Rafael dos Anjos: Ich bin die größte Gefahr für Oliveira, das ist mein letzter Versuch.
Am 30. Oktober wird Rafael dos Anjos den Kampf gegen Islam Makhachev nachholen, den der Brasilianer im vergangenen Jahr geplant hatte, bevor eine Staphylokokken-Infektion den Dagestaner zur Absage zwang. Dos Anjos ist sich dabei sicher, dass der Sieger des Kampfes ein gewichtiges Wörtchen um den Titel mitreden wird und hofft, sich noch ein letztes Mal in einem Titelkampf beweisen zu können.
„Das ist mein letzter Versuch“, sagte dos Anjos dem brasilianischen Portal Ag Fight. „Ich muss realistisch sein. Ich bin noch lange nicht fertig mit meiner Karriere, mir geht es gut, das Training läuft gut, ich habe keine Verletzungen. Ich habe 43 Kämpfe hinter mir und nur einen durch Knockout verloren, ich gehe im Training nicht K.o. meine Defensive hält, mein Kinn auch.“
36 Jahre alt, wäre dos Anjos noch nicht zu alt, um noch einen Anlauf auf den Titel zu starten. Doch der Brasilianer ist erfahren genug, um zu wissen, dass ihn eine weitere Niederlage zu weit zurückwerfen würde, um in ein oder zwei Jahren noch einmal in Titelnähe zu kommen. Daher ist dos Anjos extra nach Brasilien zurückgezogen und hat sich dem Nova Uniao angeschlossen, um diese Jahre optimal zu nutzen.
„Dieser Wechsel dreht sich komplett um einen Titelkampf. Ich setze alle meine Chips auf mich und dass es funktionieren wird. Mein Fokus ist, Champion zu werden. Dieser Kampf gegen Makhachev schreit geradezu danach, einen Titelherausforderer herauszukristallisieren. Makhachev hat viel Hype hinter sich, ich bin ein ehemaliger Champion, der mit einem Sieg in die Gewichtsklasse zurückgekommen ist.“
Makhachev stand in diesem Jahr bereits zwei Mal im Käfig und ließ erst Drew Dober, dann Thiago Moises in Würgegriffen abklopfen. Damit schob sich der Dagestaner in die Top 5 des Leichtgewichts vor. Zwei Plätze vor dos Anjos, der im vergangenen November Paul Felder besiegte und sich nach vier Jahren als Weltergewicht in der Gewichtsklasse zurückmeldete, in der von März 2015 bis Juli 2016 den Titel hielt.
Der 36-Jährige hofft nun, mit einem klaren Sieg über Makhachev einen Sprung ins Titelrennen zu machen und dann gegen Charles Oliveira nicht nur den Platz auf dem Thron des aktuellen UFC-Leichtgewichts zu klären.
„Charles steht gerade an einem guten Punkt seiner Karriere. Das Coole daran ist, dass er all diese Höhen und Tiefen hatte, durch die er durchmusste. So werden Champions gemacht. Es ist sein Moment, er ist der Champ. Aber wenn ich mir die Ranglisten anschaue, dann bin ich mit meinem Striking, meinem Jiu-Jitsu und meinem Tempo der kniffligste Gegner für ihn. Mein Fokus ist jetzt Makhachev, aber ein guter Sieg, den werde ich bekommen und es geht nicht über die Zeit, und ich bin bereit, herauszufinden, wer das beste brasilianische Leichtgewicht aller Zeiten ist.“
Derzeit gilt Dustin Poirier als aussichtsreichster Kandidat auf den Titelkampf, der Amerikaner und Oliveira sind sich mündlich bereits einig. Ob sich dos Anjos mit einem Erfolg am Gewinner des Kampfes zwischen Michael Chandler und Justin Gaethje, der eine Woche danach bei UFC 268 stattfinden wird, vorbeischieben könnte, wird sich dann im November zeigen.