde in der Hotelsuite zeigten.
Ein klarer Fall für die Internet-Polizei. Sterling hatte im Käfig nur den „sterbenden Schwan“ vorgespielt und ließ sich danach als Champion feiern. Dabei war es nicht Sterling selbst, der die Fotos veröffentlichte, sondern sein Umfeld.
„Wer das Bild gesehen hat, hat wahrscheinlich gedacht, dass ich mich habe feiern lassen, was nicht der Fall war“, erklärte Sterling in der MMA Hour. „Ich habe nie Fotos gemacht oder veröffentlicht, sondern Freunde und Familie, die ein Bild mit mir gemacht haben. Trotzdem war ich dann der Böse und wurde ständig beleidigt.“
„Irgendwann war es mir zu bunt, mich immer wieder zur erklären, obwohl die Leute ja doch ignorieren, was ich sage. Erst dann habe ich aus Trotz Fotos mit dem Gürtel gemacht. Ratet Mal, ich bin der Champ. Wenn man einen Wettkampf hat und sich an Regeln halten muss, sei es in der NFL oder sonst wo, wenn man foult oder illegale Dinge tut, wird man bestraft.“
Schon kurz nach Ende des Kampfes wurde dem Amerikaner Schauspielerei unterstellt. Und das nicht nur von Fans im Internet, sondern auch befeuert von Kommentaren des entthronten Petr Yan, mit dem sich Sterling seit Monaten auf Twitter anzickt.
„Die Leute haben mich kritisiert, dass ich mit dem Gürtel rumposiere. Ich habe das nie gemacht. Ich bin verwirrt. Ich habe den Gürtel im Käfig gelassen, komme nach Hause und werde getrollt. Ich habe dann den Spieß umgedreht und die Leute noch mehr gereizt. Sollen sie sich halt noch mehr aufregen. Wenn das der Grund ist, dass mir die Leute auf den Sack gehen, kann ich mich wenigstens darüber amüsieren, statt zu versuchen, mit ihnen zu diskutieren. Die können mich alle mal kreuzweise.“
Sterling befeuerte die Kritik nach dem Kampf gegen Yan weiter, deutete etwa an, lieber gegen Henry Cejudo kämpfen zu wollen, als sich einem Rückkampf gegen den Russen zu stellen. Alles nur, um die Fans gegen sich aufzubringen. Recht machen kann er es ihnen sowieso nicht, denkt er.
„Es scheint fast, als ob die Leute wollen, dass ich mich damit schlecht fühle. Ich habe mir den Arsch abgearbeitet, um in die Position zu kommen, es gab nichts geschenkt. Ich habe gegen eine ganze Reihe an Monstern gekämpft. Drei Typen aus der Top 5, alle besiegt. Cory Sandhagen abgewürgt, der der nächste hätte sein sollen. Bantamgewicht ist derzeit die heftigste Gewichtsklasse in der UFC. Dort zu stehen, wo ich stehe, lässt mich denken, dass ich vieles richtig gemacht habe.“
Nur nicht im Titelkampf im März. Nach der Leistung in Abu Dhabi ist für Sterling noch jede Menge Luft nach oben. Das weiß der Amerikaner auch. Nachdem er sich einer Operation am Nacken unterzog, die ihn den Sommer über nicht trainieren ließ, will sich der 32-Jährige nun im Rückkampf von seiner besten Seite zeigen und so auch seine härtesten Kritiker überzeugen.
„Wir machen jetzt den Rückkampf, damit danach jeder den Mund hält. Ich will sichergehen, dass die russischen Fans jemanden haben, dem sie zujubeln können, das wird am 30. Oktober Aljamain ‚Funkmaster‘ Sterling sein. Ich werde sicherstellen, dass mich alle russischen Fans lieben werden.“