Rashad Evans: Ich bin Preiskämpfer, aber das ist nicht alles, ich genieße den Wettkampf
Am vergangenen Wochenende ließ der frühere UFC-Champion Rashad Evans über sein Management verkünden, dass er in naher Zukunft aus dem Ruhestand zurückkehren wolle. Der UFC-Hall-of-Famer will es dabei im Boxen versuchen und hat vor allem ein Auge auf die Paul-Brüder geworfen.
„Das sind die Namen, die uns in den Sinn kamen“, sagte Evans gegenüber ESPN. „Ich habe Jake und Logan Paul beobachtet. Es ist beeindruckend, wie groß das Publikum ist, dass sie anlocken. Es geht mir sehr auf die Nerven, wie gut sie es machen. Ich sehe sie kämpfen und denke mir, das ist nicht real, sie gewinnen Kämpfe? Ich kann es nur schwer begreifen. So gut können sie nicht sein, ich will das testen.“
Damit reiht sich Evans ein in die Namen aktiver und früherer UFC-Kämpfer, die sich mit Box-Kämpfen gegen die beiden Youtuber einen großen Zahltag versprechen. Evans‘ Team soll die Fühler auch in Richtung des früheren Box-Weltmeisters Roy Jones Jr. ausgestreckt haben, der seit Jahren mit einem Box-Kampf gegen Anderson Silva kokettiert. Für Evans ist vor allem wichtig, wieder zu kämpfen.
„Wir haben mit Logan Pauls Leuten und Roy Jones Jr. Leuten gesprochen, aber wir sind noch in der Frühphase. Ich werde wieder kämpfen, auf die ein oder andere Weise. Ich habe mich festgelegt. Ich habe lange darüber nachgedacht und ich bin wieder bereit für Kämpfe. Ich will noch dieses Jahr antreten“, so Evans.
Evans, der im September 42 wird, beendete seine UFC-Karriere mit fünf Niederlagen in Folge im Jahr 2018, hat aber den Hunger nach Wettkämpfen noch nicht verloren. Im hohen Sportler-Alter kann er eine Vorbereitung für einen Box-Kampf deutlich leichter überstehen als das belastende MMA-Training. Das und ein möglichst dicker Scheck sprechen für einen Einsatz als Boxer.
„Ich schaue vor allem in Richtung Boxen, aber wenn irgendeine MMA-Sache auftaucht, die Sinn ergibt, ich trainiere ja immer noch jeden Tag. MMA ist aber eine ganz andere körperliche Belastung im Vergleich zum Boxen. Und natürlich spielt Geld eine Rolle. Ich würde sonst lügen. Ich bin schlussendlich Preiskämpfer. Das ist natürlich nicht alles, ich genieße den Wettkampf.“
Evans hat vor allem auf Logan Paul ein Auge geworfen. Der Box-Amateur stand erst kürzlich mit Floyd Mayweather im Ring und schaffte es über die Distanz. Was Mayweather nicht schaffen konnte oder wollte, will Evans nun nachholen.
„Floyd ist Geschäftsmann und er macht mit den Brüdern Geschäfte. Er war sehr leicht im Kampf, aber ich glaube, dass er Logan mitgezogen hat. Wahrscheinlich fehlte ihm einfach nur die Masse, um Logan auszuknocken. Er ist immerhin einer der besten Boxer aller Zeiten. Aber wenn man mich gegen jemanden, der nur die Erfahrung der Pauls hat, in den Käfig steckt, überstehen sie es nicht. Punkt. Floyd hat es ihm leicht gemacht.“