Rose Namajunas wird politisch: Lieber tot als rot!
Nur noch wenige Tage, bis Rose Namajunas bei UFC 261 die Chance bekommt, ihren Titel im Strohgewicht der UFC zurückzugewinnen. Dafür muss die Amerikanerin Weili Zhang bezwingen. Bisher blieb es respektvoll sportlich zwischen den Frauen, nun bringt Namajunas doch etwas Schärfe hinein und wird politisch.
„Es ist nicht so, dass ich Weili hasse oder so, aber es fühlt sich für mich so an, als würde ich um mehr als nur den Sieg kämpfen, wegen dem, was sie repräsentiert“, erklärte Namajunas gegenüber dem litauischen Portal LRT ihre zusätzliche Motivation vor dem Titelkampf.
„Ich versuche, mich an meinen Hintergrund zu erinnern und daran, wo ich und meine Familie herkommen und was sie durchmachen mussten. Ich habe meinen Teamkollegen ein wenig Nachhilfe gegeben, wir haben uns ‚The Other Dream Team‘ (Dokumentation über die litauische Basketball-Nationalmannschaft, die 1992 Bronze gewann, Anm. d. Red.) angesehen, damit wir ein Gefühl dafür bekommen, wofür wir kämpfen. Und das war einfach eine Erinnerung, lieber tot als rot.“
Der Ausspruch wurde in den 50er Jahren in den USA während des Kalten Krieges und der Regierung McCarthy in den USA populär. Namajunas, die 1992 in den USA geboren wurde, hat dabei ihre eigene familiäre Vorgeschichte mit dem Kommunismus. Ihre Familie lebte in der Sowjetrepublik Litauen unter russischer Herrschaft, bevor das Land 1990 die Unabhängigkeit erlangte und man in die USA auswandern konnte. Ihr Großvater diente im litauischen Militär und wurde von russischen Soldaten getötet.
Dass sich Weili Zhang bisher weder kommunistisch äußerte noch auch nur im Entferntesten etwas mit der jahrelangen sowjetischen Herrschaft über das Baltikum zu tun hat, ist auch Namajunas bewusst. Doch für sie steht Zhang für China und damit auch für den Kommunismus. Grund genug, um noch motivierter an sich zu arbeiten.
„Ich glaube, es ist kein Zufall, dass Weili rot ist, dass ist das, wofür sie steht. Es ist nichts Persönliches gegen sie, aber das ist eine sehr große Motivation für mich und den Kampf. Ich kämpfe für Freiheit. Ich habe das Christusbewusstsein, litauisches Blut und den amerikanischen Traum und ich nehme diese Dinge mit in den Käfig.“