Frank Mir: Das Schwergewicht ist beschissen, da finde ich immer einen Job!
In der Nacht zum Samstag darf Frank Mir zum zweiten Mal gegen Roy Nelson ran, dieses Mal bei Bellator. Ein Kampf, den Mir gerne vermieden hätte, zudem steht der 40-Jährige nach zwei K.o.-Niederlagen in Folge etwas mit dem Rücken zur Wand. Scott Coker kündigte bereits an, dass der Verlierer Bellator verlassen könnte, doch Mir macht sich keine Sorgen um seine Job-Sicherheit.
„Ich bin in der günstigen Situation, dass ich mich im Sport so etabliert habe, dass ich schon am Montag einen neuen Vertrag unterschreibe, wenn mich Bellator am Sonntag entlassen sollte“, sagte Mir auf einem Pressetermin vor dem Bellator-Kampf. „Es ist nicht so schwer, vor allem durch das Bare-Knuckle Boxing. Da sieht man ja viele von den Jungs. Es gibt nicht so viele Schwergewichte, die so gut sind, dass die Leute dafür Geld bezahlen.“
Eines davon scheint der frühere UFC-Champion zu sein. Auch wenn der 40-Jährige in der UFC und bei Bellator nur zwei seiner letzten zehn Kämpfe gewonnen hat, dabei fünf Mal K.o. ging und zwischenzeitlich noch eine zweijährige Dopingsperre absitzen musste. Doch solange man die Leute bei Laune hält, werden Kämpfer wie Frank Mir weiterhin verpflichtet und gebucht.
„Solange man nicht absichtlich verliert, den Leuten zeigt, dass man gar keine Lust hat oder richtig schmerzhaft anzuschauende Kämpfe abliefert, spielen Siege und Niederlagen in diesem Sport keine Rolle. Randy Couture hatte eine Bilanz von 18 Siegen und 13 Niederlagen (19-11, Anm. d. Redaktion). Wenn er zurückkommen würde, würde ihn jeder unter Vertrag nehmen.“
Mir unterstrich seinen Punkt mit einer Anekdote aus der jüngeren Vergangenheit. Gemeinsam mit seiner Frau war er auf einem MMA-Event, bei dem ein Top-Ten-Schwergewicht kämpfte. Mirs Frau, vom Kampf gelangweilt, drehte sich zu ihrem Mann um und sagte, er könne wahrscheinlich für den Rest seines Lebens kämpfen.
„Die Schwergewichte sind beschissen, der Großteil von uns jedenfalls. Wir sind keine guten Kämpfer. Das ist wie Eisbären beim Kampf zuzuschauen. Die Balance ist nicht gut. Kaum einer weiß, wie man Submissions ansetzt. Sobald man über die Top Ten hinausgeht, landet man schnell beim Bodensatz.“
Davon sieht sich Mir noch weit entfernt. Der frühere UFC-Champion im Schwergewicht hat zudem nicht vor, den Kampf gegen Nelson zu verlieren, auch wenn die Ansetzung gegen „Big Country“ seinen Plan etwas auf den Kopf stellt.
„Ich habe viel an meinem Jiu-Jitsu gearbeitet. Ich habe es überarbeitet, weil mein Timing nach all den Jahren, in denen ich nur den Standkampf trainiert habe, weg war. Ich habe viel daran gearbeitet. Roy ist da leider ein schwerer Gegner. Er hat gegen die vier besten Jiu-Jitsu-Kämpfer im Schwergewicht gekämpft, gegen mich, Nogueira, Werdum und Barnett. Keiner konnte ihn zur Aufgabe bringen. Ich glaube, ich werde gegen ihn wie früher kämpfen.“
