Fightarena 2: Heinz zerlegt Mekhanikov, Kehl siegt in Runde 1
Am Samstag fand in der Heilbronner Kolbenschmidt Arena die zweite Ausgabe der Fightarena statt. Dort, wo sonst die Eishockey-Profis der Heilbronner Falken zuletzt eher selten Erfolge verbuchen konnten, hatten die Kickboxer aus dem Unterland dafür deutlich mehr zu feiern. Im Fokus stand dabei ganz die heimische Kickbox Akademie und ihr Aushängeschild Jerome Heinz, der im Hauptkampf gegen Dimitri Mekhanikov um die WKU-Weltmeisterschaft kämpfte.
Gestatten, Jerome Heinz, 22 Jahre jung, WKU-Weltmeister im K1. Liest sich nicht schlecht auf einer Visitenkarte. Diese hinterließ der „Silverback“ am Samstag mehr als eindrucksvoll im Kampf gegen den zähen Russen Dimitri Mekhanikov. Von Beginn an war der Lokalmatador am Drücker. Jede Aktion Mekhanikovs wurde mit einem Treffer beantwortet. Heinz machte Druck, brachte seinen Gegner in Bedrängnis und konnte mit einem Körpertreffer den ersten Knockdown verbuchen. Allerdings ging Mekhanikov nicht komplett zu Boden, sondern nur an den Seilen in die Knie. Noch bevor der Ringrichter einschreiten und Mekhanikov anzählen konnte, ging Heinz mit einem Kniestoß hinterher, der den Russen beinahe komplett aus dem Ring beförderte.
Die Jubelstürme waren jedoch verfrüht. Statt eines T.K.o.-Sieges gab es nach langer Beratung des Kampfgerichts einen Punktabzug für den Heilbronner aufgrund unerlaubten Nachschlagens. Mekhanikov kämpft weiter, war in der Folge jedoch deutlich angeschlagen. Etwas, was Heinz in der zweiten Runde ausnutzte. Erneut drängte er Mekhanikov in den Rückwärtsgang und bearbeitete ihn mit einem Trommelfeuer an Schlägen an den Seilen. Ein zweites Mal ging der Russe zu Boden, erneut stand er wieder auf. Das letzte Mal. Denn wenig später wurde Mekhnikov von einem Bodykick schwer getroffen und ging mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Der Ringrichter zählte gar nicht erst an, der Kampf war vorbei. Jerome Heinz der strahlende Sieger und neue Weltmeister der WKU.
Juri Kehl macht kurzen Prozess, Kacar holt den EM-Titel
Im einzigen Muay-Thai-Kampf des Abends setzte sich Juri Kehl fast mühelos gegen Jack Fallon durch. Fallon hatte große Probleme, überhaupt in den Kampf zu kommen. Der Engländer überließ Kehl die Ringmitte und ließ sich immer wieder an die Seile drängen, wo er Treffer einstecken musste. So auch eine harte Linke, die ihn in die Knie zwang. Fallon wurde angezählt, kam aber rechtzeitig auf die Beine. Allerdings nur, um weitere Treffer zu nehmen, die sein bereits knallrotes Gesicht weiter in Mitleidenschaft zogen. Ein weiterer Treffer öffnete kurze Zeit später eine Platzwunde an der Schläfe. Fallon wurde kurz untersucht, bekam dann aber keine weitere Freigabe. Sieg für technischen K.o. für Juri Kehl.
Im ersten Titelkampf des Abends setzte sich der Tübiger Caner Kacar gegen den Heilbronner Stefan Timme durch. Timme kam gut gelaunt und tanzend in den Ring, zeigte anfangs auch ein paar gute Aktionen gegen Kacar, der jedoch zusehends das Heft in die Hand nahm. Kacar ging konzentriert zu Werke und landete kurz vor dem ersten Rundenende mit einem eingesprungenen Kniestoß einen Volltreffer. Zwar blieb Timme stehen, die Nase war jedoch gebrochen. Nach kurzer Beratung in der Rundenpause entschloss sich das heimische Team der Kickbox Akademie dazu, aufgrund der Verletzung das Handtuch zu werfen. Nach dem ProAm-Titel der WKU konnte sich Kacar nun auch die Europameisterschaft der Profis sichern.
Traore hat Pech, Bajra mit schönem K.o.
Auch bei Dani Traore dauerte der Einmarsch länger als der Kampf. Der athletische Kämpfer aus dem Bootcamp Metzingen stellte sich dem Bosnier Aldin Osmancevic. Fans, die sich auf dieses Duell freuten, wurden leider enttäuscht, denn bereits mit dem ersten Schlag kugele sich Osmancevic die Schulter aus, der Kampf musste abgebrochen werden. Umso länger unterhielten dafür Haydar Öztürk und Wassili Gebel die Fans. Drei Runden lang heizten sie der Halle mit einem offenen Schlagabtausch ein. Der kleinere Öztürk landete immer wieder seine weiten Schwinger, Gebel ließ sich davon nicht beirren und versuchte es immer wieder mit eingedrehten Kicks. Die härteren Wirkungstreffer schlug aber weiterhin Öztürk, weswegen ihn die Punktrichter anschließend auch zum Sieger erklärten.
In zwei zerfahrenen Kämpfen musste die Kickbox Akademie in Form von Efe Sipahi und Stauros Xatzigeorgiadis Punktniederlagen einstecken. Sipahi wurde in einem engen Duell von Akam Taraghe ausgepunktet. Zuvor musste Xatzigeorgiadis nicht nur eine Niederlage, sondern auch zwei heftige Tiefschläge von Bledion Pireva einstecken, die den Griechen minutenlang mitnahmen. Einen schönen K.o. konnte Jeton Bajra gegen Alexander Schmidt landen. Der Templer kam bereits bis in die Haarspitzen motiviert in den Ring, bevor er Schmidt nach kurzer Kampfzeit mit einem Leberhaken ausknocken konnte.
Die Ergebnisse im Überblick:
Fightarena 2
4. Juni 2016
Kolbenschmidt Arena, Heilbronn
WKU-Weltmeisterschaft im K1
Jerome Heinz bes. Dimitri Mekhanikov via K.o. (Kick) in Rd. 2
Muay Thai
Juri Kehl bes. Jack Fallon via T.K.o. (Platzwunde) in Rd. 1
WKU-Europameisterschaft im K1
Caner Kacar bes. Stefan Timme via T.K.o. (Knie) in Rd. 1
K1
Dani Traore bes. Aldin Osmancevic via T.K.o. (Verletzung) in Rd. 1
Haydar Öztürk bes. Wassili Gebel nach Punkten
Akam Taraghe bes. Efe Sipahi nach Punkten
Bledion Pireva bes. Stauros Xatzigeorgiadis nach Punkten
Jeton Bajra bes. Alexander Schmidt via K.o. (Schlag) in Rd. 1
Massimi de Lorenzo bes. Djordje Markovic nach Punkten
Hani Boghos bes. Aftenie Ovidiu nach Punkten
Ersin Güzelgün bes. Baris Cümez nach Punkten
Lucc Pfitzer bes. Faton Hoti nach Punkten
Hüdai Ficici bes. Leon Kühn nach Punkten
Jeremy Schubert vs. Tyron Kilzheimer endet unentschieden
Peter Wendt bes. Bergkan Konugkus via T.K.o. (Abbruch durch Betreuer) in Rd. 1
MMA
Tobias Bauer bes. David Grinfeld nach Punkten
Davis Eckstein bes. Johannes Lautenschläger nach Punkten