GSP: Man kann trotz USADA immer noch leicht betrügen
Seit Jahren sagt die UFC dem Doping den Kampf an. In Zusammenarbeit mit der US Anti-Doping Agentur USADA gibt es strenge Kontrollen vor und nach dem Wettkampf und sogar unangekündigt während der Vorbereitung. Für Georges St. Pierre, einen großen Doping-Kritiker, ist es allerdings immer noch zu einfach, das System zu überlisten, wie er Joe Rogan verriet.
„Es ist immer noch einfach, zu betrügen. Auch jetzt noch“, sagte der Kanadier während eines Auftritts in Rogans Show. „Nehmen wir an, ich habe mir ein Mittel gespritzt, dass meinen Körper nach ein oder zwei Tagen wieder verlässt. Dann weiß ich, dass ich geliefert bin, wenn ich in der Zeit getestet werde. Also schicke ich der USADA ne Whattsapp-Nachricht, dass ich in den nächsten beiden Tagen in der Antarktis oder irgendwo bin, glaubhaft, und komme zwei Tage später zurück. Die Substanz ist nur ein paar Tage in meinem Körper, der Effekt aber vielleicht einen ganzen Monat.“
Doch nicht nur die Tests an sich stellen für St. Pierre ein Problem dar, auch die Art der Mittel, die heutzutage zur Verfügung stehen. Anders als in den 80er oder 90er Jahren geht es nämlich nicht mehr nur um mehr Muskulatur oder Kondition, sondern um kampfentscheidende Elemente.
„Manche denke, dass es keinen Unterschied macht, ob jemand etwas nimmt. Natürlich macht es einen Unterschied. Mit der heutigen Technologie können sie dir Sachen geben, die deine Reaktionszeit, dein Selbstbewusstsein und deine Erholungszeit ändern. Das ist eine riesige Anwendungsmöglichkeit. Egal ob Baseball oder Kämpfen, wenn du Dinge kommen siehst, hast du eine Reaktionszeit, das Gehirn arbeitet besser. Ein Typ wird nicht durch seine Muskeln athletisch, sondern durch sein Gehirn. Ein Hauptgrund, warum Usain Bolt so schnell ist, ist das sein Gehirn und sein Nervensystem schneller arbeiten als bei anderen. Wenn dein Nervensystem besser ist, bist du ein besserer Athtlet. Klar ist der Effekt begrenzt, aber die Muskeln erinnern sich ja und dieser Effekt kann ewig halten.“
Seit Jahren kritisiert St. Pierre das Doping im MMA-Geschäft. In seinem letzten Kampf vor der vierjährigen Pause regte er sogar an, sich freiwillig einem Testprogramm zu unterziehen, wenn auch sein damaliger Johny Hendricks mitgemacht hätte. Der Texaner stimmte damals erst zu, zog dann aber doch wieder zurück. St. Pierre will seinen damaligen Gegner allerdings nicht des Dopings bezichtigen, schließlich fehlen ihm die Beweise. Doch der Kanadier weiß, dass auch mit der USADA das Doping-Problem im MMA bleiben wird.
„Glaube ich, dass jede Menge Kämpfer weiterhin dopen? Ja. Ich habe auch eine Ahnung, wer das sein könnte und mein Bauchgefühl ist sich da zu 99% sicher, aber ich habe keinen Beweis und nur darum geht es. Ich rede mit vielen Leuten im Geschäft. Wir Kämpfer wissen, wer dopt. Es gibt nur eine Handvoll Typen, die einen mit dem Zeug versorgen können und die haben meist mit mehreren Teams zu tun. Das spricht sich herum. […] Und es ist für die USADA einfach schwer, die Leute zu überführen. Es ist daher immer noch zu leicht, zu dopen. Es gibt die Chance, dass man erwischt wird, aber, wenn ich das machen würde, dann so wie ich es vorhin beschrieben habe. Ich würde so tun, als würde ich zur Antarktis fliegen, mir was spritzen, zwei Tage später zurückkehren und alles ist in Ordnung.“
