Alexander Gustafsson: Emotional überreagiert mit Rücktritt
In der Nacht zum Sonntag wird Alexander Gustafsson zum ersten Mal seit über einem Jahr wieder kämpfen. Der Schwede hatte im vergangenen Jahr nach einer bitteren Niederlage vor heimischer Kulisse gegen Anthony Smith überraschend seinen Rücktritt erklärt. Heute ist ihm klar, er hat überreagiert.
„Es war ein emotionaler Moment, nichts Anderes“, erklärte Gustafsson. „Ich war einfach so enttäuscht. Es war ein harter Kampf. Es war in Stockholm. Und es war ein Kampf gegen einen Typen, bei dem ich sicher war, dass ich alles hatte, um ihn zu besiegen, aber offensichtlich war das nicht der Fall. Es war ein schwerer Abend und meine Emotionen und Gedanken in meinem Kopf waren pures Chaos.“
Gustafsson hatte ein halbes Jahr davor noch gegen Jon Jones um den Titel gekämpft und verloren. In Stockholm sollte gegen Anthony Smith der erste Schritt zurück ins Titelrennen erfolgen. In Runde 4 gab der Schwede in einem Rear-Naked Choke auf, legte seine Handschuhe im Käfig nieder und verabschiede sich von den Fans. Doch schon kurze Zeit später juckte es ihn wieder in den Fäusten.
„Einen oder zwei Monate zuhause später wollte ich schon wieder ins Training und ich kann nicht trainieren, wenn ich kein Ziel vor Augen habe, also bin ich jetzt hier“, so Gustafsson weiter.
In Abu Dhabi gibt Gustafsson nicht nur sein Comeback nach 13 Monaten Auszeit, er wechselt auch die Gewichtsklasse nach oben ins Schwergewicht. Wie der 33-Jährige weiter ausführt, kommt der Wechsel genau zur rechten Zeit. In welcher Gewichtsklasse er danach weiterkämpft, das weiß er jedoch noch nicht.
„Es war der richtige Zeitpunkt, um die Gewichtsklasse zu wechseln“, sagte Gustafsson. „Ich bin groß und sehr schwer. Ich fühle mich richtig gut in der höheren Gewichtsklasse und freue mich darauf, mich im Schwergewicht auszuprobieren. Dann kam der Kampf gegen Werdum und ich glaube, das kommt mir entgegen, ich freue mich schon sehr. Ich fühle mich stärker. Stärker als im Halbschwergewicht.“
Generell scheint Gustafsson gelöst an den Kampf zu gehen. Der „Mauler“ jagte in der Vergangenheit verbissen dem UFC-Titel hinterher. Mittlerweile lässt er es einfach auf sich zukommen. Das heißt nicht, dass Gustafsson das Ziel vom Titel aufgegeben hat. Doch bevor er wieder den Blick in Richtung Titel richtet, müssen erst einmal Siege her.
„Es ist eine Herausforderung für mich und danach sehen wir weiter“, so Gustafsson. „Werdum ist eine Legende in diesem Sport. Ein früherer Champion. Ein perfekter Kampf für mein Comeback. Ich schlage Werdum am Samstag und dann sehen wir weiter. Ich bin hier, um Kämpfe zu gewinnen und denke nur von einem Kampf zum nächsten. Wenn ich irgendwann in einer Situation bin, nach dem Gürtel zu greifen, dann versuche ich, um den Titel zu kämpfen. Aber jetzt geht es erst einmal von Kampf zu Kampf. Ich habe Werdum vor der Brust. Wenn ich ihn geschlagen habe, gehen wir den nächsten an. Ich bin zurückgekommen, um zu bleiben.“
