KSW 56 Preview: Soldic auf dem Weg zur Legende, Coga vor Debüt
Am Samstag geht KSW in Lodz bereits in die 56. Runde. Die polnische Premium-Liga setzt dabei auf einen Länderkampf zwischen Polen und Kroatien, angeführt von KSW-Legende Michal Materla und Weltergewichts-Champion Roberto Soldic. Zuvor gibt der Frankfurter Max Coga sein KSW-Debüt gegen Daniel Torres.
Nach zwei Jahren ist es wieder soweit und der Düsseldorfer Roberto Soldic (17-3) steht wieder in einem KSW-Hauptkampf, vielleicht zum letzten Mal als B-Seite der Kampfpaarung. Zwei Mal schon schloss Soldic einen KSW-Event ab. In seinem Debüt vernichtete er 2017 Weltergewichts-Champion Borys Mankowski, ein halbes Jahr später wurde er von Dricus Du Plessis kalt erwischt. Seitdem konnte sich der „Robocop“ zwar den Titel zurückholen, das Weltergewicht rückte jedoch wieder in die zweite Reihe, obwohl Soldic von Sieg zu Sieg eilte und in seinen letzten drei Kämpfen zwei Erstrunden-Knockouts verbuchte.
Das könnte bald Vergangenheit sein, denn der 25-Jährige steht kurz vor der Wachablösung bei KSW, wenn er am Samstag auf die polnische Legende Michal Materla (29-7) trifft. Der 36-Jährige steht vor seinem 25. Kampf für KSW und hält zahlreiche Bestmarken innerhalb der Liga und thronte jahrelang über dem Mittelgewicht. 2015 wurde er in einem der größten Kämpfe der KSW-Geschichte von seinem Freund Mamed Khalidov entthront. Seitdem versuchte es Materla immer wieder mit dem Titel, scheiterte jedoch zwei Mal an Scott Askham, der jüngst ebenfalls Khalidov unterlag. Seiner Popularität tat das keinen Abbruch, doch der Kämpfer aus Szczecin hat den Gürtel noch nicht aufgegeben. Ein Sieg über Soldic und die Chancen auf eine Revanche gegen Khalidov steigen.
Max Coga vor KSW-Debüt gegen Torres
Soldic ist dabei nicht der einzige Kämpfer aus Deutschland im Programm, denn „Mad“ Max Coga (22-6-1) wird fortan seine Kampfkünste bei KSW unter Beweis stellen. Der Frankfurter Weltenbummler, der bereits für M-1 Global oder die amerikanische PFL kämpfte, ist heiß auf sein Debüt. Denn Coga, der 2019 exklusiv für GMC kämpfte und in drei Duellen ungeschlagen blieb, konnte im ganzen Jahr noch keinen Kampf bestreiten, da ein geplanter Titelkampf bei Cage Warriors kurzfristig wegen eines Corona-Vorfalls im Team seines geplanten Gegners Morgan Charriere, gestrichen wurde.
Bedauerlich, dass Coga die ersten KSW-Schritte ohne die übliche, atemberaubende Kulisse der Liga gehen muss, denn KSW 56 findet in Lodz ohne Zuschauer in der Halle statt. So kann sich Coga ganz auf Daniel Torres (10-4) konzentrieren. Der mittlerweile in Österreich lebende Brasilianer hat bei KSW bereits mehrfach auf sich aufmerksam gemacht und zwei seiner drei Kämpfe gewonnen, wobei er dabei gleich zwei Mal den Kampf des Abends ablieferte.
Polen gegen Kroatien
Im weiteren Verlauf des Programms wird dem Ländervergleich in zwei weiteren Begegnungen Rechnung getragen. So wird Halbschwergewichts-Champion Tomasz Narkun (17-3) seinen Titel gegen den unbesiegten Kroaten Ivan Erslan (9-0 (1)) aufs Spiel setzen, nachdem er den Gürtel in den letzten Jahren zwei Mal gegen Mamed Khalidov und zuletzt gegen TUF-Teilnehmer Przemyslaw Mysiala verteidigte. Narkun hatte im vergangenen Jahr mit einem zweiten Titel geliebäugelt, konnte gegen Schwergewichts-Champion Phil de Fries jedoch nicht gewinnen.
Erslan hinterließ in seinem Debüt vor einem Jahr seine Visitenkarte mit einem harten Knockout gegen Darwin Rodriguez beim KSW-Publikum. Der 28-Jährige konnte seine letzten vier Kämpfe allesamt in der ersten Runde gewinnen, hatte vor zwei Jahren jedoch Glück, dass seine K.o.-Niederlage gegen Branko Busick nachträglich wegen eines Dopingverstoßes in einen No Contest entwertet wurde.
Das dritte polnisch-kroatische Duell eröffnet das Programm, hier stehen sich Sebastian Rajewski (9-5) und der einstige UFC-Kämpfer Filip Pejic (14-4-2) gegenüber. Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen nicht sein. Während Rajewski in den letzten beiden Jahren fünf Kämpfe in Folge und sein KSW-Debüt gegen Armen Stepanyan gewinnen konnte, bangt Pejic um seinen Platz im Kader. Nachdem er Filip Wolanski per Head Kick ausknocken konnte, unterlag er Torres und Roman Szymanski.
In den weiteren Kämpfen misst sich die ungeschlagene Boxerin Karolina Owczarz (3-0) mit der Rizin-Veteranin Justyna Haba (2-1) und die beiden Weltergewichte, die in diesem Jahr eigentlich schon für einen Titelkampf vorgesehen waren, Andrzej Grzebyk (17-3) und Marius Zaromskis (22-9) treffen im direkten Duell aufeinander, der Sieger dürfte Soldics nächster Herausforderer werden.
KSW 56 findet am Samstag, 14. November statt und wird ab 20 Uhr auf KSW.tv sowie auf BildPlus live übertragen. Das Programm in der Übersicht:
KSW 56: Polska vs. Chorwacja
14. November 2020
Lodz, Polen
Michal Materla vs. Roberto Soldic
Titelkampf im Halbschwergewicht
Tomasz Narkun vs. Ivan Erslan
Karolina Owczarz vs. Justyna Haba
Andrzej Grzebyk vs. Marius Zaromskis
Mateus Legierski vs. Francisco Barrio
Sebastian Rajewski vs. Filip Pejic
Daniel Torres vs. Max Coga
Robert Ruchaa vs. Michał Domin
