Wegen Herzfehlers: David Michaud muss Karriere vor PFL-Kampf gegen Rory MacDonald beenden
Es ist eine Nachricht, wie man sie keinem aktiven Kampfsportler wünscht. Drei Wochen vor seinem großen Kampf gegen Rory MacDonald am 29. April muss David Michaud im Alter von 32 Jahren seine Karriere wahrscheinlich beenden. Bei einer Routine-Untersuchung im Zuge der Kampfvorbereitung eröffneten ihm Ärzte, er leide an einem angeborenen Herzklappenfehler, der bei hoher sportlicher Belastung jederzeit zu einem mitunter tödlichen Herzinfarkt führen könne.
2019 kämpfte er im Finale gegen Ray Cooper um die PFL-Million, nun scheint die Karriere von David Michaud vorbei. Das Weltergewicht, dass ursprünglich den Hauptkampf der zweiten PFL-Veranstaltung der neuen Saison gegen den früheren UFC-Kämpfer und Bellator-Champion Rory MacDonald bestreiten sollte, meldete sich von der Saison ab. Der Amerikaner veröffentlichte auf Twitter eine Stellungnahme, in der er seine Erkrankung preisgab und seinen Rücktritt vom Kampf gegen Rory MacDonald und wahrscheinlich vom MMA-Sport insgesamt bekannt gab.
„Das ist ein richtig schwieriger Post. Nach mehreren Tests an meinem Herz, unter anderem ein MRT, und Gesprächen mit mehreren Kardiologen steht wohl fest, dass meine Pumpe nicht richtig funktioniert. Ich leide an einer bikuspidalen Aorta mit erweiterter Wurzel. Leider bin ich wohl so geboren worden. Wegen der Erweiterung meiner Aorta birgt Kämpfen für mich das Risiko, dass die Aorta reißen könnte. Mit fast absoluter Wahrscheinlichkeit wäre dies für mich tödlich. Ich werde daher nicht am 29. April gegen Rory MacDonald kämpfen können. Und wenn sich nichts ändert, auch nie wieder.“
Gegenüber MMA Fighting wurde Michaud etwas konkreter: „Ich habe mit einer Hand voll Kardiologen gesprochen. Alle haben mir gesagt, dass Kämpfen oder irgendeine andere Form von Kontaktsport unter diesen Umständen tödlich sein kann, da die Aorta bei stumpfer Einwirkung von außen reißen kann. Es ist alles in den letzten fünf, sechs Tagen passiert und ich weiß noch gar nicht, wie es jetzt für mich weiter geht.“
Michaud wurde einst nach sieben Siegen in sieben Kämpfen von der UFC verpflichtet, nach drei Kämpfen jedoch wieder entlassen. In der Folge tingelte er über mehrere Veranstaltungen und kämpfte für Bellator MMA, LFA und Titan FC, bevor er 2019 bei der PFL wieder durchstartete und sich bis ins Finale vorkämpfen konne. Hoffnung für die Zukunft könnte Michaud ein früherer UFC-Kollege machen. Schwergewicht Stefan Struve wurde ebenfalls eine Bikuspidalität diagnostiziert, der Niederländer stand zwei Jahre später wieder im Käfig.
Michauds geplanter Gegner Rory MacDonald muss sich jedoch trotz allem keine Sorgen um sein PFL-Debüt machen. Curtis Millender springt kurzfristig für David Michaud ein und nimmt stattdessen an der neuen Saison teil. Eine offizielle Bestätigung durch die PFL steht noch aus.