Am Montag erklärte Jon Jones seinen UFC-Titel im Halbschwergewicht für vakant, um sich in Zukunft dem Schwergewicht zuzuwenden. Einen Grund ließ er offen. Geht es ihm um die Herausforderung in der schwersten Gewichtsklasse? Geht es ihm um höhere Gagen? Glaubt man Dominick Reyes, dann ist es bei Jones die Erkenntnis, dass die Halbschwergewichte zu ihm aufgeschlossen haben und seine Vorteile aufgebraucht sind.

„Er wechselt ins Schwergewicht, weil die Jungs dort langsam sind“, sagte Reyes im ESPN-Interview. „Das erkennt ihr, oder? Er kann nicht mehr mit uns mithalten. Nach allem, was Thiago Santos und ich ihm angetan haben, hat er festgestellt, dass er hoch muss, weil er nicht mehr mit unserer Geschwindigkeit und Athletik mithalten kann. Schwergewichte sind immer noch langsam.“

In seinen letzten Titelverteidigungen ließ Jones immer öfter den einstigen Killer-Instinkt vermissen, sondern begnügte sich mit Punktsiegen über einen von einer Verletzung zurückgeworfenen Thiago Santos und Reyes, gegen den er in den Schlussrunden den Kopf aus der Schlinge zog. Auch wenn Jones es niemals zugeben würde, so ist der kontroverse Punktsieg bei UFC 247 der Ausschlag zum Wechsel, da ist sich Reyes sicher.

„Ich glaube, sein Ego erlaubt es ihm nicht, zuzugeben, dass ich der Grund dafür bin“, so Reyes weiter. „Ich weiß, dass er keinen Rückkampf gegen mich will. Er hat den Gürtel aufgegeben. Man gibt nichts auf, worauf man stolz ist, wenn man es sich verdient hat. Warum tut man das? Vielleicht, weil man glaubt, dass man es nicht verdient hat?“

Nichtsdestotrotz alles Vergangenheit. Nun steht die Zukunft vor der Tür und Reyes hat nicht vor, noch eine Titelchance zu vergeben. Wie der Amerikaner erklärte, hatte er für den Termin am 26. September ohne bestimmten Gegner unterschrieben, ihm war nur der Titel wichtig. Ob Rückkampf gegen Jones oder ein Interims-Titel gegen Blachowicz, Reyes war bereit. Nun ist es der reguläre Titel.

„Das Ziel war immer der Titel“, so Reyes. „Es nervt, dass ich Jon jetzt nicht besiegen kann, aber ich kriege ihn noch. Ich hole ihn mir später. An diesem Punkt ist er mir egal geworden. Er spielt in meinem Leben derzeit keine Rolle. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.“

In dieser steht Reyes als nächstes Jan Blachowicz gegenüber. Für Reyes ein gefährlicherer Gegner als Jones, da ist sich der Amerikaner sicher. „Jon kann nicht kontern, er hat keine Power und er macht technische Fehler. Jon ist einfach nur raffiniert“, so Reyes.