José Aldo: Kein Interesse an demütigenden Youtuber-Kämpfen
Ben Askren, Tyron Woodley, Vitor Belfort, bald vielleicht Anderson Silva. Die Liste früherer UFC-Stars, die sich auf dem Weg in den Ruhestand mit Influencern und Youtubern im Ring messen, wird von Jahr zu Jahr länger. Und so werden auch bei aktiven UFC-Kämpfern die Fragen nach Boxkämpfen gegen Social-Media-Stars häufiger. Auch bei José Aldo.
„Ich habe vor jedem Respekt, der diese Kämpfe macht, vor allem am Ende der Karriere“, so Aldo gegenüber MMAFighting. „Wenn man dem Ende nah ist, lohnt es sich, soviel Geld wie möglich zu verdienen, weil man in der Regel seine Karriere nicht gut gemanagt hat und deswegen auf diesem Pfad ist. Gott sei Dank hat sich für sie diese Tür geöffnet und sie verdienen gut.“
Der Brasilianer, der es aus ärmlichen Verhältnissen an die Spitze der UFC schaffte, sieht sich hingegen nicht auf dem Weg in Richtung Schaukämpfe gegen Youtuber und dergleichen. Für ihn ging es beim Kämpfen schließlich noch nie ums Geld.
„Aber mir kommt das nicht in den Sinn, es macht keinen Sinn für mich. Ich habe immer für mein Erbe gekämpft. Ich wollte Geschichte schreiben und meine Geschichte erzählen, damit die Leute in zehn, 20, 30 Jahren sagen, dass Aldo der größte Federgewichts-Champion der Geschichte war und dann als Bantamgewicht noch einmal Champion wurde. Kein Geld der Welt kann das kaufen. Mein Erbe ist mehr wert als Geld.“
Der „King of Rio“ war als Federgewichts-Champion regelmäßig an PPV-Einnahmen seiner Kämpfe beteiligt und dürfte sich allerspätestens mit seinem verlorenen Titelkampf gegen Conor McGregor finanziell als Millionär abgesichert haben. Da der Brasilianer glaubt, vernünftig mit seinen Einnahmen umgegangen zu sein, wird er auch zum Ende seiner MMA-Karriere nicht in die Zwickmühle kommen, einen Schaukampf anzunehmen.
„Seit ich diesen Sport mache, verdiene ich Geld mit Kämpfen und ich habe immer so geplant, dass ich, wenn ich morgen aufhöre und zurücktrete, solche Dinge, für mich sind sie demütigend, nicht machen muss. Alles, was ich beim kämpfen gelernt habe, alles, was ich erreicht habe, das und mich selbst für Geld zu verkaufen, nein. Mir ist mein Erbe wichtig. Ich will ein Teil der UFC sein. Wenn ich fertig mit dem Kämpfen bin, wird das in der UFC sein. Ich will in die Hall of Fame. Meine Geschichte soll in der größten Organisation der Welt erzählt werden, nicht in so einem Zirkus. Wenn es in der UFC einen Money Fight für mich gibt, cool, mache ich. Außerhalb nicht.“
Dementsprechend versteht Also auch Dustin Poiriers Weg, sich in der UFC lieber finanziell mit Kämpfen gegen Conor McGregor abzusichern und dafür auf einen Titelkampf zu verzichten.
„Es ist eine Trilogie. Es stand eins zu eins und jeder wollte den Kampf sehen, also war es okay für Dustin, den Kampf gegen Conor zu machen. Auch wenn er gegen Nate Diaz kämpft, es sind hochklassige Athleten, die um Titel gekämpft haben, Champions waren, das ergibt für mich Sinn, so wie ein solcher Superfight auch für jemanden wie mich Sinn ergeben würde. Aber einen Youtuber zu boxen, der den ganzen Tag nichts anderes tut, als irgendwelchen Content zu verkaufen, der nichts mit Kampfkunst zu tun hat, ich kann mir das nicht vorstellen. Ich respektiere es, aber ich schaue nicht zu.“