Rob Fonts Dopingtest macht Fehler im WADA-System öffentlich
Am 22. Mai feierte Rob Font den bis heute wichtigsten Sieg seiner UFC-Karriere, als er den früheren Champion im Bantamgewicht klar nach Punkten besiegte. Fast hätte er den Erfolg wieder verloren. Eine Urinprobe wies eine verbotene Substanz nach. Wie sich nun herausstellt, ein „false-positive“, zurückzuführen auf ein kosmetisches Produkt.
Font wurde in der Urinprobe nach seinem Sieg über Garbrandt positiv auf den verbotenen Stoff 4-CPA, 4- Chlorphenoxyessigsäure, getestet. Ein sogenanntes Auxin, ein Wachstumsregulator, der hauptsächlich in Pflanzen vorkommt. Auf der WADA-Liste verbotener Stoffe taucht 4-CPA als Säurekomponente des verbotenen Centrophenoxin (auch als Meclofenoxat) mit einem Schwellenwert von 1000 Nanogramm/Milliliter auf.
Fonts Test überschritt den Schwellenwert, weswegen die USADA ein Verfahren gegen den Amerikaner einleitete. Nun, sechs Wochen später, ist dieses Verfahren abgeschlossen. Fonts Team hatte auf 35 Seiten alle Inhaltsstoffe und Produkte aufgeführt, die Font während seiner Vorbereitung nutzte, doch zum Verhängnis wurde ihm wahrscheinlich eine kosmetische Lotion.
Denn, nachdem die USADA Studien anfertigen und Produkte in mehreren WADA-Laboratorien prüfen ließ, fand man im Stoff Chlorpensin den Übeltäter. Eine Substanz, die jedoch auch in haushaltsüblichen Produkten wie Lotionen oder Körpermilch auftaucht. So wagten auch Wissenschaftler der Labore einen Selbstversuch mit Sonnenschutzcreme. Das Ergebnis, ein klares Übertreten des erlaubten Wertes und Urinproben mit 1400 Nanogramm Meclofenoxat pro Milliliter.
UFC kritisiert falsche WADA-Studie
Nach Bekanntwerden der Laborberichte entschied sich die USADA gegen eine Sanktion gegen Rob Font und erklärte, „der positive Test ist auf eine erlaubte Substanz zurückzuführen und daher kein Verstoß“ gegen die Regularien. Ganz vom Haken ist Font noch nicht. Sein Verfahren wird am Donnerstag noch einmal vor der Kommission Nevadas verhandelt, die ihn nach dem positiven Test provisorisch sperrte, während das Verfahren lief.
Von der UFC gab es indes große Kritik an der WADA. Immerhin hatte die Welt-Antidoping-Behörde erst durch ihre Studien im Januar dafür gesorgt, dass 4-CPA auf der Liste verbotener Stoffe landete. Dafür hatte man fälschlicherweise angenommen, dass 4-CPA ausschließlich auf die Einnahme des verbotenen Meclofenoxat hinweist und nicht auf die Nutzung handelsüblicher Pflegeprodukte aus der Drogerie.
„Das ist ein echter ‚false-positive‘“, erklärte UFC-Vorstandsmitglied Jeff Novitzky. „Die Schuld liegt einzig und allein bei der WADA. Ihre Wissenschaftler haben Richtlinien für die Labore erlassen, die einfach falsch waren. Wir wissen definitiv, dass die Nutzung der erlaubten Substanz Chlorpensin, die man in normalen Kosmetika findet, zu 4-CPA-Werten oberhalb des Erlaubten führen kann.“
„Ich bin froh, dass die USADA Robs Fall schnell lösen konnte und sehr enttäuscht, dass die WADA saubere Athleten durch mangelnde Sorgfalt mit der Einführung fehlerhafter wissenschaftlicher Richtlinien im Stich gelassen hat. Diese wurden bis heute nicht rückgängig gemacht. Die WADA muss sofort handeln.“