Cris Cyborg: „Dana White mobbt mich!“
Für Cris Cyborg hätte es bei UFC 240 nicht besser laufen können. Die Brasilianerin besiegte Felicia Spencer im letzten Kampf ihres aktuellen Vertrags einstimmig nach Punkten und ist nun Free Agent. Wie es mit der ehemaligen Titelträgerin im Federgewicht weitergeht, hängt auch davon ab, ob das Verhältnis zwischen ihr und UFC-Präsident Dana White verbessert werden kann.
In den letzten Wochen hat Dana White immer wieder gesagt, Cris Cyborg wolle keinen Rückkampf gegen ihre Landsfrau Amanda Nunes, gegen die sie im vergangenen Dezember in 51 Sekunden durch Knockout verlor. Es war ihre erste Niederlage seit 13 Jahren.
„Er behauptet, ich hätte Angst, noch einmal gegen Amanda Nunes zu kämpfen“, meinte Cyborg auf der Pressekonferenz nach UFC 240. „Zu behaupten, ich wolle nicht gegen sie kämpfen, ist eine Lüge, denn ich habe ihm direkt nach dem Kampf eine SMS geschickt und einen Rückkampf gefordert. Mit so etwas hilft er mir nicht dabei, meine Marke wachsen zu lassen. Er schadet meiner Marke. Wenn ich mit der Organisation weiterarbeiten soll, will ich nicht, dass jemand meiner Marke schadet. Ich will, dass wir gemeinsam wachsen.“
Seit Cyborg in der UFC kämpft, hat sich White mit seiner Kritik an ihr zurückgehalten, aber in den Jahren davor hat er sich immer wieder despektierlich über sie geäußert. Nachdem ihr die Einnahme von Steroiden nachgewiesen worden war, bezeichnete er sie beispielsweise als „Wanderlei Silva in Frauenkleidung“.
„Zwischen mir und der UFC gibt es einige Unstimmigkeiten“, sagte Cyborg. „Ich beschwere mich nicht über alles, aber es geht nicht nur um den Kampf. Die Menschen, die Medien wissen nicht, was hinter den Kulissen passiert. Es müssen einige Dinge geregelt werden, bevor ich mich dazu entschließe, hier zu bleiben. Jeder weiß, dass ich zur UFC und zu Dana White nicht das beste Verhältnis habe. Er mobbt mich, er mobbt mich im Internet. Deswegen werde ich überall gemobbt. Er hat sich dafür noch nie bei mir entschuldigt.“
Scott Coker, aktueller Geschäftsführer von Bellator MMA und ehemaliger Geschäftsführer von Strikeforce, hat im Gegensatz zu White ein sehr gutes Verhältnis zu Cyborg. Unter Coker entwickelte sich Cyborg zur besten MMA-Kämpferin der Welt, ehe sie über Invicta FC in die UFC gelangte. Ein Wechsel zu Bellator MMA scheint nahezuliegen, aber auch die ONE Championship aus Asien ist an Cyborg interessiert.
Allerdings weiß Cyborg, dass sie sich nicht hervorragend mit White verstehen muss, um in der UFC zu kämpfen. Das bewies schon vor Jahren ihr Mentor Tito Ortiz. „Man muss den Boss nicht lieben – es reicht, wenn man sich gegenseitig respektiert“, sagte Cyborg. „Das ist die Basis einer guten Zusammenarbeit.“
