Mit dem Sieg über Gilbert Burns im Hauptkampf von UFC 258 feierte Kamaru Usman nicht nur seine dritte Titelverteidigung, sondern auch seinen 13. UFC-Sieg in Serie. Damit zog Usman mit Khabib Nurmagomedov und Georges St-Pierre gleich. Kein Wunder also, dass UFC-Präsident Dana White in höchsten Tönen von seinem Champion spricht.

„Ich habe ein Jahr auf diesen Kampf gewartet. Ich habe mich irre auf dieses Matchup gefreut“, so White auf der Pressekonferenz nach UFC 258. „Mir war klar, dass es ein großartiger Kampf wird. Von allen Attributen, die Usman hat, ist sein Kinn wohl das Beste. Das Kinn ist der Hammer. Er hat harte Treffer weggesteckt und ist trotzdem nach vorne marschiert. Er meinte, er habe solche Hände auch im Sparring kassiert, heute hat es ihn einfach nur angepisst. Usman ist der Hammer. Er hat GSPs Siegesserie eingestellt. Die, die Ahnung vom Kämpfen haben, wissen, das heute war eine große Sache.“

Mit seinem 13. Sieg in Serie schob sich Usman auf den geteilten zweiten Platz in den UFC-Geschichtsbüchern, drei hinter Anderson Silva. Dabei stellte Usman jedoch einen Rekord im Weltergewicht auf, denn St-Pierres Serie im Weltergewicht blieb bei zwölf stehen, den 13. Erfolg sicherte er sich Jahre später im Titelkampf im Mittelgewicht gegen Michael Bisping.

White hofft, dass sich Usman nach dem Erfolg über Burns endgültig als Star etablieren kann. Verdient hätte er es schon seit über einem Jahr, da ist sich der UFC-Präsident sicher.

„Sein Kampf gegen Colby Covington war einer der Besten, den ich je gesehen habe. Man kann über Covington denken und sagen, was man will, aber er ist ein sehr starker Kämpfer. Er dominiert jeden Gegner. Und dann sieht man sich diese Schlacht gegen Usman an und wie Usman den Kampf beendet hat. Das sieht man nicht oft. Usman hat heute sehr gut ausgesehen, genau wie im Covington-Kampf.“

Zwischen den beiden Duellen setzte sich Usman in einem höhepunktarmen Duell gegen Jorge Masvidal durch. Zwar glänzte Usman kaum dabei, sondern gewann das Duell größtenteils im Clinch gegen den kurzfristig eingesprungenen Masvidal. Wenn Usmans Karriere jedoch irgendwann endet, wird der Sieg über einen großen Namen Usmans Argumente in der GOAT-Debatte unabhängig vom Verlauf des Kampfes stärken.

„Die Leute fragen mich immer wieder, ob er irgendwann den Durchbruch zum Star schafft. Wenn man sich ansieht, wen er im Weltergewicht noch alles vor sich hat, werden wir irgendwann über den GOAT reden müssen, wenn er so weitermacht. Da geht es nicht nur darum, wie man kämpft und ob man gewinnt, sondern auch um die Gegner, die man schlägt. Im Weltergewicht hat er eine Menge heftiger Typen vor sich, durch die er durchmuss, gegen manche vielleicht sogar zwei Mal.“

Die Weichen für die nahe Zukunft scheinen bereits gestellt. Usman selbst forderte einen zweiten Kampf gegen Jorge Masvidal, um den „Street Jesus“ richtig zu besiegen. White brachte zudem einen möglichen Herausforderer-Kampf zwischen dem früheren Interims-Champion Covington und Leon Edwards ins Gespräch, den Usman vor Jahren schon besiegen konnte.

Und auch wenn Usman noch nicht in die Sphären der absoluten UFC-Superstars vorstoßen konnte, zumindest sportlich werden erste Stimmen laut, die den amtierenden Titelträger mit der kanadischen Legende St-Pierre vergleichen. Und nicht zu Unrecht, glaubt White. Zwar verschweigt White, dass St-Pierre während seiner legendären Siegesserie in elf Titelkämpfen stand und neun Mal das Gold im Weltergewicht verteidigte, doch Usman soll sich auf einem guten Weg dorthin befinden.

„Er hat heute erst seinen Rekord gebrochen, natürlich verdient er das“, so White. „Er hat St-Pierres Rekord für die längste Siegesserie im Weltergewicht gebrochen. Wenn Usman so weitermacht, wird er als bestes Weltergewicht aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Das ist Fakt. Schaut euch an, wen er geschlagen hat und wen er in Zukunft vor sich hat. Macht er so weiter, wird er zweifelsfrei als bestes Weltergewicht in die Geschichte eingehen. Dann geht es nur noch um die Frage, wo sein Platz in der Geschichte des MMA-Sports ist.“