Rizin 33 Preview: Bantam-Turnier, Titelkampf und Tenshins Abschied in Saitama
Seit Jahren gehört es zum guten Ton, dass das Kampfsportjahr in Japan seinen Abschluss findet. So auch im Jahr 2021 und erneut ist es die Rizin Fight Federation, die das Wettkampfjahr ausklingen lässt und das neue Jahr einläutet. In der 33. Ausgabe der Liga gibt es erneut ein buntes Potpourri an sportlich hochklassigen Kämpfen, japanischen Publikumslieblingen und vereinzelten Zirkus-Kämpfen im 16 Duelle umfassenden Programm.
Rizin 33 findet am Freitag, 31. Dezember in Saitama statt und wird ab 5:30 Uhr als PPV zum Preis von 20,99 Euro auf Live-now.com übertragen.
Kai Asakura auf dem Weg zum Bantam-Titel
Die große Ehre, den letzten MMA-Kampf des Jahres 2021 zu bestreiten, gebührt bei Rizin 33 den Finalisten im Grand Prix des Bantamgewicht. Im Juni mit 16 Kämpfern gestartet, stehen die verbliebenen vier Kombattanten an Silvester im Ring, um erst Halbfinale und Stunden später das Finale zu absolvieren. Als Favorit gilt dabei Ex-Champion Kai Asakura (18-3). Der 28-Jährige sicherte sich im vergangenen Jahr den Titel per Soccer Kicks, verlor ihn in der ersten Titelverteidigung an Silvester jedoch in einem Rückkampf an Kyoji Horiguchi.
Ursprünglich sollte der Grand Prix 2021 den kommenden Herausforderer für Horiguchis Titel ermitteln, nach dessen Abgang zu Bellator scheint diese Planung vorerst über den Haufen geworfen. Asakura, dem 2019 mit einem 68-Sekunden-Knockout gegen Horiguchi eine Sensation gelang, trifft im Halbfinale auf Kenta Takizawa (13-7). Beide sind für ihre schweren Fäuste berüchtigt und konnten in den ersten Turnierrunden schon Knockouts feiern.
Im zweiten Halbfinale steht der Grappler und frühere UFC-Kämpfer Naoki Inoue (15-2) auf Ringer Hiromasa Ougikubo (23-5-2). Ougikubo scheiterte bereits zwei Mal kurz vor einem Titel. Der 34-Jährige nahm 2016 an der TUF-Staffel teil und scheiterte im Finale an Tim Elliott, der daraufhin einen Titelkampf gegen Demetrious Johnson erhielt. Zurück in Japan musste er sich seitdem in zehn Kämpfen nur Horiguchi und Asakura geschlagen geben, letzteres im vergangenen Jahr durch oben erwähnten Soccer Kick im Titelkampf. Kann er Inoues Serie brechen? Der 24-Jährige ist in Japan noch unbesiegt.
Mit Yuki Motoya (28-10) und Yuto „Kintaro“ Hokamura (14-10-2) stehen zwei Ersatzkämpfer in einem Reservekampf bereit, sollte sich jemand verletzen.
Roberto Satoshi vor erster Titelverteidigung
Zuvor steht Rizins Leichtgewichts-Titelträger Roberto de Souza (12-1) im Rampenlicht. „Satoshi“ gehört zu den Kandidaten auf den Kämpfer des Jahres. Der 32-Jährige, der zusammen mit dem früheren KSW-Champion Kleber Koike Erbst das Bonsai Gym im japanischen Izawa seine Heimat nennt, machte in diesem Jahr dort weiter, wo er 2020 aufgehört hatte und bleibt weiter eine Macht auf der Matte.
Im März konnte er UFC- und ONE-Veteran Kazuki Tokudome, drei Monate später im Kampf um den vakanten Leichtgewichts-Titel den aserbaidschanischen Berserker Tofiq Musayev innerhalb der ersten zwei Minuten in einem Triangle Choke zur Aufgabe bringen. In 13 Kämpfen konnten sich die Punktrichter bisher stets ausruhen, alle Duelle endeten vorzeitig, nur ein Mal musste er in die zweite Runde.
Auf diese hofft nun Yusuke Yachi (23-11). Der 31-Jährige galt einst als kommender Star im japanischen MMA, fiel dann jedoch in ein Formtief und verlor von 2018 bis 2020 fünf Rizin-Kämpfe in Serie, unter anderem auch gegen de Souza. Yachi nahm zahlreiche Veränderungen vor und kämpfte sich in diesem Jahr wieder aus seinem Loch heraus. Mit zwei Siegen in Folge bekommt er nun die Revanche gegen „Satoshi“.
Tenshin Nasukawa verabschiedet sich von Rizin
Nicht nur das Jahr 2021 wird bei Rizin 33 verabschiedet, auch Kickbox-Superstar Tenshin Nasukawa. 2022 soll das letzte Jahr im Kickbox-Ring für den 23-Jährigen werden, dessen bisher einzige Niederlage ein Box-Schaukampf gegen den 40 Pfund schwereren Floyd Mayweather war. Nasukawa hat bereits angekündigt, zum Boxen zu wechseln und befindet sich nun auf seiner Abschiedstournee im MMA und Kickboxen.
Für Juni ist ein Kampf gegen K-1-Aushängeschild Takeru Segawa angesetzt, von den Rizin-Fans verabschiedet sich Nasukawa mit einem Special-Rules-Boxkampf, Spinning Back Fists sind erlaubt, über zwei Runden gegen „Fireball Kid“ Takanori Gomi. Die japanische MMA-Legende erhielt kurzfristig das Angebot, gegen Nasukawa in den Ring zu steigen und wirkte selbst am meisten davon überrascht.
Auch ohne seine spektakulären Kicks ist Nasukawa noch für ein Highlight gut, ob vier Minuten reichen, um den deutlich schwereren Altstar Gomi auszuknocken, ist die Frage. Gomi zeigte vor einem Jahr in einem Kampf unter ähnlichem Regelwerk, dass er noch nicht ganz zum alten Eisen gehört und setzte sich gegen Kickboxer Koji Tanaka nach Punkten durch.
Die weiteren Kämpfe
Auch die weiteren Duelle versprechen viel Action. So kommt es zu einem Rückkampf der Federgewichte Yutaka Saito (20-5-2) und Mikuru Asakura (15-3). Saito, der im Oktober wegen einer Platzwunde seinen Titel an Juntaro Ushiku verlor, will gegen Asakura neuen Anlauf auf den Titel nehmen. Vor einem Jahr setzte er sich bereits in einem hochklassigen Titelkampf nach Punkten durch. Asakura will sich nicht nur für die Niederlage revanchieren, sondern es seinem Bruder Kai gleichtun und den nächsten Schritt Richtung Titelkampf gehen.
Eine schnelle Rückkehr feiert auch Rena Kubota (12-3). Die Shootboxerin steht schon sechs Wochen nach ihrem Triumph über Miyuu Yamamoto wieder im Ring und will den fünften Sieg in Folge verbuchen. Und Rizin macht es ihr auf dem Papier zumindest nicht schwer. Mit der Koreanerin Si Woo Park (5-4) steht ihr eine Kontrahentin gegenüber, die die letzten zwei Duelle verloren hat. Anders als Teamkollegin Yamamoto fühlt sich Park jedoch deutlich wohler auf den Beinen und sollte Rena den ein oder anderen Schlagabtausch liefern.
Zuvor kommt es zum Generationenduell im Atomgewicht der Frauen. Zwölf Jahre nach ihrem Debüt gehört Ayaka Hamasaki (23-3) immer noch zum Besten, was die Gewichtsklasse weltweit zu bieten hat, bei Rizin gewann die 39-Jährige nicht nur neun von zehn Kämpfen, sondern vor einem Jahr zum zweiten Mal den Titel. Nun steht sie Shooting Star Seika Izawa (4-0) gegenüber, die im Oktober 2020 ihren ersten Profi-Kampf absolvierte und seitdem mit ihrer Mischung aus Ringen und Judo dominante Leistungen ablieferte und schon bei DEEP Jewels den Titel gewinnen konnte. Hamasakis Titel steht hier nicht auf dem Spiel.
Für die nötige Portion Spektakel sorgen im Zweifel die Schwergewichte Shoma Shibisai (7-2) und Hideki „Shrek“ Sekine (10-5), Youtuber Atsushi „Shibatar“ Saito steht dem früheren K-1-Champion Yuta Kubo in einem Special-Rules-Kampf gegenüber und um weitere Mainstream-Augenpaare auf die Veranstaltung zu locken, eröffnet Rizin das Programm mit einem Amateur-Kampf von Kota Miura, seines Zeichens Sohn der japanischen Fußball-Ikone und Asiens Fußballer des Jahres 1992 Kazuyoshi Miura.
Das Programm in der Übersicht:
Rizin 33
31. Dezember 2021
Saitama Super Arena in Saitama, Japan
Finale im Bantamgewichts-Turnier
TBA vs. TBA
Titelkampf im Leichtgewicht
Roberto de Souza vs. Yusuke Yachi
Yutaka Saito vs. Mikuru Asakura
Special-Rules Boxkampf
Tenshin Nasukawa vs. Takanori Gomi
Rena Kubota vs. Si Woo Park
Ayaka Hamasaki vs. Seika Izawa
Koji Takeda vs. Noah Bey
Shoma Shibisai vs. Hideki Sekine
Kyohei Hagiwara vs. Hiroaki Suzuki
Kickboxen
Koji Tanaka vs. Ya-Man
Special-Rules-Kampf
Atsushi „Shibatar“ Saito vs. Yuta Kubo
Kazuma Sone vs. Shinobu Ota
Yuki Motoya vs. Yuto Hokamura
Halbfinale im Bantamgewichts-Turnier
Hiromasa Ougikubo vs. Naoki Inoue
Kai Asakura vs. Kenta Takizawa
Amateur-MMA
Kota Miura vs. Yushi