Tai Tuivasa: Früher hätte ich einfach nur Bomben geschmissen.
Tai Tuivasa feierte in Las Vegas einen Erfolgszug. Das australische Schwergewicht kam erst mit dem 90er-Jahre-Klassiker „Wannabe“ von den Spice Girls in die Halle, konnte sich dann im Käfig von UFC 264 den dritten Sieg in Serie erkämpfen, dabei den früheren NFL-Profi Greg Hardy ausknocken und seinen Erfolg mit mehreren sogenannten „Shoeys“ feiern, wobei einer davon einen bitteren Nachgeschmack hinterließ.
„Abgelehnt! Das war widerlich, ekelhaft“, erklärte Tuivasa auf der Pressekonferenz nach seinem Kampf. Ein Fan hatte ihm auf dem Rückweg in die Kabinen seinen Schuh zum Austrinken angeboten, dabei aber nicht nur Bier, sondern auch etwas von Dustin Poiriers Hot Sauce untergemischt.
Nichtsdestotrotz war der 28-Jährige im Anschluss guter Laune. Und warum auch nicht. Gegen Greg Hardy hatte er sich den dritten Knockout in Serie gesichert und den fünften in der UFC überhaupt. Dabei profitierte er von seiner Reife im Käfig, denn kurzzeitig war Tuivasa klar angeklingelt.
„Ich war angeklingelt“, gab Tuivasa zu. „Er hat mich berührt und ich habe das gespürt. Ich wusste, ich muss ein paar Schritte zurück machen. Das alte Ich hätte einfach wilde Bomben geschmissen, aber ich glaube, dass ich langsam in diesem Sport erwachsener werde. Ich habe ein paar Schritte zurückgemacht und ihn dann erwischt, als er angegriffen hat.“
Hardy hatte bemerkt, dass der Australier auf wackligen Beinen stand und sofort attackiert. Dabei hatte er jedoch eine Lücke offengelassen, die „Bam Bam“ für einen saftigen linken Haken ans Kinn nutzte und Hardy die Lichter ausknipste. Weitere Schläge am Boden erledigten den Rest.
Hardy bekam damit das, was er sich gewünscht hatte. Der Amerikaner hatte zu Beginn des Kampfes noch mit dem Finger auf die Käfigmitte gezeigt und Tuivasa damit zu verstehen gegeben, dass man sich einen offenen Schlagabtausch liefern würde. „Er wird nicht noch einmal auf die Mitte zeigen“, kommentierte Tuivasa.
Der Australier freute sich im Nachgang nicht nur über den Sieg, sondern auch über einen Performance-Bonus in Höhe von 75.000 US-Dollar. Doch vor allem genießt Tuivasa das Kämpfen und kann es kaum abwarten, wieder anzutreten. Der Gegner ist ihm dabei egal.
„Ihr kennt mich. Ich war schon auf einer Serie von drei Siegen, dann auf einer Serie von drei Niederlagen, jetzt wieder drei Siege. Ich werde erwachsen. Ich werde immer besser und ich liebe das, was ich tue. Ich glaube, dass sieht man mir im Käfig an. Um ehrlich zu sein, ist mir der nächste Gegner egal, ich weiß nicht einmal, wer in den Top 10 oder 15 steht. Ich nehme jeden, ich kämpfe gegen jeden. Sagt mir, wer mein Gegner ist und ich komme.“