Dominick Reyes will Ringrichter vor Jones‘ Stichen ins Auge warnen
Jon Jones gehört zu den besten MMA-Kämpfern der Geschichte, allerdings auch zu den unsaubersten. Der Amerikaner nutzte immer wieder die Grauzonen des Regelwerks für seine Attacken aus. Insbesondere die Stiche in die Augen sind zu einem „Markenzeichen“ geworden. Auch Reyes ist sich dieses Problems bewusst.
„Es ist, was es ist. Ich kann nicht viel dagegen tun“, sagte Reyes gegenüber MMAFighting. „Ich kann den Ringrichter nur im Vorfeld darauf ansprechen und ihn bitten, genau hinzuschauen, weil er dafür berüchtigt ist. Es wird schwer für mich sein, die Distanz zu überbrücken. Ich werde nicht direkt mit meinem Gesicht in seine Finger laufen. Es ist eine weitere Herausforderung für mich.“
Jones, einer der längsten Kämpfer im Halbschwergewicht, nutzt seine Reichweite, um sich die Gegner mit ausgestrecktem Arm vom Leib zu halten. Immer wieder landeten Jones‘ Finger dabei in den Augen seiner Gegner. Trotz mehrerer Ermahnungen wurde ihm dafür bisher noch kein Punkt abgezogen.
„Es sind nicht nur die ausgestreckten Finger, es ist einfach die Art, wie aktiv er mit seiner Führhand arbeitet. Das hält die Gegner auf Distanz, er fummelt damit herum und nutzt dabei genau seine Reichweite. Es ist eine gigantische Waffe und darauf kann er den Rest seines Arsenals aufbauen. Es hilft ihm, die Distanz für sich zu finden.“
Jones hatte zugegeben, dass er andere Kämpfer mit Stichen in die Augen trifft und war sich auch stets bewusst, dass es sich um eine illegale Technik handelt, doch der Champion weist eine Absicht weit von sich. Reyes ist das egal, er will einfach nicht davon betroffen sein.
„Es ist ein klarer Regelverstoß. Du kannst das nicht machen. So steht es in den Regeln. Wir haben schon so oft darüber geredet. Entweder man macht es, oder man macht es nicht. Ich muss am Kampfabend mit dem Ringrichter sprechen und ihn darauf hinweisen.“
Jones hatte in der Vergangenheit immer wieder Ärger mit dem Regelwerk. Von den Dopingtests abgesehen, brachte sich der Champion selbst um den Sieg gegen Matt Hamill, weil er eine verbotene Ellenbogentechnik einsetzte, bis heute seine einzige Niederlage. Gegen Anthony Smith hätte er sogar fast den Titel nach einem illegalen Kniestoß verloren. Da Smith jedoch weiterkämpfen konnte, ging es über die Distanz, Jones behielt den Titel.
Reyes hat im Kampf am 8. Februar nicht vor, dadurch zu gewinnen, dass Jones Punkte abgezogen werden, doch er will den notorischen Regelbrecher auch nicht einfach so davonkommen lassen.
„Es ist ein Titelkampf, mir ist es egal, wie ich ihn gewinne“, so Reyes weiter. „Ihr habt alle den Film ‚Waterboy‘ gesehen, man muss alle Register ziehen. Ich werde mich nicht zurückhalten, ich nehme es, wie es kommt. Die Regel sieht einen Punktabzug vor, so ist es einfach. Wenn er mich im Auge trifft, bin ich eingeschränkt und das gibt ihm einen großen Vorteil. Wenn ich nicht sehen kann, ist meine Sicht um 50% reduziert. Das ist einen Punkt wert.“
