Wilder: Joshua, ich komme dich holen!
Anthony Joshua (19-0, 19 K.o.) krönte sich am 29. April zum Weltmeister nach Version der Verbände WBA, IBO und IBF. Das englische Schwergewicht konnte vor heimischer Kulisse in London vor 90.000 Zuschauern den einst so dominanten Wladimir Klitschko (64-5, 53 K.o.) in der elften Runde durch K.o. bezwingen. Nach dem spannenden Kampf wartet der nächste potentielle Titelanwärter auf „AJ“: Der „Bronze Bomber“ Deontay Wilder (38-0, 37 K.o.) meldete sich via Twitter zu Wort und forderte Joshua zum Duell heraus.
Wilder zeigte sich nicht überrascht, über den Sieg von Joshua: „Alles läuft nach Plan“, so der ungeschlagene US-Amerikaner nach dem Erfolg über Klitschko. „Ich sehe dich Anthony Joshua. Mach’s dir nicht zu bequem!“ Daraufhin verdeutlichte er seine Intention mit den Hashtags: #IchKommeDichHolen #BombZquad #Vereinigung2017 #WilderJoshua
Der Olympia-Bronzemedaillengewinner von 2008 nennt sich selbst der „Bronze Bomber“. Dies ist ist erster Linie eine Anspielung an seine Olympia-Medaille, aber auch an sein Vorbild, die ebenfalls aus Alabama stammende Box-Legende Joe Louis. Dieser trug den Spitznamen „The Brown Bomber“.
Wilders verbales Markenzeichen ist der Ausruf „Bomb Zquad“, den er in jedem Interview an seine Fans richtet. Er ist das erfolgreichste Schwergewicht der USA der letzten Jahre. Der 31-Jährige trägt aktuell den WBC-Weltmeistertitel und will diesen nun mit den Gürteln von Joshua vereinigen.
Mit einer Knock-out-Ratio von 97.3%, (38 Kämpfe, 38 Siege, 37 davon vorzeitig) im Vergleich zu den 100% (19 Kämpfe, 19 Siege, alle 19 vorzeitig) von Joshua, wäre das wohl, jedenfalls auf Papier, der Schwergewichtskracher der Neuzeit. Mit seinem langen und athletischen Körperbau boxt Wilder ganz anders als der bullige Joshua.
Es wäre ein Duell zweier unterschiedlicher Kampfstile. Während Wilder unorthodox und wild boxt, allerdings auch seine große Reichweite perfekt ausnutzt, sucht Joshua den Infight, um seine K.o.-Power einzusetzen – bleibt dabei aber in der Regel taktisch und setzt sich keinem Risiko aus.
Sollte es zu diesem erhofften Duell nicht kommen, so hat Wilder in der Vergangenheit auch Tyson Fury herausgefordert. Zudem steht noch eine potentielle Pflichtverteidigung gegen Luis Ortiz bevor. Des Weiteren sprach Klitschko nach seiner Niederlage von einer im Vertrag festgelegten Rückkampfklausel gegen Joshua.
Man muss somit abwarten, für welchen Gegner sich der amtierende Triple-Weltmeister Joshua entscheidet – Optionen hat er zu genüge.
