Agit Kabayel bezwingt Kevin Johnson nach starkem Auftritt
Agit Kabayel bleibt auch in seinem 21. Auftritt als Profi ungeschlagen. Das Bochumer Schwergewicht von SES-Boxing setzte sich am Samstagabend auf der Magdeburger Seebühne einstimmig nach Punkten gegen den erfahrenen Amerikaner Kevin Johnson durch und verteidigte so seinen WBA-Continental-Gürtel.
Nach elf Monaten Ringabstinenz und auskurierter Coronaerkrankung kehrte Agit Kabayel am Samstag an seiner alten Wirkungsstätte in Magdeburg in den Boxring zurück. Von Ringrost war hierbei jedoch nichts zu sehen. Kabayel präsentierte sich gegen den erfahrenen Kevin Johnson beweglicher und aktiver denn je.
Der in Gelsenkirchen lebende Amerikaner, welcher sich trotz seiner bereits 41 Jahre mit seinen 118 Kilogramm Kampfgewicht noch in körperlicher Topform befindet, hoffte, nach seinem K.o.-Erfolg gegen Yoan Pablo Hernandez dort anknüpfen zu können, um sich für weitere, große Aufgaben zu empfehlen. Johnson stand in seiner Karriere innerhalb der letzten Dekade bereits mit fast allen großen Namen im Ring, etwa Vitali Klitschko, Anthony Joshua oder Tyson Fury.
Agit Kabayel begann den Kampf sehr temporeich mit einer starken Schlagfrequenz und zeigte sich sehr beweglich gegen den druckvoll auftretenden Johnson. So konnte dieser die ersten fünf Durchgänge eindeutig für sich entscheiden und hierbei die Mehrzahl der Treffer setzen.
Dass "Kingpin" Johnson jedoch stets gefährlich blieb, bewies er in Runde Sechs. Als dieser Kabayel mit einer harten linken Hand am Kinn traf, wirkte der 28-Jährige durchaus angeschlagen, sodass der Kampf kurzfristig zu kippen drohte. Kabayel nahm in den nächsten beiden Runden etwas Tempo aus dem Gefecht, um sich in der Schlussphase wieder perfekt in Szene zu setzten.
Auch im letzten Durchgang gab er nicht klein bei und stellte sich sogar einem Schlagabtausch mit dem amerikanischen Koloss, wo er auf jede Aktion dessen eine Antwort parat hatte. Die Punktrichter werteten das Duell im Anschluss einstimmig 118:111, 118:111 und 119:110 für den Bochumer. Der neue und alte WBA-Continental-Champion zeigte sich im Anschluss im Großen und Ganzen mit seinem Auftritt zufrieden.
"Ich kam in den ersten Runden gut rein und habe es auch so deutlich gesehen. Der Trainer ist glaube ich stolz auf mich. Ich wollte den K.o., das vorzeitige Ende. Ich glaube, wir haben einen guten Kampf gesehen. Kevin hat sich sehr gut geschlagen. Er war fitter, als ich dachte. Zum Schluss habe ich gemerkt, dass ich ein bisschen übertrainiert war. Wir werden uns jetzt erstmal sammeln und schauen, wie es weitergeht."
Im Vorfeld konnnte sich Roman Fress durch einen heftigen K.o.-Sieg in der sechsten Runde gegen Kamel Kouaouch zum WBO-Intercontinental-Champion im Cruisergewicht küren.
Überschattet wurde das Modellprojekt "Zuschauer bei Sportveranstaltungen" von einer Massenschlägerei, welche unmittelbar nach dem Siegesinterview ausbrach. Agit Kabayel versuchte hierbei noch im Ring, über das Mikrofon deeskalierend auf die Aggressoren einzuwirken.
