Rose Namajunas: Kämpfen ist meine Bestimmung
Nachdem Rose Namajunas im vergangenen Jahr ihren Titel an Jessica Andrade verlor wurde es still um die junge Amerikanerin. Die nachdenkliche 28-Jährige zog sich zurück, dachte sogar an das Ende ihrer Karriere. Diese Gedanken sollen der Vergangenheit angehören. „Thug Rose“ kehrt nächste Woche in den Käfig zurück, um der Welt zu zeigen, wie sehr sie den Sport wieder liebt.
Ein Jahr und zwei Monate, nachdem Rose Namajunas in einer schockierenden Wendung den UFC-Titel im Strohgewicht an Jessica Andrade abgeben musste, ist sie wieder da. Die 28-Jährige nutzte die lange Pause, um über sich selbst und ihre Zukunft im Sport nachzudenken und kam zu dem Entschluss, dass sie noch lange nicht genug vom MMA habe. So makaber es auch klingen mag, aber die beiden Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 in ihrem familiären Umfeld halfen bei dieser Erkenntnis.
„Jeder geht anders mit dem Tod um“, erklärte Namajunas gegenüber ESPN. „Das war wie ein Neustart für mich. Es hat die Dinge ins richtige Licht gerückt. Vorher habe ich versucht, alles um mich herum zu kontrollieren und alle Situationen perfekt zu bewältigen. Dann ist alles auseinandergefallen. Es war ein Weckruf. Ich kann nicht alles kontrollieren und das ist das Wichtige daran. Es war sehr tragisch, aber ich habe viel dabei gelernt. Man kann nur weiter beten und sich klar werden, dass das Leben vergänglich ist. Alles ist vergänglich. Mir hilft, dass ich an eine höhere Macht glauben kann und weiß, dass ich eine Bestimmung habe und das hier ist gerade meine Bestimmung. Sie wird es nicht ewig sein, aber jetzt gerade ist sie es und ich mache das Beste daraus und genieße es.“
Für die 28-Jährige ist der Kampf bei UFC 251 ein Neustart. Zu oft schlug sie sich in den vergangenen Monaten und Jahren mit negativen Gedanken herum und zweifelte. Nun will sie positiv an die Sache herangehen und blickt nach vorne. Auch der Kampf gegen Jessica Andrade ist dabei nur ein weiterer Kampf und keine persönliche Revanche.
„Seit ich 26 geworden bin, war es für mich schwer, erwachsen zu werden“, so Namajunas. „Ich habe den Titel verloren und hatte mit all diesem traurigen Scheiß zu tun, dieser Undankbarkeit und Bitterkeit, ich bin verschiedene Stadien durchgegangen und habe begonnen, so einiges zu verstehen. Alles geht vorbei, man muss einfach für den Moment leben und das Leben so gut wie möglich genießen.“
Eine Einstellung, auf die sich die Fans der 28-Jährigen freuen können. Schließlich sollte Namajunas die Zukunft des Strohgewichts sein, bevor sie von Vom Slam Andrades kalt erwischt wurde. Die Konkurrenz darf sich jedenfalls in Acht nehmen vor einer Namajunas, die nicht nur wieder Freude am Sport und Training gefunden hat, sondern auch genau weiß, dass sie den Höhepunkt körperlicher Leistungsfähigkeit noch nicht erreicht hat.
„Ich liebe diesen Sport“, sagte Namajunas. „Es gibt immer mal wieder Sachen, über die man meckern und sich beschweren kann, aber es ist das, was ich liebe. Ich bin Kämpferin. Und ich komme so langsam auf meinem Zenit an. Es wirkt so, als setzen sich gerade alle Teile zusammen. Manchmal muss erst alles zerbrechen, bevor man es wieder zusammensetzen kann.“
