GMC 27: Evdokimov erkämpft 20.000 Euro-Vertrag, Wesner zerstört Nyaris Bein
Die 27. Ausgabe vom GMC startete mit einem Schock für die Zuschauer. Am Kampftag des 28. Mai fielen sowohl der Co-, als auch der Main Event aus. Emilio Quissua musste sein geplantes Duell gegen Michael Smolik aufgrund von starken Erkältungssymptomen und einem positiven Coronatest absagen. Nordin Asrih hingegen, der seinen Titel im Super-Leichtgewicht gegen Abeku Afful hätte verteidigen sollen, wurde aufgrund von Komplikationen nach dem Weight-Cut und einer ernsten Dehydration ins Krankenhaus eingeliefert. So rückte das GMC Fight House Finale in den Fokus und wurder der neue Hauptkampf des Abends in der Rudolf-Weber Arena in Oberhausen.
In diesem standen sich Erik Spriko und Eduard Evdokimov gegenüber. Beide Athleten wollten es direkt wissen und führten ein enges und hart geführtes Duell, das über die volle Distanz ging. Während Spirko anfangs die bessere Figur im Stand machte, allerdings am Ende der ersten Runde nach einem Schwinger die Matte küsste, war er es, der in Runde zwei den Knockdown holte. Somit war es relativ ausgeglichen zwischen den beiden Nachwuchsstars und die dritte Runde sollte über Sieg oder Niederlage entscheiden. Auch hier ging es heiß her im Stand, zudem gab es einige Szenen am Boden, in denen beide Kämpfer ihre Fähigkeiten zeigten. Ein Kampf, der tatsächlich an das Finale der ersten "The Ultimate Fighter"-Staffel erinnerte, in der beide Kämpfer alles im Cage ließen und den Zuschauern eine denkwürdige Schlacht lieferten. Die Punktrichter waren nach 15 Minuten Kampfzeit gefragt. Abeku Afful, der Coach von Team Blau im GMC Fight House, zitterte währenddessen draußen mit, hatte seinen beiden Jungs die Daumen gedrückt. Eine geteilte und knappe Punktentscheidung brachte den Sieg nach Balingen, für Team Planet Eater-Schützling Eduard Evdokimov, der durch den Erfolg den GMC-Vertrag über 20.000 Euro gewann und im Abschlussinterview Cagri Ucar herausforderte. Gegen diesen hatte er seine bislang erste und einzige Karriereniederlage erlitten.
Im Co-Hauptkampf setzt sich Alexander Wesner gegen Peter Nyari durch. Der Mann, der bekannt für seinen Granitschädel ist, an dem sich u.a. Michael Smolik die Fäuste brach, lieferte sich anfangs ein unterhaltsames Duell mit Nyari im Stand. Dann waren es jedoch Calf-Kicks, die die linke Wade von Nyari malträtierten und schlussendlich ein Auftreten fast unmöglich machten. Zwar biss dieser auf die Zähne, quälte sich durch die zweite Runde, musste dann allerdings in der Rundenpause aufgeben. Wesner äußerte sich zufrieden mit seiner Offensive im Abschlussinterview und zeigte sich bereit für einen nächsten Kampf in wenigen Wochen – dieses Jahr hat er bereits drei Fights absolviert.

Im Cage-Interview meldete sich Michael Smolik zu Wort, wünschte Emilio Quissua eine gute Genesung und sprach sich positiv über eine Neuansetzung der geplanten Begegnung aus. Zudem zeigte er sich offen für einen möglichen Boxkampf gegen Edmon Avagyan.
Abeku Afful sprach sich ebenfalls positiv über Nordin Asrih aus, wünschte diesem eine gute Besserung und schlug eine Neuansetzung des Titelkampfes in Hamburg vor.
GMC plant dort ohnehin eine Veranstaltung am 17. September, in der Edel Optics Arena in Hamburg, in der Benny Bajrami gegen Dino Starcevic antreten wird.
Osama El-Zein und Gian Lucas Werner testeten sich auf der Matte. El-Zein stellte sein Luta Livre-Können unter Beweis und zog Werner sprichwörtlich ins tiefe Wasser. Positionswechsel und solides Ground and Pound setzten dem Shooto Amateurmeister zu. Während Werner ein großes Kämpferherz zeigte und alles daran setzte, sich zurückzukämpfen, war der Druck schlussendlich zu groß vom Mann aus dem Fight Club aus Gelsenkirchen, unter dem er im zweiten Durchgang einbrach und im Rear-Naked Choke abklopfte.
Zuvor war es Chris Kalb, der von Cihad Akipa gefordert wurde. Anfangs war es noch Kalb, der aktiv war und hart an Takedowns arbeitete – dann wurde ihm allerdings schnell bewusst, dass mit Akipa nicht gut Kirschen essen ist. Der „Punisher“ verhinderte jegliche Takedowns und übernahm das Kommando im Stand. Gutes Kickboxen rüttelte Kalb durch, der allerdings niemals aufgab und, wenn auch mit großer Mühe, dagegen hielt. Trotz der beherzten Gegenwehr gab es wenig zu holen gegen den souveränen Akipa, der einen ungefährdeten Punktsieg mit 30-27 auf allen Punktrichterkarten einfuhr.
Simon Schuster und Nezar Al-Khabbaz sorgten für einen der besten Kämpfe des Abends. Beide Athleten zeigten gute Fäuste, wuchtige Angriffe und hatten im Stand als auch auf dem Boden gute Aktionen. Im Endeffekt war es aber Al-Khabbaz, der seiner muskulöse Körpermasse intelligenter einsetzte und auch die härteren Treffer ins Ziel brachte. Nach drei äußerst unterhaltsamen Runden bekam er den Punktsieg zugesprochen.

Tobias Balzer überraschte Lukas Maxa mit einem Anaconda Choke in Runde zwei, aus dem es kein Entrinnen mehr gab. Zuvor entkam der Österreicher jedoch noch einem D’Arce Choke.
Abu Xuidaifa hatte gegen Hüseyin Akdemir keinerlei Probleme und fertigte den Boxer mit Low Kicks und Knien im Clinch rasch ab.
Murat Tüysüz bezwang Hicham Quaqif nach einem anfänglichen Kickboxduell am Boden durch Ground and Pound in Runde eins. Timur Bagljarov gelang selbiges gegen Dennis Voss auf der Matte, allerdings durch einen Guillotine Choke.
Ahmad Charaf Eddine knockte Ruslan Siniavski mit einer gezielten rechten Geraden aus und schickte diesen nach nur wenigen Sekunden ins Land der Träume.
Die Veranstaltung kann im Re-Live im GMC-FightPass gesehen werden.
Anbei alle Ergebnisse in der Übersicht:
GMC 27: Asrih vs. Afful
Rudolf-Weber Arena, Oberhausen
28. Mai 2022
GMC Fight House Finale
Eduard Evdokimov bes. Erik Spirko geteilt nach Punkten
Alexander Wesner bes. Peter Nyari durch T.K.o. (Verletzung) nach Rd. 2
Osama El-Zein bes. Gian Lucas Werner durch Rear-Naked Choke in Rd. 2
Cihad Akipa bes. Chris Kalb einstimmig nach Punkten
Nezar Al-Khabbaz bes. Simon Schuster einstimmig nach Punkten
Tobias Balzer bes. Lukas Maxa durch Anaconda Choke in Rd. 2
Abu Xudaifa bes. Hüseyin Akdemir durch T.K.o. (Knie) in Rd. 1
Murat Tüysüz bes. Hicham Quaqif durch T.K.o. (Schläge) in Rd. 1
Timur Bagljarov bes. Dennis Voss durch Guillotine Choke in Rd. 1
Ahmad Charaf Eddine bes. Ruslan Siniavski durch K.o. (Schlag) in Rd. 1