KSW 59 Ergebnisse: Mariusz Pudzianowski besiegt Ersatzgegner
Es sollte Mariusz Pudzianowskis schwerste Aufgabe im Käfig werden, stattdessen konnte der frühere „Strongest Man on Earth“ nur einen Pflichtsieg gegen einen Ersatzgegner bei KSW 59 einfahren. Umso besser ging es zuvor zwischen Antun Racic und Sebastian Przybysz im Titelkampf im Bantamgewicht zur Sache. Konrad Dyrschka musste mit einer Niederlage die Heimreise aus Lodz antreten.
KSW hatte für die 59. Veranstaltung einen besonderen Leckerbissen eingeplant. Denn Mariusz Pudzianowski sollte in seiner Rückkehr in den Käfig auf den senegalesischen Ringer Ousmane Dia, besser bekannt als „Bombardier“, treffen. Die beiden Kolosse wogen sich am Freitag noch ein, Dia wog dabei über 30 Kilogramm mehr als Pudzianowski, doch zum Kampf kam es nicht.
Denn der Senegalese musste sich wenige Stunden vor der Veranstaltung mit einer akuten Blinddarmentzündung abmelden. KSW reagierte schnell und fand in Nikola Milanovic einen bereitwilligen Ersatz. Der Serbe lehrt in Lodz Judo und war zuvor noch in der Ecke von Darko Stosic zu sehen. Mit nur wenigen Stunden Vorlauf und ohne MMA-Erfahrung stellte sich Milanovic dem KSW-Publikumsliebling.
Der Kampf verlief entsprechend. Milanovic versuchte, Pudzianowski auf die Matte zu ziehen. Dieser griff kurz in den Zaun und schüttelte seinen Gegner danach ab, Milanovic blieb bäuchlings auf der Matte. Damit war er ein gefundenes Fressen für Pudzianowski, der mit kurzen Schlägen attackierte, bis der Ringrichter nach 1:12 Minuten abbrach. Ein Sieg für die Bilanz Pudzianowskis und ein enttäuschendes Ende eines mit Spannung erwarteten Abends.
Antun Racic verliert Titel nach rasantem Titelkampf
Antun Racic ist nicht länger KSW-Champion im Bantamgewicht. Der UFD-Kämpfer musste sich in Lodz in einem Rückkampf Sebastian Przybysz geschlagen geben. Bereits in der ersten Runde legten beide ein hohes Tempo vor, bevor Przybysz im zweiten Durchgang damit begann, seine Reichweite zu nutzen und Racic auf Distanz hielt. Der Titelträger schoss wiederholt mit schnellen Attacken nach vorne, doch Przybysz war gewappnet.
Die beiden lieferten sich in der Folge einen wilden Schlagabtausch im Stand und auf der Matte. Mit offenem Visier gingen die Bantamgewichte aufeinander los. Beide mussten nach Treffern kurz aufs Knie gehen, machten aber weiter. Erst in der vierten Runde musste man den kräftezehrenden Runden Tribut zollen, das Tempo ließ nach, Treffer fielen weiterhin auf beiden Seiten.
In der fünften Runde hatte Przybysz genug eingesteckt und verlagerte den Kampf früh auf die Matte. Przybysz bewegte sich sogar auf den Rücken Racics und arbeitete an einem Rear-Naked Choke, während er mit dem Champion redete und ihm „Lay and Pray“ im ersten Kampf vorwarf. So endete auch der spannende Titelkampf nach fünf Runden. Die Punktrichter mussten entscheiden und werteten einstimmig für Sebastian Przybysz, den neuen Champion im Bantamgewicht KSWs.
Konrad Dyrschka unterliegt im KSW-Debüt
Konrad Dyrschka musste sich in seinem Leichtgewichts- und KSW-Debüt Lukasz Rakjewski geschlagen geben. Dyrschka blieb zu Beginn zurückhaltend und ging auf Rajewski zu, der mit einem harten Tieftritt einen ersten, jedoch illegalen, Wirkungstreffer landete. Nachdem es weiterging, punktete der Pole mit einer harten Linken, die Dyrschka kurz aus dem Gleichgewicht brachte. Der Leipziger versuchte sich an einem ersten Takedown, schoss jedoch ins Leere.
Rajewski zwang Dyrschka in einen Boxkampf und war dabei der präzisere und aktivere Kämpfer. Dyrschka attackierte mit vereinzelten Kicks, schlug mit und versuchte sich an einem weiteren Takedown, wurde jedoch mit keiner Attacke Rajewski wirklich gefährlich. Erst in den letzten Sekunden verlagerte er den Kampf auf die Matte und schlug auf Rakewski ein. Zu spät für die Punktrichter, die den Kampf einstimmig für den Polen werteten.
Die weiteren Kämpfe
Olympia-Ringer Damian Janikowski ließ sich gegen den Engländer Jason Radcliffe Zeit, bevor er das Duell mit harten Schlägen am Boden in der zweiten Runde beendete. Dass er sich zuvor einen Finger ausgekugelt hatte, störte ihn dabei nicht, er richtete ihn sich noch vor der Urteilsverkündung selbst. Michal Pietrzak setzte sich in einem umkämpften Duell knapp nach Punkten gegen Krystian Kaszubowski durch.
UFC-Veteran Darko Stosic kehrte mit einem wuchtigen Knockout gegen Michal Wlodarek in die Erfolgsspur zurück, indem er den am Boden liegenden Polen aus dem Stand mit einer Rechten ausknockte. Adrian Bartosinksi blieb gegen den Spanier Lionel Padilla im zehnten Kampf unbesiegt und beendete das Duell mit Schlägen aus der Backmount in der dritten Runde.
Sebastian Rajewski machte den Doppelsieg der Rajewski-Brüder komplett und gewann nach Punkten gegen Slavo Lazic. Patryk Likus besiegte Cyprian Wieczorek nach Punkten.
Die Ergebnisse in der Übersicht:
KSW 59: Fight Code
20. März 2021
Lodz, Polen
Mariusz Pudzianowski bes. Nikola Milanovic via T.K.o. (Schläge) nach 1:12 in Rd. 1
Titelkampf im Bantamgewicht
Sebastian Przybysz bes. Antun Racic einstimmig nach Punkten (49:46, 49:46, 48:47)
Damian Janikowski bes. Jason Radcliffe via T.K.o. (Schläge) nach 4:42 in Rd. 2
Michal Pietrzak bes. Krystian Kaszubowski geteilt nach Punkten (29:28, 29:28, 28:29)
Darko Stosic bes. Michal Wlodarek via K.o. (Schläge) nach 4:40 in Rd. 2
Lukasz Rajewski bes. Konrad Dyrschka einstimmig nach Punkten (30:27, 30:27, 29:28)
Adrian Bartosinski bes. Lionel Padilla via T.K.o. (Schläge) nach 4:05 in Rd. 3
Sebastian Rajewski bes. Savo Lazic einstimmig nach Punkten (30:27, 30:27, 30:27)
Patryk Likus bes. Cyprian Wieczorek einstimmig nach Punkten (30:27, 30:27, 30:27)