UFC 201 Ergebnisse: Tyron Woodley landet Mega-Knockout gegen Robbie Lawler
UFC 201 ist Geschichte. Ein von Verletzungen geplagtes Hauptprogramm hatte kaum große Namen, dafür umso mehr Action für die Fans zu bieten. Im Hauptkampf setzte Weltergewichtschampion Robbie Lawler seinen Gürtel gegen Herausforderer Tyron Woodley aufs Spiel.
Die zahlreichen Schlachten haben ihren Preis gefordert. Nachdem Robbie Lawler in seinen Kämpfen zuvor zahlreiche Treffer von Carlos Condit, Johny Hendricks und Rory MacDonald wegstecken konnte, war es nur eine brutale Rechte von Tyron Woodley, die den Champion entthronte. Nach kurzem Abtasten und einem ersten Clinch-Versuch, der schnell getrennt wurde, wich Lawler entlang des Käfigs zurück. Urplötzlich schlug es ein. Woodley täuschte eine Linke an und ging dann mit der Rechten nach vorne. Lawler fiel wie vom Blitz getroffen zu Boden. Woodley ging mit heftigen Schlägen hinterher und dem Champion blieb keine Zeit, sich davon zu erholen.
Nach drei erfolgreichen Titelverteidigungen war Tyron Woodley tatsächlich der „Chosen One“, um Lawler zu entthronen. Die anderthalb Jahre Kampfpause haben sich gelohnt. Der Gürtel geht zusammen mit Woodley nach Missouri. 2016 bleibt somit das Jahr der Überraschungen. Bereits zum siebten Mal wechselte ein Titel in diesem Kalenderjahr.
Kowalkiewicz stoppt Namajunas‘ Höhenflug
Der Höhenflug von Rose Namajunas ist gestoppt. Karolina Kowalkiewicz konnte sich nach drei spannenden Runden gegen „Thug Rose“ nach Punkten durchsetzen. Dabei begann der Kampf gar nicht nach den Vorstellungen der Polin. Namajunas nutzte ihre Länge gut und deckte Kowalkiewicz mit Schlägen und Leg Kicks aus der Distanz ein. Die Wende kam erst, als die Amerikanerin auf Tuchfühlung mit Kowalkiewicz ging, denn im Clinch war die 30-Jährige heute eine Nummer zu groß für die TUF-Veteranin. Heftige Kniestöße in die Magengegend oder Ellenbogen fanden immer wieder ihr Ziel. Kowalkiewicz nahm Namajunas wortwörtlich den Wind aus den Segeln und drehte den Kampfverlauf in der zweiten Runde.
Namajunas war vom starken Clinchen Kowalkiewiczs spürbar verunsichert und zögerte im letzten Durchgang. Das nutzte die frühere KSW-Championesse für den entscheidenden Takedown. Auf der Matte angekommen, kontrollierte Kowalkiewicz ihre Gegnerin, musste sich zwar gegen Submission-Versuche zur Wehr setzen, hatte damit aber weniger Mühe als gedacht. Namajunas gelang es nicht mehr, ein weiteres Zeichen zu setzen, sodass sie am Ende knapp nach Punkten unterlag. Kowalkiewicz bleibt damit weiterhin ungeschlagen. Ein rein polnisches Duell um den Titel im Strohgewicht scheint nur eine Frage der Zeit zu sein.
Ellenberger ist zurück, Perez besiegt Rivera
Matt Browns Spitzname lautet „The Immortal“, auf Deutsch „der Unsterbliche“. Zurück von den Toten ist aber Jake Ellenberger. Der Ringer begann wie von der Tarantel gestochen, rannte sofort auf Brown zu und schlug ihn mit einer rechten Overhand zu Boden. Brown überlebte den Ansturm, rettete sich wieder in den Stand. Nur um kurze Zeit später von einem Tritt zur Leber erneut in die Knie gezwungen zu werden. Und im zweiten Anlauf machte Ellenberger den Sack zu. Der Ringrichter musste einschreiten und den Kampf nach knapp zwei Minuten abbrechen. Nach zuvor nur einem Sieg aus den letzten fünf Kämpfen hat sich der Trainerwechsel für Ellenberger schon bezahlt gemacht.
Erik Perez ist den Top Ten im Bantamgewicht einen Schritt nähergekommen. Der Mexikaner setzte sich überraschend deutlich gegen Francisco Rivera durch. Wobei die Wertung der Punktrichter eindeutiger als der Kampfverlauf waren. Vor allem zu Beginn der Begegnung konnte Rivera punkten, bevor ihm in der zweiten Runde die Luft ausging. Seine letzten Reserven verbrauchte „Cisco“ im letzten Durchgang jedoch in einem wahnwitzigen Schlagabtausch, bevor ihm Perez mit einem Takedown den letzten Funken Hoffnung nahm.
Tolle Show im Fliegengewicht, Vorkämpfe liefern ab
Eine tolle Show lieferten auch die Fliegengewichte Fredy Serrano und Ryan Benoit im Eröffnungskampf des PPVs. Serrano ließ Benoit ein ums andere Mal durch die Luft fliegen und attackierte mit kreativen Kicks, während Benoit vor allem die Fäuste sprechen ließ. Zwei Runden lang beackerten sich die Kontrahenten, bevor das Tempo in der letzten Runde etwas nachließ. Nachvollziehbar, Benoit hatte nur wenige Tage Vorbereitung, nichtsdestotrotz reichte es zum hauchdünnen Sieg nach Punkten.
Im Vorprogramm deutete Nikita Krylov erneut sein Potenzial an. Der junge Ukrainer benötigte zwar fast sechs Minuten, dafür beendete er das Duell mit Ed Herman mit einem sehenswerten Head Kick in der zweiten Runde. Zuvor lieferten Jorge Masvidal und Ross Pearson einen äußerst unterhaltsamen Kampf im Weltergewicht, den Masvidal auch dank seines Niederschlags in der zweiten Runde nach Punkten gewann.
Die Ergebnisse im Überblick:
UFC 201: Lawler vs. Woodley
30. Juli 2016
Atlanta, Georgia, USA
Titelkampf im Weltergewicht
Tyron Woodley bes. Robbie Lawler via T.K.o. (Schläge) nach 2:12 in Rd. 1
Karolina Kowalkiewicz bes. Rose Namajunas geteilt nach Punkten (29:28, 28:29, 29:28)
Jake Ellenberger bes. Matt Brown via T.K.o. (Body Kick & Schläge) nach 1:46 in Rd. 1
Erik Perez bes. Francisco Rivera einstimmig nach Punkten (29:28, 30:26, 30:26)
Ryan Benoit bes. Fredy Serrano geteilt nach Punkten (29:28, 28:29, 29:28)
Vorprogramm
Nikita Krylov bes. Ed Herman via K.o. (Head Kick) nach 0:40 in Rd. 2
Jorge Masvidal bes. Ross Pearson einstimmig nach Punkten (30:27, 29.28, 29:28)
Anthony Hamilton bes. Damian Grabowski via T.K.o. (Schläge) nach 0:14 in Rd. 1
Wilson Reis bes. Hector Sandoval via Rear-Naked Choke nach 1:49 in Rd. 1
Mike Graves vs. Bojan Velickovic endet mehrheitlich unentschieden (30:27, 28:28, 28:28)
Damien Brown bes. Cezar Arzamendia via T.K.o. (Schläge) nach 2:27 in Rd. 1