UFC 245 Ergebnisse: Kamaru Usman bringt Covington zum Schweigen
UFC 245 ist Geschichte. In Las Vegas beendete die UFC ihr PPV-Jahr stilecht mit einem großen Event, auf dem gleich drei Titel auf dem Spiel standen. Nachdem Amanda Nunes zum zweiten Mal gegen Germaine de Randamie ranmusste und Max Holloway von Alexander Volkanovski gefordert wurde, kam es im Hauptkampf zum langerwarteten Kräftemessen zwischen Kamaru Usman und Colby Covington.
Kamaru Usman bleibt der Champion im UFC-Weltergewicht. Der Nigerianer brachte im Hauptkampf von UFC 245 Colby Covington wortwörtlich zum Schweigen. Die Schimpftiraden der vergangenen Monate hatten ihre Spuren hinterlassen, denn Usman begann wie von der Tarantel gestochen und legte viel Kraft in seine Schläge. Covington schlug gut mit, hielt das Tempo hoch und ließ sich auf den Schlagabtausch ein. Auch der zweite Durchgang wurde mit offenem Visier im Stand geführt, wobei Covington dank höherer Aktivität weiterhin das Tempo bestimmte.
Im dritten Durchgang übernahm Usman dann zusehends das Ruder des Kampfes, bis er in der letzten Runde von einem Kick durchgerüttelt wurde und an den Käfig zurückwich. Covington ging mit Schlägen hinterher, der Ringrichter dazwischen. Doch nicht, um den Kampf ab-, sondern nur um wegen eines Stichs in die Augen zu unterbrechen.
Usman wurde kurz von den Ärzten untersucht und bedankte sich anschließend mit weiteren Treffern bei Covington, der seiner Ecke in der Pause mitteilte, er habe sich vermutlich den Kiefer gebrochen. Doch der Herausforderer biss auf die Zähne und feuerte auch in der vierten Runde aus allen Rohren. Die letzte Runde musste entscheiden. Und hier ließ Usman dann nichts mehr anbrennen.
Nach langsamem Beginn feuerte er immer wieder seine rechte Gerade ab, die Covington erst durchrüttelte und dann zwei Mal umwarf. Usman ging mit Schlägen und Hammerfists hinterher, traf dabei auch ungeahndet den Hinterkopf und schlug solange weiter, bis der Ringrichter in der letzten Minute den Kampf abbrach. Ein großer Erfolg für Usman, der den Sieg anschließend den Brasilianern widmete, während Covington im Eiltempo noch vor der Siegerehrung in Richtung Kabine floh.
Volkanovski entthront Holloway
Alexander Volkanovski ist der neue Champion im UFC-Federgewicht. In einem hochklassigen Duell setzte er sich nach Punkten gegen Max Holloway durch und beendete die Siegesserie des Hawaiianers nach 16 Kämpfen ohne Niederlage im Federgewicht. Volkanovski erwischte dabei den besseren Start. Der Australier war leichtfüßig unterwegs, brachte viele Leg Kicks an und ließ seine Fäuste fliegen. Holloway hatte große Probleme, den Herausforderer festzunageln und mit Kombinationen einzudecken.
Während der Hawaiianer versuchte, seine Distanz zu finden, musste er einen Leg Kick nach dem anderen einstecken. Mit jeder Runde wurde das Selbstvertrauen des Herausforderers größer. Furchtlos ging er in die Offensive und scheute auch den offenen Schlagabtausch mit Holloway nicht. Der Hawaiianer sah seine Felle davonschwimmen und erhöhte das Tempo, doch klare Treffer sollten ihm nicht gelingen. Stattdessen war es Volkanovski, der weiter Hände ins Ziel brachte, bis zum Schluss keine Schwäche zeigte und den Titel nun nach Australien mitnimmt.
Nunes verteidigt Titel gegen de Randamie
Amanda Nunes bleibt die Titelträgerin im Bantamgewicht der Frauen. Nunes begann gut im Stand, verlegte das Duell gegen Germaine de Randamie aber schnell auf die Matte. De Randamie schüttelte die Brasilianerin zwar ab, doch Nunes schlug aus dem Stand auf die Niederländerin ein, die sich am Boden nur einigelte und keine Bemühungen zeigte, die Position zu verbessern. So gelangte Nunes in die Mount, setzte kurzzeitig einen Arm-Triangle Choke an und beendete die Runde mit weiteren Schlägen.
In der zweiten Runde kam de Randamie mit einem Head Kick und Kniestößen zurück, woraufhin Nunes noch häufiger auf den Takedown ging. So ging es in den folgenden Runden weiter. Nunes setzte auf ihr Grappling, de Randamie blieb in den wenigen Momenten im Stand gefährlich, hatte der Brasilianerin am Boden, von einer Schrecksekunde mit einem Triangle Choke im vierten Durchgang abgesehen, wenig entgegenzusetzen und verlor den Kampf deutlich nach Punkten.
Aldo besänftigt Kritiker trotz Niederlage
José Aldo ist im Bantamgewicht angekommen. Die Federgewichtslegende wechselte zum ersten Mal die Gewichtsklasse und traf dabei direkt auf Top-Herausforderer Marlon Moraes. Moraes begann aggressiv mit Head Kicks und guten Treffern, doch Aldo konnte ebenfalls Akzente setzen und Moraes zum Ende gut unter Druck setzen, bevor er in den letzten Sekunden auf die Matte geschleudert wurde. Aldo machte auch im zweiten Durchgang druckvoll weiter und ließ Moraes nicht zur Ruhe kommen.
Der frühere WSOF-Champion wurde zusehends passiver, suchte sich seine Treffer in der dritten Runde besser aus und blieb stets gefährlich, auch wenn sich Aldo im Vorwärtsgang befand. Im letzten Durchgang nahm auch der frühere UFC-Champion den Fuß vom Gaspedal, sodass es nach einer äußerst engen Runde an die Punktrichter ging. Ein Fehler, denn am Ende sollte die dritte Runde das Duell entscheiden und diese wurde von zwei der drei Punktrichter an Moraes gewertet, der damit den Kampf gewann.
Yan schickt Faber auf die Bretter
Petr Yans Anspruch auf einen Titelkampf wird größer. Der Russe setzte sich auch gegen die MMA-Legende Urijah Faber fast mühelos durch. Nach einer langsamen ersten Runde, erhähte Yan das Tempo, schickte Faber auf die Bretter, ließ ihn wieder hochkommen, um ihn mit einem Ellenbogenstoß nach einem Clinch erneut umzuwerfen. Fabers Auge wurde kurz überprüft, doch der Kalifornier durfte weitermachen. Besser wurde es nicht. Denn schon in der ersten Minute der dritten Runde beendete Yan den Kampf mit einem Head Kick.
Brown feiert Comeback, Perry geht K.o.
Im Vorprogramm kehrte Matt Brown nach zwei Jahren Auszeit in den Käfig zurück. Gegen Ben Saunders musste er sich in der ersten Runde gegen einen Triangle Choke zur Wehr setzen, ließ dann aber im zweiten Durchgang seinen Ellenbogen für sich arbeiten, öffnete erst eine Platzwunde, bevor er dann wenige Sekunden vor Ablauf der Runde nach einem weiteren Wurf mit Schlägen den technischen Knockout holte.
Im Anschluss beendete Irene Aldana ihren Kampf gegen Ketlen Vieira mit einem linken Haken zum Ende der ersten Runde. Und zum Abschluss des Vorprogramms brachte Geoff Neal Mike Perry erst mit einem linken Head Kick ins Wanken, bevor er ihn mit weiteren Schlägen zur Strecke brachte und als erster Kämpfer überhaupt Perry ausknocken konnte.
Die Ergebnisse im Überblick:
UFC 245
15. Dezember 2019
T-Mobile Arena, Las Vegas, USA
Titelkampf im Weltergewicht
Kamaru Usman bes. Colby Covington via T.K.o. (Schläge) nach 4:10 in Rd. 5
Titelkampf im Federgewicht
Alexander Volkanovski bes. Max Holloway einstimmig nach Punkten (48:47, 48:47, 50:45)
Titelkampf im Bantamgewicht
Amanda Nunes bes. Germaine de Randamie einstimmig nach Punkten (49:44, 49:46, 49:45)
Marlon Moraes bes. Jose Aldo geteilt nach Punkten (29:28, 28:29, 29:28)
Petr Yan bes. Urijah Faber via K.o. (Head Kick) nach 0:43 in Rd. 3
Vorprogramm
Geoff Neal bes. Mike Perry via T.K.o. (Schläge) nach 1:30 in Rd. 1
Irene Aldana bes. Ketlen Vieira via K.o. (Schlag) nach 4:51 in Rd. 1
Omari Akhmedov bes. Ian Heinisch einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 29:28)
Matt Brown bes. Ben Saunders via T.K.o. (Schläge) nach 4:55 in Rd. 2
Chase Hooper bes. Daniel Teymur via T.K.o. (Ellenbogen und Schläge) nach 4:34 in Rd. 1
Brandon Moreno bes. Kai Kara-France einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 30:27)
Jessica Eye bes. Viviane Araujo einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 29:28)
Punahele Soriano bes. Oskar Piechota via K.o. (Schlag) nach 3:17 in Rd. 1