Ottman Azaitar erhebt schwere Vorwürfe gegen Ringrichter von UFC 260
Am Wochenende kehrte Abu Azaitar nach zweieinhalb Jahren Pause in den Käfig zurück. Der Marokkaner eröffnete UFC 260 mit einem Kampf gegen den Kanadier Marc-Andre Barriault, der kurz vor Ende der dritten Runde abgebrochen wurde. Nun erhebt Ottman Azaitar schwere Vorwürfe gegen den Ringrichter.
Was war passiert? Nach zwei Runden, die sich größtenteils im Stand und dem Clinch abspielten, ging es im letzten Durchgang auf die Matte. Doch wie, das ist der Knackpunkt. Denn Azaitar verlor während des Kampfes im Schlaghagel sein Mundstück, bückte sich, um es aufzuheben und wurde dabei von Barriault umgeworfen. Der Kanadier konnte den Rest der Runde größtenteils in der Oberlage verbringen.
Die Kritik richtet Azaitar nun an den Ringrichter Jerin Valel. Dieser soll mitverantwortlich für die Niederlage sein, weswegen das Team der Azaitars Beschwerde gegen die Wertung des Kampfes einlegen will. Denn Valel soll mehrere Dinge falsch eingeordnet haben. Vor allem aber stört man sich daran, dass der Ringrichter, nachdem Azaitars Mundstück herausfiel, erst einschreiten wollte und die Kämpfer bereits berührte, dann jedoch zurückwich und das Geschehen laufen ließ, sodass Barriault den Kampf auf die Matte verlagerte.
Ottman Azaitar beschwert sich nun auf Instagram gegenüber der UFC. „Man muss sich die Situation mit dem Mundschutz ansehen, die dazu führt, dass sein Gegner ihn treffen und runternehmen kann. Man sieht klar, dass Ringrichter Jerin Valel den Kampf stoppt und einen Schritt zurückmacht, während Abu seine Deckung fallen lässt und ohne Mundschutz getroffen wird. Das ist gegen die Sicherheit der Kämpfer und kann zu Brüchen im Kieferbereich und großen Gesundheitsproblemen führen.“
Erst nach Sekunden auf der Matte wurde der Kampf kurz unterbrochen, damit Azaitar seinen Mundschutz wieder einsetzen konnte. Barriault nimmt Azaitar dabei klar von der Kritik aus und erklärt „Sein Gegner tat, was er tun musste. Er ist nicht für die Überwachung des Kampfes verantwortlich. Ich gratuliere ihm an dieser Stelle.“
Anschließend nimmt sich Azaitar wieder Ringrichter Valel vor. „Der Abbruch in den letzten drei Sekunden, während sich Abu wegdreht und zurückschlägt, war in meinen Augen ein Fehler. Wenn der Ringrichter den Kampf aus Sicherheitsgründen abbrechen will, dann hätte er das schon Minuten vorher tun können oder hätte sich wenigstens um die Mundschutz-Situation gekümmert. Meiner Meinung nach ist er inkompetent und hat wiederholt solche großen Fehler gemacht. Vor dem Kampf habe ich mit ihm über verschiedene Situationen gesprochen und habe eine Antipathie gespürt, als ich auf Arabisch ‚Alhamdulilah‘ gesagt habe, was nur Gott sei Dank meint. Ein Ringrichter sollte immer neutral sein und seine Arbeit auf rechtschaffene Weise tun, ohne das persönliche Gefühle Teil davon sind. Weder Abstammung, Ethnie oder Religion.“
Für Ottman Azaitar ist damit klar, dass sein Bruder zumindest um ein Unentschieden im Kampf gebracht wurde. „Abu hat den Kampf in meinen Augen gewonnen. Die erste Runde war eine klare 10/9 für Abu. In der zweiten würde ich Abu drei Minuten geben und seinem Gegner zwei Minuten, also 10/9 Abu. Dritte Runde muss aufgrund der Dominanz nach dem Ringrichterfehler an den Gegner gehen mit 10/8. Insgesamt also 28/28 Unentschieden.“
Die drei Punktrichter sahen das allerdings anders und werteten die zweite Runde geschlossen für Barriault. Die dritte Runde zwischen den beiden Mittelgewichten hätte den Kampf also auch auf den Punktezetteln entschieden:
