Manny Pacquiao stolpert über Ugas, unsicher über Zukunft im Ring
Yordenis Ugas sollte eigentlich nur ein Zwischenschritt für den nächsten Blockbuster-Kampf für Manny Pacquiao werden, stattdessen steht die 42-jährige Legende nach der überraschenden Niederlage gegen den Kubaner eventuell vor dem Ende seiner Karriere.
Ugas, der erst vor elf Tagen dem Kampf gegen Pacquiao zusagte, musste dabei keine außergewöhnlichen Techniken aus der Trickkiste holen. Eine sichere Doppeldeckung, der Jab und die Rechte zum Körper schienen fast schon auszureichen, um Pacquiao vor ein Rätsel zu stellen.
Pacquiao begann dabei aggressiv, verkürzte unter Anfeuerungsrufen der Fans die Distanz und drängte Ugas in die Defensive. Dieser verlegte sich zunächst aufs Kontern und sorgte mit einem Schubser zum Ende der ersten Runde für einen kleinen Aufreger. Nach weiterem Abtasten sollte erst ab Runde 3 das Tempo erhöht werden.
Die Rechte von Ugas sorgte dort für eine Schwellung an Pacquiaos Auge. Der Filipino ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und punktete mit seinen Kombinationen und einer guten Linken. Doch obwohl Pacquiao immer wieder mit einzelnen Treffern, etwa einem Uppercut in der sechsten Runde, durchkam, war es Ugas, der seine Rechte konstant anbringen konnte.
Entweder nach einem Doppel-Jab zum Körper oder als weiter Konter zum Kopf, nachdem er Pacquiaos Fäuste an seiner Deckung abprallen ließ, Ugas Rechte war der Schlüssel zum Sieg. Mit einer starken letzten Runde machte der Kubaner den Deckel auf seine Titelverteidigung als WBA-Super-Champion.
Die Punktrichter werteten den Kampf mit zwei Mal 116 zu 112 und ein Mal 115 zu 113 für Ugas, der nun ins Konzert der Großen vordrängt. Pacquiao hingegen stellt bereits seine weitere Zukunft im Ring in Frage.
„Das ist Boxen“, so Pacquiao. „Es fiel mir schwer, Anpassungen im Ring vorzunehmen. Meine Beine waren irgendwie verspannt. Ich habe mein Bestes gegeben, aber mein Bestes war heute nicht gut genug. Keine Ausreden. Heute hieß der Champion Ugas.“
„Ich habe viel für das Boxen getan und das Boxen auch viel für mich. Jetzt gehe ich zurück zu meiner Familie und denke über meine Zukunft im Boxen nach. Ich bin ein Kämpfer im Ring und außerhalb und ich freue mich, auf die Philippinen zurückzukehren und den Leuten dort zu dienen. Glückwunsch an Ugas und sein Team.“