Senshi 9: Sergej Braun siegt in Bulgarien
Sergej Braun bleibt auch bei seinem insgesamt vierten Auftritt für die Veranstaltungsreihe "Senshi" ungeschlagen. Nachdem sein letzter Kampf im Mai auf Grund eines positiven Coronatests kurzfristig abgesagt werden musste, konnte sich der Fuldaer nun in der neunten Auflage der Fight Night am Samstag Abend in Kamchiya, Bulgarien, gegen den Franzosen Samuel Dbili einstimmig nach Punkten durchsetzen. Gegenüber GNP1.de schilderte Braun seine Eindrücke von dem Triumph.
Ganze 15 cm Größenunterschied hatte Sergej Braun in dem bis 80 kg angesetzten K1-Duell gegen Samuel Dbili zu überwinden. Dementsprechend unbequem gestaltete sich auch das Aufeinandertreffen mit dem 1,94 Meter großen Franzosen. So äußerte sich Braun im Anschluss auch über die daraus resultierenden Schwierigkeiten, die ihn an einem gewohnten Kampfverlauf hinderten.
"Der Kampf an sich war verdammt schwierig für mich aufgrund der Größe des Gegners. Mir ist es anfangs überhaupt nicht gelungen, an ihn heranzukommen. Das letzte Mal, als ich mich mit einem so großen Gegner konfrontiert sah, war vor etwa acht Jahren, damals aber unter Karateregeln. Im Kickboxen hatte ich noch nie einen solch großen Kontrahenten als Gegner. Daher hatte einfach nur die Erfahrung gefehlt. Es war somit anfangs sehr schwierig, an ihn heranzukommen, boxerisch fast gar nicht."
Neben dem Gewinn der französischen Meisterschaft im K1 sowie Muay Thai und der Europameisterschaft nach Version der WKN, konnte der 31-jährige Dbili bereits den dritten Platz der Weltmeisterschaft im Thaiboxen nach Version der IFMA für sich verbuchen.
Der Franzose erwischte auch den deutlich besseren Start, hielt den Kyokushin-Kämpfer auf Distanz und spielte seine Reichweite gekonnt aus. Ab Ende der ersten Runde begann Braun jedoch, seine Taktik umzustellen und Druck aufzubauen. So änderte sich das Blatt ab der zweiten Runde deutlich, da der mehrfache Weltmeister nach Version der WKU, WFMC und WAKO dem Franzosen nun keine Möglichkeit mehr zur Entfaltung bat.
Braun attackierte mit gezielten Boxkombinationen gepaart mit seiner Spezialität, den gefährlichen Kicks, konstant im Vorwärtsgang. So war es auch ein gedrehter Hook-Kick zum Kopf, der im letzten Teil der Runde beinahe das Ende für Dbili eingeläutet hätte. Dieser nutzte jedoch die Zeit, während er vom Ringrichter angezählt wurde, um sich entsprechend zu erholen.
Jedoch ging auch der letzte Durchgang deutlich an Braun, der nun in seinen Rhythmus gefunden hatte, um den großen Reichweitennachteil zu kompensieren. Der Franzose blieb dennoch immer gefährlich und versuchte, mit einzelnen Kniestößen zum Kopf das Blatt noch zu seinen Gunsten zu wenden.
Die Versuche sollten aber vergebens bleiben, womit Braun unter den Augen der vor Ort anwesenden K1-Legenden Peter Aerts, Ernesto Hoost und Semmy Schilt einen einstimmigen Punktsieg feiern konnte und gleichzeitig noch zum wiederholten Male als "Bester Techniker" des Abends ausgezeichnet wurde. Ausruhen kann sich dieser dennoch nicht lange. "Im Oktober werde ich in Moskau kämpfen. Dort werde ich meinen Weltmeistertitel der WAKO verteidigen!"
