UFC Fight Island: Herb Dean erklärt Abbruch zwischen Trinaldo und Herbert
Herb Dean gilt gemeinhin als einer der besseren Ringrichter der UFC. Seit Jahrzehnten Teil der Liga, hat der 49-Jährige unzählige Kämpfe geleitet und wurde mehrfach zum Ringrichter des Jahres gewählt. Doch auch Dean hat manchmal einen schlechten Tag. Zumindest sehen das Kritiker nach seinem Vorgehen im Kampf zwischen Francisco Trinaldo und Jai Herbert so.
Im Duell der beiden Leichtgewichte, es war der letzte Vorkampf der dritten Fight Night in Abu Dhabi, landete der Brasilianer in der dritten Runde eine harte Linke, von der Herbert scheinbar steif zu Boden ging. Herb Dean wechselte sofort die Position, entschied aber, dass Herbert noch im Kampf sei, sodass Trinaldo, der über Herbert stand und erst noch gezögert hatte, keine andere Wahl hatte, als weitere Schläge auf den Engländer einprasseln zu lassen, bis der Ringrichter dann doch dazwischen ging.
„Wenn man etwas vom Kämpfen versteht, dann weiß man, dass Kämpfer immer wieder angeklingelt werden und wir uns das Verhalten danach ansehen müssen“, erklärte Dean in einem Instagram-Video. „Er beobachtet seinen Gegner, er weiß, wo er ist. Er hält die Arme zwischen sich und seinem Gegner, hebt das Bein, hebt seinen Kopf. Er tut alles, was ich verlangen kann, um im Kampf zu bleiben. Das war kein schlechter Abbruch.“
Bereits während dieser Sequenz hörte man UFC-Kommentator Dan Hardys lautstarke Forderungen nach einem Kampfabbruch. Der Engländer gab Dean beim Verlassen des Käfigs nach dem Kampf noch ein paar Worte mit auf den Weg. Am Sonntag legte der frühere Kämpfer noch einmal auf Instagram nach.
„Ihr seht UFC-Kämpfer, ich sehe Freunde, Teamkollegen, Söhne, Töchter, Mütter und Väter, die in dem Sport, den ich liebe, kämpfen“, schrieb Hardy. „Der Job des Ringrichters ist der Wichtigste in der ganzen Halle, denn es liegt an ihm, die Kämpfer vor ernsthaftem Schaden zu schützen, wenn sie es nicht mehr selbst können. Wenn ich Fehler mache, mache ich mich im TV lächerlich. Wenn ein Ringrichter Fehler macht, können Leute ernsthaft zu Schaden kommen. Das kann das Leben verändern und wir haben alle jemanden zuhause, der uns liebt und uns in einem Stück zurückhaben möchte.“
Auch auf die Kritik des Kommentators nahm Dean Bezug und erklärte, dass der Kommentator eine Linie überschritten habe, da nur zwei Akteure von ihm fordern dürften, den Kampf abzubrechen, der Ringarzt und die Ecke des Kämpfers. Einem weiteren Mitarbeiter auf dem Event stünde es nicht zu, sich in den Kampf einzumischen.
Unterstützung erhielt Dean von seinem früheren Ringrichter-Kollegen John McCarthy. Dieser schätzte die Situation als schwierig für den Ringrichter ein, schloss sich aber Deans Darstellung an.
„Es ist ein komischer Niederschlag, so wie er nach hinten kippt und fällt“, erklärte McCarthy. „So wie er fällt, sie es nicht aus, als ob er noch da ist. Aber wenn Herb Dean sieht, wie er seine Hände so positioniert, als würde er sich verteidigen, denkt er, dass Herbert weitermachen kann und Trinaldo einfach aufhört. Trinaldo ist ein Wettkämpfer und Sportsmann, wahrscheinlich hat er gefühlt, dass Herbert K.o. ist und keine weiteren Treffer braucht. Aber da er nicht weiter schlägt, kann Dean jetzt auch nicht mehr dazwischen gehen. Hätte er früher reingehen können? Ja, aber dann hätte es wiederum Leute gegeben, die ihm vorwerfen, dass er Herbert nicht die Chance gegeben hat, sich zu verteidigen. Eine Situation, in der man nicht gewinnen kann.“
Die UFC hat angekündigt, den Vorfall zwischen Hardy und Dean zu untersuchen.

