UFC Paris: Gane schickt Tuivasa schlafen, Magomedov mit Mega-KO
UFC Paris geht in die Geschichte ein. Nicht nur, dass die UFC am 3. September das Octagon erstmals in Frankreich aufgebaut hat, es war ein internationales MMA-Fest mit hervorragender Stimmung, in einer prall gefüllten Accor Arena. Im Hauptkampf des Abends überzeugte Fan-Liebling Ciryl Gane, doch besonders im Vorprogramm stahlen die deutschsprachigen Athleten neben den heimischen Lokalmatadoren teilweise die Show. Wir blicken für euch auf die Ergebnisse einer geschichtsträchtigen Kampfnacht aus der Stadt der Liebe.
Das Vorprogramm sowie die Hauptkämpfe wurden auf DAZN übertragen und sind auch im Re-Live zu sehen.
Im Main Event des Abends war es anfangs Tai Tuivasa, der das Ruder an sich riss und für einen Schockmoment sorgte. In der zweiten Runde schickte er den früheren Titelträger Ciryl Gane auf den Hosenboden. Dieser erholte sich jedoch schnell und feuerte hart zurück. Im dritten Durchgang übernahm der Franzose vollends das Kommando, quälte Tuivasa mit Kicks zum Körper und knipste ihm daraufhin mit harten Fäusten die Lichter aus. Dann konnte die große Party in Paris eingeläutet werden. Die unterhaltsame Partie wurde von der UFC mit einem Performance Bonus im Wert von 50.000 US-Dollar belohnt.
Im Co-Main Event benötigte Robert Whittaker eine Runde, um mit Marvin Vettori zurechtzukommen. Anfangs schien der Neuseeländer etwas unentschlossen, dann jedoch übernahm er in Runde zwei die Käfigmitte, punktete mit schnellen Kicks und konterte mit soliden Fäusten. Ein sichtlich gezeichneter Vettori fand kein Mittel, um sich seinen „Italian Dream“ zu verwirklichen und verlor auch den letzten Durchlauf und damit insgesamt einstimmig nach Punkten.
Lokalmatador William Gomis war eine Nummer zu groß für Jarno Errens. Der besonders in Deutschland beliebte Niederländer suchte im Stand ein Ziel für seine Fäuste, traf jedoch selten, wurde größtenteils vom Franzosen ausgekontert und auf den Rücken gebracht. Am Boden wurde der UFC-Neuling Errens nur in der dritten Runde gefährlich, als er einen Triangle Choke kurzweilig anbringen konnte, doch Gomis befreite sich schlussendlich und sicherte so einen relativ ungefährdeten Punktsieg im eigenen UFC-Debüt, wenn auch einer der drei Punktrichter überraschenderweise ein Unentschieden gesehen haben wollte.
Abus Magomedov mit Kandidat für Knock-out des Jahres
Im letzten Kampf des Vorprogramms stahl Abus Magomedov allen die Show und lieferte einen Kandidaten für den Knock-out des Jahres ab. Der Mann vom UFD-Gym aus Düsseldorf überrannte Dustin Stoltzfus sprichwörtlich und benötigte nur 19 Sekunden, um sein UFC-Debüt erfolgreich zu gestalten. Nachdem ein harter Front Kick den Mann vom Frankers Fight Team traf und durchrüttelte, folgte Magomedov mit Aufwärtshaken, die Stoltzfus zu Boden schickten. Magomedov setzte nach, mit brutalem Ground and Pound, bis der Referee dazwischen sprang, um Stoltzfus, der sich für die Begegnung auch beim Team Planet Eater vorbereitet hatte, vor weiterem Schaden zu bewahren. Die beiden deutschsprachigen Athleten umarmten sich nach der Siegerehrung im Octagon und trennten sich respektvoll. Die beeindruckende Leistung wurde von der UFC mit einem Performance Bonus im Wert von 50.000 US-Dollar quittiert.
Zuvor überzeugte der Hamburger Nasrat Haqparast, der sich gegen John Makdessi durchsetzte. Nachdem besonders die erste Runde heiß umkämpft war, drehte Haqparast im weiteren Verlauf auf, setzte sich ab durch gute Beinarbeit und trieb den Kanadier vor sich her. Nach 15 Minuten Kampfzeit durfte Haqparast die Rückkehr auf die Siegerstraße feiern und hinterließ einige Platzwunden im Gesicht von „The Bull“.
Benoit Saint-Denis sicherte den dritten und letzten Bonus des Abends mit einem technischen K.o. gegen Gabriel Miranda in Runde zwei, nachdem sich beide Athleten zuvor in Runde eins mit offenem Visier bekämpften.
Khalid Taha hatte keinen Erfolg gegen Ersatzgegner Cristian Quinonez, der für den zuvor eingeplanten Taylor Lapilus einsprang. Der Mexikaner nutzte seine Reichweite gut und wich den Angriffen von Taha zu großen Teilen aus. Nach knapp drei Minuten Kampfzeit traf den Dortmunder ein Schwinger am Ohr und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Quinonez folgte mit weiteren Hieben, während Taha versuchte sich abzudrehen, um wieder auf die Beine zu kommen. Der Referee gab ihm dafür keine Chance und brach die Begegnung zugunsten des Mexikaners ab.
Stephanie Egger ließ Ailin Perez anfangs kommen, um herauszufinden, wie die Strategie der UFC-Debütantin war. Nachdem die Schweizerin sich ihre Kontrahentin ausgeguckt hatte, übernahm sie die Kontrolle, punktete besonders am Boden und konnte in der zweiten Runde einen technisch versierten Rear-Naked Choke sichern, aus dem es für die Argentinierin kein Entrinnen mehr gab.
Das Vorprogramm sowie die Hauptkämpfe wurden auf DAZN übertragen und sind auch im Re-Live zu sehen.
Anbei findet ihr alle Ergebnisse in der Übersicht:
UFC Fight Night Paris
3. September 2022
Accor Arena, Paris, Frankreich
Hauptprogramm
Ciryl Gane bes. Tai Tuivasa durch K.o. (Schläge) nach 4:23 in Rd. 3
Robert Whittaker bes. Marvin Vettori einstimmig nach Punkten (30-27, 30-27, 29-28)
Nassourdine Imavov bes. Joaquin Buckley einstimmig nach Punkten (30-27, 29-28, 29-28)
Roman Kopylov bes. Alessio Di Chirico durch K.o. (Schläge) nach 1:09 in Rd. 3
William Gomis bes. Jarno Errens einstimmig nach Punkten (29-28, 29-28, 29-29)
Nathaniel Wood bes. Charles Jourdain einstimmig nach Punkten (30-27, 30-27, 29-28)
Vorprogramm
Abus Magomedov bes. Dustin Stoltzfus durch K.o. (Front-Kick & Schläge) nach 0:19 in Rd. 1
Nasrat Haqparast bes. John Makdessi einstimmig nach Punkten (30-27, 30-27, 29-28)
Fares Ziam bes. Michal Figlak einstimmig nach Punkten (30-27, 30-27, 29-28)
Benoit Saint-Denis bes. Gabriel Miranda durch T.K.o. (Schläge) nach 0:16 in Rd. 2
Cristian Quinonez bes. Khalid Taha durch T.K.o. (Schläge) nach 3:15 in Rd. 1
Stephanie Egger bes. Ailin Perez durch Rear-Naked Choke nach 4:54 in Rd. 2