Francis Ngannou vor Miocic-Rückkampf: Ich erkenne mich nicht wieder.
Drei Jahre nach seinem ersten Titelkampf bekommt Francis Ngannou seine zweite Gelegenheit, Champion zu werden. Und das erneut gegen Titelträger Stipe Miocic. Der Kameruner ist siegessicher, schließlich sieht er sich deutlich verbessert im Vergleich zum ersten Duell.
„Respekt an Stipe, er war damals der bessere Kämpfer, aber ich erkenne mich nicht wieder, wenn ich mir den Kampf anschaue“, sagte Ngannou auf der Pressekonferenz vor dem Rückkampf. „Die Art wie ich kämpfe und wie ich nach vorne gehe. Der Typ sieht so aus wie ich, aber ich erkenne den Stil nicht mehr.“
Ngannou hatte im ersten Kampf zu Beginn noch Akzente setzen können, wurde danach aber immer wieder von Miocic auf die Matte gezerrt und dort bis zum Ablauf der Zeit kontrolliert. Für Ngannou ist klar, damals war er aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit nicht er selbst.
„Ich habe damals viele Fehler im Vorfeld gemacht. Ich war nicht ich selbst. Hatte keine Emotion. Ich war einfach nur da, ohne Emotionen. Dieses Mal wird es anders. Ich hatte genügend Zeit und mein Team und ich haben alles richtig gemacht und ich denke, dass es auch im Käfig richtig ausgeht.“
Auch vor dem ersten Duell war Ngannou wie ein heißes Messer durch die Butter der Konkurrenz gegangen und hatte etwa Andrei Arlovski und Alistair Overeem ausgeknockt. Nur sieben Wochen nach dem Sieg über Overeem fand er sich in seinem ersten UFC-Hauptkampf wieder und zahlte Lehrgeld.
„Alle Aspekte des Kampfes sind anders“, so Ngannou weiter. „Ich erinnere mich an die Vorbereitung, damals wusste ich nicht, wie sich ein Kampf über fünf Runden anfühlt. Viele Fragen waren unklar. Ich hatte keine Erfahrung. Auch wenn ich verloren habe, gab es einen Teil in mir, der nicht glücklich, aber zufrieden war. Ich wusste, ich kann es tun. Wenn ich mich richtig vorbereite, schaffe ich es.“
Das soll nun besser werden. Immerhin bekam Ngannou aufgrund der Trilogie zwischen Miocic und Daniel Cormier mehr Vorbereitungszeit, als ihm lieb war. Seit zehn Monaten wartet er schon darauf, seinen Rückkampf gegen Miocic zu absolvieren. Viel Zeit, um an seinen Schwächen und Stärken zu arbeiten.
„Diese Sorge habe ich nun nicht mehr. Meine Vorbereitung war besser und ich habe mehr Erfahrung. Ich habe viel an meinem Ringen und Jiu-Jitsu gearbeitet und natürlich an meinem Striking. Ich habe meine Fähigkeiten sehr verbessert und habe immer noch viel Spielraum nach oben in diesem Sport. Ich bin zwar 34 Jahre alt, aber ich bin noch sehr jung im Sport und kann mich noch weiterentwickeln.“
Nun kann Ngannou, der zum Zeitpunkt des ersten Duells gerade einmal vier Jahre Profi und zwei in der UFC war, beweisen, dass er mehr ist als ein bloßer Standexperte. Gegen Stipe Miocic, den UFC-Rekord-Champion im Schwergewicht will sich der Kameruner nun als bestes MMA-Schwergewicht der Welt präsentieren.
„Ich wollte immer den Rückkampf gegen Stipe um den Titel haben. Er hat damals großen Wert daraufgelegt, zu beweisen, dass er der bessere Kämpfer ist, und ich will mich revanchieren und ihm zeigen, dass ich der Beste bin.“