Jon Fitch beendet MMA-Karriere nach 18 Jahren
Jon Fitch macht Schluss. Das 42-jährige Weltergewicht ließ nach seiner Niederlage bei Bellator 246 gegen Neiman Gracie demonstrativ seine Faustschützer im Käfig liegen und erklärte das Ende seiner 18 Jahre und 43 kämpfe umspannenden MMA-Karriere.
„Ich habe immer noch Spaß, aber mein Körper reagiert nicht mehr so, wie ich will und die Regeneration ist nicht mehr so einfach wie früher“, erklärte Fitch im Anschluss an seinen Kampf gegen Neiman Gracie. „Ich will nicht auf Abwege geraten, ich denke, es ist eine gute Zeit, abzutreten. 32-8-2-1, das ist ziemlich gut, ich habe Titel gewonnen.“
Für Fitch endet damit eine Karriere, die ihren Anfang im Ringer-Team der Universität von Purdue im US-Bundesstaat Indiana nahm. Dort wurde er von PRIDE-Veteran Tom Eriksen trainiert und fand Geschmack an MMA, sodass er 2002 sein Debüt gegen Mike Pyle feierte. Fitch gewann elf seiner ersten 13 Kämpfe und wurde 2005 von der UFC unter Vertrag genommen.
Hier konnte sich der Ringer langsam die Ranglisten nach oben kämpfen und bekam nach acht Siegen in den ersten acht UFC-Kämpfen, unter anderem über Diego Sanchez oder Thiago Alves, bei UFC 87 seine einzige Titelchance gegen Georges St-Pierre, musste sich aber klar nach Punkten geschlagen geben. Fitch hielt sich mit weiteren Siegen im Titelrennen, bekam aber aufgrund seines Kampfstils keine zweite Chance um den Gürtel.
2011, Fitch hatte bis dahin 13 von 14 UFC-Kämpfen gewonnen, begann sein Stern zu sinken. Gegen BJ Penn trennte er sich Unentschieden, Johny Hendricks schickte ihn nach 12 Sekunden K.o. Bei UFC 153 feierte er gegen Erick Silva seinen letzten UFC-Kampf. Nachdem er von Demian Maia auf der Matte dominiert wurde, trennte sich die UFC von ihm.
Fitch unterschrieb postwendend bei der World Series of Fighting. Nachdem die erste Titelchance hier gegen Rousimar Palhares misslang und Fitch wegen eines positiven Dopingtests für neun Monate gesperrt wurde, sollte er zwei Kämpfe später im Jahr 2016 zum ersten Mal Champion einer Liga werden, als er Joao Zeferino besiegte. Gegen Jake Shields und Brian Foster gelangen Fitch zwei Titelverteidigungen, dann wechselte er zu Bellator, seiner letzten Station.
Für Scott Coker konnte Fitch nur drei Mal in den Käfig steigen. Gegen Paul Daley feierte er bei Bellator 199 das Debüt mit einem unspektakulären Punktsieg und durfte daraufhin im Grand Prix teilenehmen, in dem er in der ersten Runde Champion Rory MacDonald gegenüberstand und sogar ein mehrheitliches Unentschieden gegen den kanadischen Champion erreichte. Mit dem Kampf gegen Neiman Gracie, bei dem Fitch in der zweiten Runde in einem Heel Hook aufgeben musste, endet nun die lange Karriere des Ringers.
„Die größten Momente waren der GSP-Kampf und als ich in Brasilien kämpfen konnte, alles um diese beiden Kämpfe war großartig, der Aufbau, der Titelkampf, alles“, so Fitch weiter. „Der Titel von WSOF, gegen Jake Shields im Madison Square Garden zu kämpfen, ich habe eine ganze Liste von Hits. Ich hatte noch keine Zeit, mich zurückzulehnen und nachzudenken, aber ich bin sehr stolz auf das, was ich geleistet habe. Ein paar Fehler hier und da, aber alles in allem hatte ich einen guten Lauf. Meine Kinder können dazu aufschauen und es bewundern, wenn sie alt genug sind, um es zu verstehen.“
