Elite MMA Championship 8: Brcic neuer Champion, Moeil macht kurzen Prozess
Elite MMA Championship brachte die 8. Auflage erfolgreich über die Bühne. Im uhrigen Alten Kesselhaus im Areal Böhler in Düsseldorf gaben sich Kampfsportstars die Klinke in die Hand. Vor den Augen von Gästen wie Alistair Overeem, Mahmut Charr, Stefan Leko, Gleison Tibau u.a. ließen es die Athleten im Kampfprogramm krachen. Allen voran Stipe Brcic, der im Hauptkampf des Abends die Angriffe des Brasilianers Nuno Costa überstand und diesen schlussendlich knacken konnte, um sich zum neuen Champion im Fliegengewicht zu krönen.
Stipe Brcic brauchte einige Minuten, um sich auf Nuno Costa einzustellen. Anfangs war der Brasilianer der aktivere Mann, konnte den Lokalmatador mit Spin Kicks und schnellen Fäusten hart angehen. Nachdem Brcic ein eingesprungenes Knie zum Kinn kassiere, wurde er taktischer. In den weiteren Runden übernahm der Deutsch-Kroate das Kommando und brachte Nunes zu großen Teilen auf die Matte. Dort kontrollierte er das Geschehen und blieb mit Ground and Pound gefährlich. Im vierten Durchgang hatte Brcic einen Fuß seines Kontrahenten gesichert und zog einen Straight Foot Lock durch. Costa hielt längere Zeit durch, klopfte dann jedoch zeitgliech mit dem Rundengong ab – jedenfalls entschied der Referee, dass die Aufgabe des Brasilianers nach dem Ablaufen der Zeit erfolgte und so ging es in die dritte Rundenpause. In dieser wurde in der brasilianischen Ecke lautstark diskutiert. Costa trat zwar zur vierten Runde an, konnte jedoch nicht mehr auf dem zuvor angegriffenen Bein stehen und signalisierte dem Ringrichter, dass er so nicht weiterkämpfen kann und aufgeben muss. Brcic feierte daraufhin den hart erkämpften Titelgewinn.
Hatef Moeils geplanter Gegner Alexandr Cverna fiel aufgrund einer Covid-Erkrankung aus. Kornel Zapadka sprang kurzfristig ein, mit nur gerade einmal 24 Stunden Vorlauf. Moeil hatte mit dem Polen keine Probleme, sondern brachte diesen auf die Matte, bearbeitete ihn mit Ground and Pound, bis dieser sich in die Turtle-Position zu retten versuchte. Doch auch dort gab es kein Entrinnen, denn nun packte Moeil Knie zum Körper aus. Nach mehreren Treffern hatte Zapadka genug und gab auf.
Konrad Dyrschka hatte kein leichtes Spiel gegen Fabiano Silva. Der Titelträger im Federgewicht versuchte Dyrschka auf die Matte zu befördern, was ihm schlussendlich gelang, doch der Leipziger befreite sich und zeigte hervorragende BJJ-Defensive. Nach einem Kick unter die Gürtellinie schien Dyrschka endgültig aufgeweckt und wurde aggressiver. Im Stand dominierte er das Geschehen und trieb Silva vor sich her. Nach der vollen Kampfzeit gab es keine Diskussionen, der Deutsche wurde verdient zum einstimmigen Sieger nach Punkten erklärt.
Zuvor benötigte Erko Jun nur 4-5 harte Lowkicks, um Gianluca Locicero von den Beinen zu fegen und einige Fäuste, damit der Referee den Italiener am Boden aus dem Schlaghagel befreite. Artur Szczepaniak und Walter Gahadza bekriegten sich über zweieinhalb Runden. Nachdem der Engländer anfangs Druck machte, übernahm der Pole ab der zweiten Runde das Kommando und bezwang den Bellator-Veteranen mit einem Kimura in Runde drei.
Deniz Ilbay feierte ein erfolgreiches MMA-Debüt, indem er Adnan Zilics Takedownversuche abwehrte und seinen Kontrahenten am Boden mit hartem Ground and Pound strafte. Der Ringrichter rettete Zilic aus der Full Mount, in der Ilbay unauförlich Fäuste herunterprasseln ließ.
Vlado Sikic gab die erste Runde gegen Nico Cocuccio ab, hatte Probleme damit, die Distanz und das Timing zu finden und wurde auch im zweiten Durchgang nach einem illegalen Knie zum Kopf vom Referee verwarnt. Dann fand der Berliner seine zweite Luft, schaltete einen Gang höher und dominierte Cocuccio auf der Matte. Es sollte sich lohnen, denn Sikic erkämpfte einen Rear-Naked Coke im dritten Durchgang, aus dem es für den Argentinier kein Entkommen mehr gab.
Auch Djamil Chan musste in seinem Deutschland-Comeback in der ersten Runde hart dagegenhalten, denn Robert Oganesyan griff unermüdlich an und hatte auch im Stand die härteren Treffer. Nach der Rundenpause stellte Chan seine Strategie um und überraschte Oganesyan mit Takedowns und Kontrolle am Boden, die ihm schlussendlich den Punktsieg einbrachte.
Ahmed Abdulkadirov sorgte gegen Mauro Paixao für den Knock-out des Abends. Mit einer wuchtigen Rechten schickte er den brasilianischen „Pitbull“ ins Land der Träume.
Alle Ergebnisse der Kampfnacht aus Düsseldorf findet ihr hier:
Elite MMA Championship 8
4. Dezember 2021
Areal Böhler, Düsseldorf
Titelkampf im Fliegengewicht
Stipe Brcic bes. Nuno Costa durch T.K.o. (Aufgabe/Verletzung) nach Rd. 3
Hatef Moeil bes. Kornel Zapadka durch T.K.o. (Knie zum Körper) in Rd. 1
Konrad Dyrschka bes. Fabiano Silva einstimmig nach Punkten
Erko Jun bes. Gianluca Locicero durch T.K.o. (Leg Kicks) in Rd. 1
Artur Szczepaniak bes. Walter Gahadza durch Kimura in Rd. 3
Deniz Ilbay bes. Adnan Zilic durch T.K.o. (Ground and Pound) in Rd. 1
Vorprogramm
Vlado Sikic bes. Nico Cocuccio durch Rear-Naked Coke in Rd. 3
Djamil Chan bes. Robert Oganesyan einstimmig nach Punkten
Ahmed Abdulkadirov bes. Mauro Paixao durch K.o. (rechter Haken) in Rd. 1
Idris Amizhaev bes. Shota Gvasalia durch T.K.o. (Schlag zum Solarplexus) in Rd. 1
Kinga Jendrasik bes. Franziska Chwalicz durch Armbar in Rd. 2
Said Eidi bes. Fabio Sousa durch Rear-Naked Coke in Rd. 2
