Dana White: Zukunft für Cerrone und Woodley unsicher
Die jüngste Veranstaltung der UFC in Las Vegas war gespickt mit interessanten und vor allem auch wegweisenden Kämpfen. Bei der anschließenden Pressekonferenz musste UFC-Präsident Dana White über die Zukunft einiger Athleten seines Kaders sprechen. Während sich einige Karrieren in Richtung Titelchancen weiterentwickeln, müssen sich andere Protagonisten des Abends, namentlich Donald Cerrone und Tyron Woodley, möglicherweise mit dem Ende ihrer aktiven Laufbahn auseinandersetzen.
"Cowboy" Donald Cerrone ist in der jüngeren Vergangenheit nicht gerade von Erfolgen im Oktagon verwöhnt worden. Mit vier Niederlagen in Folge brachte die längste Negativ-Serie seiner Laufbahn mit in sein Duell gegen Niko Price. Dieser durchaus sehenswerte Kampf ging über die volle Distanz, endete jedoch mit einem Unentschieden. Price freute sich im Nachgang über den Ausgang und die Gelegenheit, sich mit einer UFC-Legende eine solch spannende Schlacht geliefert zu haben. Cerrone empfand das Unentschieden allerdings als Niederlage. Nicht nur, weil er dringend einen Sieg gebraucht hatte, hätte sich Price nicht bereits in der ersten Runde einen Punktabzug eingehandelt, hätte Cerrone die nächste Niederlage eingesteckt.
Tony Ferguson, Conor McGregor, Justin Gaetje oder Anthony Pettis, die letzten vier Gegner Cerrones hatten sich alle schon mit Champion-Gold geschmückt. Keinen von ihnen konnte der "Cowboy" bezwingen. Und nun reicht es auch gegen einen Niko Price nicht mehr zum Sieg. Dana White deutete in der Pressekonferenz bereits an, dass es eventuell an der Zeit sei, sich mit Cerrone zu unterhalten, und zwar über das Ende der Karriere als Kämpfer. Mit 37 gehört Cerrone zwar nicht zu den ältesten Athleten, doch die Zeit arbeitet gegen ihn. Nun muss er sich nach vier Niederlagen und dem Unentschieden die Frage gefallen lassen, wie es für ihn weitergeht.
Nicht das einzige Weltergewicht, dem ein solches Gespräch ins Haus stehen könnte. Auch Tyron Woodley ist mittlerweile längst davon entfernt, der "Chosen One" im Käfig der UFC zu sein. Seit 2018 wartet er mittlerweile auf einen Sieg. In diesem Jahr hatte Woodley zum letzten mal einen Kampf gewonnen, als er seinen Titel gegen den "Gorilla" Darren Till verteidigte. Im März 2019 musste er den Gürtel dann an Kamaru Usman abgeben. Nach diesem Kampf hatte man Woodley über ein Jahr nicht mehr im Oktagon gesehen, bis er im Mai 2019 gegen Gilbert Burns kämpfte, der im Dezember als Herausforderer Nummer eins seine Titelchance gegen Usman wahrnehmen möchte. Woodley verlor gegen Burns und hatte nun nach fünf Monaten die Möglichkeit gegen Colby Covington wieder einen Sieg davonzutragen.
Leider wirkte der Ex-Champion im Oktagon weder sonderlich fokussiert, noch ausreichend motiviert, um es ernsthaft mit Covington aufnehmen zu können. Covington ist dafür bekannt, die Kondition für fünf Runden Vollgas mitzubringen, in denen er eine hohe Zahl an Schlägen und auch ringerischen Aktionen abliefert. Woodley hingegen wirkte fast unvorbereitet und machte die gleichen, alten Fehler. Für Dana White ein klares Zechen. "Es wirkt, als sei er mit dem Kopf nicht mehr dabei", sagte der UFC-Präsident. "Vielleicht ist es an der Zeit, daran zu denken, die Handschuhe an den Nagel zu hängen."
White ist sicher, dass Cerrone einen Rücktritt nicht gerne in Erwägung ziehen wird. Genaues wollte oder konnte er in der Pressekonferenz nicht sagen, aber vielleicht kämen für den "Cowboy" auch andere Aufgaben rund um den Sport in Frage. Was Tyron Woodley anbelangt, so stellte White klar, dass dieser eine gute und sehr erfolgreiche Laufbahn in der UFC hatte. Ob er den „alten“ Woodley aber noch einmal zeigen könne, das bezweifelte der Präsident der Organisation. Woodley hatte vom Kampf eine gebrochene Rippe davongetragen und sie als den schlimmsten Schmerz seines Lebens bezeichnet. Vielleicht fällt ihm mit dieser Erinnerung der Gedanke ans Aufhören leichter.
