Georges St-Pierre: Chancen auf Comeback sehr gering
Seit Wochen brodelt die Gerüchteküche um einen Kampf zwischen Georges St-Pierre und Khabib Nurmagomedov. Sollte der amtierende Leichtgewichts-Champion seinen Titel gegen Justin Gaethje verteidigen und danach in Rente gehen wollen, würde die UFC für ihn einen Abschiedskampf gegen St-Pierre auf die Beine stellen. Der Kanadier bleibt allerdings skeptisch.
„Es ist verlockend, ich trainiere immer noch sehr hart“, sagte St-Pierre in einem Interview mit BT Sport. „Wegen Covid ist es illegal, Kampfsport zu trainieren. Ich trainiere hart und ich fühle mich sehr gut, aber der Kämpfer ist immer der letzte, der herausfindet, wann seine Zeit abgelaufen ist.“
St-Pierre hat bereits zweimal seine Karriere beendet. Das erste Mal nach einer Titelverteidigung gegen Johny Hendricks im Jahr 2013, das zweite Mal nach seinem Comeback 2017, als er Michael Bisping entthronte, aber den Titel im Mittelgewicht nicht verteidigte. Das sorgte für Verstimmung mit der UFC, die St-Pierre Wortbruch vorwarf.
„Man braucht drei Parteien für einen Kampf: einen Kämpfer, einen Gegner und die Organisation“, erklärte St-Pierre. „Und ich glaube nicht, dass die Organisation das möchte. Ich laufe mit dem Weltergewichtstitel weg, ich laufe mit dem Mittelgewichtstitel weg, sie wollen sicherlich nicht, dass ich auch mit dem Leichtgewichtstitel weglaufe. Und mit 39 Jahren glaube ich nicht, dass ich 155 Pfund bringen kann, ohne, dass meine Leistung darunter leidet.“
Trotz Whites jüngster Beteuerungen, dass die UFC für Nurmagomedov einen Abschiedskampf gegen St-Pierre auf die Beine stellen könnte, bleibt der Kanadier vorsichtig. Zudem würde ein Kampf im Leichtgewicht bis 155 Pfund eine große Hürde für den Kanadier darstellen.
„Khabib kämpft bei 155 Pfund, aber ich glaube, dass er schwerer ist als ich“, sagte der langjährige Champion im Weltergewicht. „Er läuft schwerer als ich herum. Er ist jünger, er kann leichter mit seinem Gewicht arbeiten. Ich war nie ein Fan davon, viel Gewicht zu cutten. Ich verliere Gewicht, aber nicht viel im Vergleich zu anderen Kämpfern. Ich habe Angst vor den Langzeitschäden.“
St-Pierre und das Gewicht machten sich vor allem in seiner kurzen Phase im Mittelgewicht bemerkbar. Der Kanadier kehrte 2017 als Mittelgewicht zurück und baute Masse auf. Sein Körper vertrug das nicht und revanchierte sich mit einer chronischen Darmerkrankung. Diese scheint mittlerweile hinter dem Kanadier zu liegen, auch wenn sich der 39-Jährige weiteren Tests unterziehen wird.
Ob es also noch einmal zu einem Comeback des Kanadiers kommt, ist mehr als fraglich. Bisher hat die UFC noch keine Verhandlungen mit der MMA-Legende aufgenommen.
