Demetrious Johnson nach K.o.-Niederlage: Ich mag diese Regeln.
In der Nacht zum Donnerstag ging Demetrious Johnson zum ersten Mal in seiner Karriere K.o. Als er am Boden aufstehen wollte, wurde er von einem harten Kniestoß erwischt. Johnson hatte nach dem Kampf zwischen Aljamain Sterling und Petr Yan erklärt, Kniestöße gegen Kämpfer am Boden sollten erlaubt sein. Dass es ihn nun mit genau so einer Attacke erwischt hatte, stört ihn nicht.
„Ich mag diese Regeln“, sagte Johnson nach seiner Niederlage in einer digitalen Pressekonferenz. „Es war einfach eine Entwicklung im Kampf. Ich lag auf dem Rücken und wollte für einen Underhook hoch kommen, aber Adriano hatte mich fixiert und mir ein Knie reingeknallt. Kampf vorbei, Ende. Ich bekomme keine weitere Gehirnerschütterung, es war einfach vorbei. Adriano hat seine Länge gut ausgenutzt, er hat mich weggestreckt und dann das Knie gelandet.“
„Ich bin für die Regel. Sie hat den Kampf beendet. Ich habe nicht geklammert, ich wollte aufstehen und wurde abgeschossen. In meinem ersten ONE-Kampf habe ich das gleiche mit Yuya Wakamatsu gemacht und das Finish bekommen. Die Regel sorgt dafür, dass der Kampf weitergeht. Hätte er nicht mit dem Knie getroffen, wäre ich noch im Kampf und er hätte sich was anderes einfallen lassen müssen. Ich habe kein Problem damit, was passiert ist und denke auch nicht, dass die Regel falsch ist. So sind die Regeln, Adriano hat sie genutzt, ich war am falschen Ende.“
Für Johnson war es die erste Niederlage unter dem Banner von ONE Championship. Der Amerikaner, der im Tausch für Ben Askren in die UFC kam, gewann den Grand Prix von ONE und damit eine Titelchance gegen den deutlich größeren Moraes, die er nun nicht umsetzen konnte. Johnson nimmt die Niederlage gelassen und denkt nun darüber nach, auch die anderen Disziplinen bei ONE auszuprobieren.
„Ein Grund für meinen Wechsel zu ONE sind die Optionen, die ich habe. Wenn ich kickboxen will, kann ich das machen, aber genauso weitere MMA-Kämpfe, mit denen ich mich zurück in den Titelkampf vorarbeiten kann. Aber ich werde erst mal nach Hause fahren, entspannen und dann schauen wir mal, was ich als nächstes mache. Vielleicht ist es ja kickboxen und ich werde wieder abgeschossen, aber im Endeffekt geht es darum, Erfahrungen zu machen und sich auszuprobieren. Man hat nur eine Karriere und muss das beste daraus machen. Wenn ich danach sagen kann, dass ich mal bei ONE Kickboxen gemacht habe, das wäre cool.“
Der 34-Jährige ist auch nach der Niederlage mit sich im Reinen. Während die MMA-Gemeinde noch über pro und contra der Regel debattiert, die zur Niederlage des langjährigen UFC-Champions führte, blickt Johnson schon gelassen nach vorne.
„Es nervt, aber ich bin ein erfahrener Athlet. Man kann rumsitzen, Trübsal blasen und sauer auf sich sein, aber ich habe mir den Kampf schon fünf Mal angesehen. Es ist also nicht so, als ob ich mich selbst fragen würde, was passiert sei. Ich weiß, was passiert ist und jetzt geht es nach Hause. Ich habe schon mal verloren und ich habe auch schon oft gewonnen und nichts wird sich je ändern. Ich gehe heim, entspanne mit meinen Kindern und meiner Frau, nehme mir Zeit für sie, gehe wieder ins Gym und steige zurück in den Sattel. Das ändert nichts.“
Adriano Moraes SHOCKS THE WORLD, becoming the first man to finish Demetrious Johnson! @adrianomkmoraes#WeAreONE#ONEChampionship#ONEonTNTpic.twitter.com/HhvlmwDwW6
— ONE Championship (@ONEChampionship) April 8, 2021