Chad Mendes kämpft trotz UFC-Vertrag bei Bare Knuckle
Eigentlich ist die UFC nicht sonderlich freigiebig mit ihren Athleten. Wer bei der UFC unter Vertrag steht, der ist das exklusiv. In den letzten Monaten scheint man aber immer wieder Ausnahmen zu machen. So durfte Ben Askren gegen Jake Paul boxen und auch Chad Mendes hat eigentlich noch einen gültigen UFC-Vertrag, wenn er demnächst im Bare Knuckle antritt.
„Theoretisch hätten sie sagen können, ‚Du gehst nirgendwohin, wenn du nicht bei uns kämpfst, kämpfst du gar nicht.‘ Aber ich hatte immer ein gutes Verhältnis mit der UFC und ich finde es großartig, dass sie mich woanders Geld verdienen lassen“, erklärte Mendes in einem Interview mit MMAFighting. „Hut ab, dass sie so cool waren. Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet.“
Die UFC hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder davor gesträubt, ihren Kämpfern Ausnahmen für Kämpfe abseits des Octagons zuzugestehen. Durch die Vertragsstruktur kann sie auch das Schicksal der Kämpfer nach dem Rücktritt bestimmen, sofern der Vertrag nicht komplett erfüllt wurde.
Mendes bekam wie zuvor Ben Askren eine Ausnahmegenehmigung, um sich nun neuen Aufgaben zu widmen. Anderson Silva kam man damit entgegen, dass man den Vertrag mit dem Brasilianer auflöste, obwohl die UFC noch Ansprüche auf einen Kampf anmelden konnte.
Dass es nicht immer so leicht geht, bekam zuletzt Georges St-Pierre zu spüren. Die MMA-Legende hatte geplant, gegen Oscar de la Hoya zu boxen, die UFC und ihr Präsident Dana White schoben dem einen Riegel vor. Ob das mehr daran lag, dass St-Pierre ein deutlich größerer Name als Silva, Askren und Mendes ist, oder ob es mehr mit Whites Verhältnis mit de la Hoya zu tun hat, ist unklar.
Mendes hatte seine MMA-Karriere vor zwei Jahren mit einer Niederlage gegen Alexander Volkanovski beendet und sich dann anderen Projekten zugewandt. Doch ganz vom Kampfsport abgelassen hat er bis heute nicht.
„Ich werde im Mai 36. Vielleicht habe ich noch zwei, drei Jahre, bevor es dann wirklich genug ist. Aber diese Gelegenheit hat sich angeboten. Ich trainiere, ich fühle mich gut, warum also nicht in den Ring?“
Wie Mendes weiter ausführt, ist auch eine Rückkehr ins Octagon der UFC nicht ausgeschlossen, dann muss jedoch erst einmal der Vertrag angepasst werden. Denn so sehr ihm die Zahlen bei Bare Knuckle FC auch gefallen, sind sie weit von seinem alten UFC-Vertrag entfernt.
„Wenn das Geld passt, natürlich, da kann ich nicht nein sagen. Aber mit dem UFC-Vertrag, den ich noch habe? Niemals. Keine Chance. Wenn wir uns noch einmal unterhalten und die Zahlen dann Sinn ergeben, denke ich noch einmal darüber nach. Ich bin nicht wirklich fertig mit MMA. Aber ich weiß nicht, ob es noch einmal passiert. Es hat Spaß gemacht, aber ich vermisse es nicht sonderlich.“