Michael Bisping verkündet Rücktritt
Michael Bisping macht Schluss. Ohne weiteren Abschiedskampf wird der frühere UFC-Mittelgewichtschampion seine Karriere nach zwölf Jahren in der UFC beenden. Das kündigte der 39-Jährige in seinem Podcast „Believe You Me“ an.
„Ich habe lange Andeutungen gemacht“, sagte Bisping in seinem Podcast. „Kämpfe ich nochmal, kämpfe ich nicht mehr? Leider ist die große Ankündigung kein kommender Kampf. Ich erkläre offiziell meinen Rücktritt vom MMA-Sport.“
Der 39-Jährige hatte nach dem Verlust seines UFC-Titels an Georges St. Pierre und die anschließende Niederlage gegen Kelvin Gastelum angekündigt, seine Karriere in seiner englischen Heimat zu beenden. Monatelang gab es immer wieder Gerüchte um einen Abschiedskampf, zuletzt brachten sich Lyoto Machida und Gökhan Saki ins Gespräch. Dazu kommt es nun nicht mehr. Wie der Engländer angab, habe er seit dem Gastelum-Kampf mittlerweile auch Probleme mit dem gesünderen Auge.
Michael Bisping kam 2006 als ungeschlagener Cage-Warriors-Champion über „The Ultimate Fighter 3“ in die UFC. Der Engländer gewann die Staffel im Halbschwergewicht, profitierte dabei aber vom Ausfall des favorisierten Ringers Matt Hamill, der während der Staffel verletzt ausschied. Die beiden holten ihr Duell ein Jahr später nach, Bisping gewann knapp nach Punkten. Nach seiner ersten Niederlage überhaupt gegen Rashad Evans wechselte Bisping 2008 ins Mittelgewicht, wo er bis zum Schluss antrat.
Der Engländer kämpfte sich in den späteren Jahren immer wieder ins Fahrwasser des Mittelgewichtschampions, zum Titelkampf reichte es lange nicht. Niederlagen gegen Dan Henderson, Wanderlei Silva, Chael Sonnen oder Vitor Belfort verhinderten viele Jahre lang eine Chance auf den Titel. Diese sollte sich erst 2016 ergeben. Nachdem Bisping mit Siegen über CB Dollaway, Thales Leites und insbesondere Anderson Silva an die Tür zum Titel klopfte, sollte er erneut von einer Verletzung profitieren.
Nach einer Absage von Chris Weidman sprang der „Count“ mit wenigen Wochen Vorbereitung gegen Champion Luke Rockhold ein und schlug den Champion in der ersten Runde K.o. Der neue Champion musste in der Folge viel Kritik einstecken, da er keinem Top-Herausforderer eine Titelchance gewährte, sondern stattdessen eine Revanche gegen Dan Henderson anstrebte, die er bei UFC 204 in Manchester zudem nur umstritten gewann.
Diese Kritik ebbte auch 2017 nicht ab, da Bisping erneut den Herausforderungen von Yoel Romero und Co. aus dem Weg ging und stattdessen gegen den zurückkehrenden Georges St. Pierre antrat, der ihm im November den Titel wieder abnahm. Drei Wochen später endete Bispings Karriere dann mit einem Knockout durch Kelvin Gastelum in Shanghai.
Michael Bisping verlässt den MMA-Sport mit einer Bilanz von 30 Siegen und neun Niederlagen, in der UFC holte er 20 Siege. Bisping hält mehrere UFC-Rekord, darunter den für die meisten Kämpfe, die meisten Siege und die meisten Wirkungstreffer. Nur Frankie Edgar stand 22 Minuten länger im Octagon als Bisping.
„Es ist das ganze einfach nicht mehr wert“, so Bisping weiter. „Was soll ich noch erreichen? Ich habe den Titel gewonnen, habe zahlreiche Siege geholt, ich habe alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe. Man muss wissen, wann man gehen sollte. Ich bin fast 40, meine Zeit ist gekommen. […] Also ja, großartige Karriere, das war‘s. Vielen Dank.“