Daniel Cormier: Mein Platz in der MMA-Geschichte steht bereits fest.
Daniel Cormier ist Realist. Der Doppel-Champion der UFC weiß, dass eine Titelverteidigung am Samstag gegen Derrick Lewis keine ausgemachte Sache ist. Doch selbst wenn er verlieren sollte, ist er mit sich im Reinen.
Cormier steht am Samstag Derrick Lewis gegenüber. Einem Schwergewicht, dass zuletzt erst 14 Minuten lang Jabs von Alexander Volkov einsteckte, bevor er ihn dann eine Minute vor Ablauf des Kampfes ausknockte. Cormier, der zudem immer noch an einer Handverletzung laboriert, muss also bis zum Schluss hellwach sein.
„Es ist sehr riskant“, sagte Cormier auf einem Pressetermin vor UFC 230. „Dieser Typ kann die Leute von einem zum nächsten Augenblick finishen.“
Doch selbst bei einer Niederlage scheint für Daniel Cormier die Welt nicht unterzugehen. Denn der zweite Doppel-Champion der UFC-Geschichte ist sich sicher, dass ihn die Nachwelt in einem Atemzug mit anderen großen UFC-Champions nennen wird, die ebenfalls in zwei Gewichtsklassen den Titel errangen.
„Das ist der große Unterschied zwischen mir und den anderen Kämpfern“, erklärte Cormier weiter. „Wenn mich Derrick schlägt und ich sonst nichts hätte, würde es mir immer noch gutgehen. Die Realität ist, dass ich das erreicht habe, was ich erreicht habe. Das kann mir niemand nehmen. Nur weil ich verliere, ändert sich nichts. Die Leute denken heute auch nicht anders über BJ Penn, auch wenn er Kämpfe verliert. Oder Randy Couture. Alle großen UFC-Champions haben irgendwann Kämpfe verloren. Ihre historische Leistung bleibt gleich. Und ich habe erreicht, was ich erreicht habe. Ich habe meinen Platz in der Geschichte schon am 7. Juli zementiert. Wenn ich verliere, verliere ich.“
Doch Cormier weiß, dass ihm selbst bei einer Titelverteidigung weiterhin der Name Jon Jones vorgeworfen wird, der ihn zwei Mal besiegen konnte. „DC“ scheint aber mit diesem Kapitel abgeschlossen zu haben, schließlich will er im März um seinen 40. Geburtstag herum seine Karriere beenden. Bis dahin gegen Jones auszugleichen, dürfte unmöglich werden.
„Die Realität ist, dass er mich geschlagen hat“, so Cormier weiter. „Um der größte Kämpfer der Geschichte zu werden, muss ich ihn wahrscheinlich besiegen. Aber selbst dann würden die Leute immer noch argumentieren, dass ich nur einen gewonnen und zwei gegen ihn verloren hätte und Jones immer noch besser wäre. Es wird immer Argumente für die Alternativen geben.“
Für Cormier daher ein klares Zeichen, Diskussionen um imaginäre Titel wie den größten Kämpfer aller Zeiten hinter sich zu lassen. Schließlich gibt es dabei sowieso keine objektiven Parameter und nur subjektive Fakten, die Meinungen und Urteile beeinflussen.
„Aber wie bestimmt man überhaupt den Größten aller Zeiten? Wie wird man sich universell einig? Es ist wie mit den Pound-for-Pound-Größen. Man wird nie eine definitive Antwort erhalten. Und ich kann das nicht ändern. Es ist wie bei Hunden, die ihrem eigenen Schwanz nachjagen. Ich würde mich nur immer im Kreis drehen. Und ich bin keiner der Typen, der sich gerne im Kreis dreht.“
