GMC 26: Evdokimov fordert Adorf, Musaev trifft auf Ucar
Bei „dunkelblonder Sunnyboy mit Bart und Sonnenbrille“, denkt man als MMA-Fan direkt an den McGregor-Look. Im Deutschen MMA kommen einem Maurice Adorf und Eduard Evdokimov in den Sinn. Umso überraschender, dass German MMA Championship jene zwei Athleten aufeinander loslässt, die mit ihrer Fanbase am 27. November in der König-Pilsener Arena in Oberhausen für lautstarke Stimmung sorgen werden. Die neue Ansetzung kam durch den Ausfall des geplanten Adorf-Kontrahenten Sylvain Sommereisen zustande.
Für die Zuschauer dürfte dies jede Menge Action bedeuten, schnelle Hände und Spin-Kicks sowie im Vorfeld provokante Worte in Interviews.
Eduard Evdokimov (2-0) ist unbesiegt und hat derzeit drei Siege in Serie vorzuweisen. Das Federgewicht war zuletzt im Juli in Aktion zu sehen, wo er Paolo D'Antoni in Heidelberg so sehr zusetzte, dass dieser nicht mehr zur zweiten Runde antreten konnte. Der „sibirische Wolf“ ist kein Kind von Traurigkeit im Käfig. Neben gutem Ringen, zieht er es vor im Stand lange Hände zu schlagen und seine Gegner am Boden mit Ground and Pound anzugehen. Seinen ersten Profikampf gewann der Mann vom Planet Eater Team brachial durch Knock-out mit einem Knie zum Kopf seines Gegners.
Jetzt will er in seinem ersten Fight für GMC auch „Posterboy“ Maurice Adorf bezwingen, um zu zeigen, dass er der neue Platzhirsch im Federgewicht ist. Mit Headcoach Peter Sobotta im Ohr, wird Evdokimov am 27. November seinen Gameplan ausspielen wollen, um den bisher größten Sieg seiner noch jungen Karriere einzufahren.
Wie kehrt Maurice Adorf nach der langen Auszeit zurück? Das ist die entscheidende Frage. Nachdem er bereits als Amateur wichtige Erfahrung sammelte, begann die Profi-Karriere von Maurice Adorf (5-1) mit drei Siegen in Serie. Der Kämpfer vom Fightclub aus Gelsenkirchen setzte sich bei GMC-Events gegen Harun Güler, Ridvan Nuka und Martin Uhlich durch. Dabei wurde er nicht nur anhand seiner Optik und seiner polarisierenden Interviews mit UFC-Superstar Conor McGregor verglichen – auch sein Kampfstil glich dem des Iren sowie die Tatsache, dass er von zahlreichen Kämpfern herausgefordert wurde.
Vor knapp zwei Jahren erlitt der Oberhausener dann bei GMC 23 eine krachende K.o.-Niederlage gegen Alexander Wiens. Wochenlang hatten sich die beiden Kämpfer Wortgefechte geliefert, bevor es in der König-Pilsener-ARENA vor heimischem Publikum für Adorf in Oberhausen zum Showdown kam. Nach der ersten Pleite waren sich Fans und Experten uneinig. Viele sahen den Hype um Adorf nach der Niederlage gegen Wiens als beendet an.
Den Kritikern zum Trotz stieg der 24-Jährige nur einen Monat später wieder in den Käfig und siegte. Im August 2020 folgte ein weiter Erfolg, allerdings auch eine ernste Knieverletzung und mehrere operative Eingriffe, die das talentierte Federgewicht nach hinten warfen. Nach monatelanger Reha und mühsamen Training, zeigt sich Adorf nun bereit für sein großes Comeback an jener alten Wirkungsstätte, an der er seine erste und bislang einzige Karriereniederlage einfuhr.

Adlan Musaev (2-0) stand am 30. Oktober im Hauptkampf der 11. GMC Fight Night. Dort war er siegreich gegen den favorisierten Said Eidi. Der schlagstarke Tschetschene, der für den Fußballverein FSV Viktoria Hof spielt, überzeugte sowohl im Stand, als auch auf dem Boden und zeigte seine Routine im Käfig, die seine Bilanz so nicht hergibt. Eben deshalb wird er von Kontrahenten unterschätzt und dann droht jenen ein böses Erwachen. Jenen Alptraum will Musaev auch seinen nächsten Kontrahenten durchmachen lassen und seine lupenreine Bilanz weiter ausbauen. Dafür bekommt er die Chance, nur knapp einen Monat nach dem letztem Einsatz, bei GMC 26, wo ihm einen weiterer junger Wilder vorgesetzt wird, in Form von Cagri Ucar.
„Pretty Boy“ Cagri Ucar (3-0) erlebt derzeit einen Auftrieb. Der junge Dortmunder ließ in seinen bisherigen Profi-Kämpfen nichts anbrennen und schickte Jens Oberleuck mit Leg Kicks und Ismet Zuric mit Schlägen auf die Bretter. Auch der erfahrene Dragan Pesic war kein ernstzunehmender Konkurrent für den jungen Türken, der sich nun auch Musaev entledigen will.
Beide Athleten besitzen harte Fäuste und gute Kicks, allerdings könnte Musaevs Ringen eine entscheidende Rolle spielen. Werden Ucars schnelle Hände das Gegenmittel dafür sein? Ein spannendes Duell mit zwei Kämpfern, die bislang ungeschlagen sind.

Eine weitere Paarung wurde für den 27. November bestätigt. Lukas Maxa (2-2) wird seinen fünften Profikampf bestreiten und misst sich darin mit dem erfahrenen Damian Pikula (3-7). Der Österreicher war dieses Jahr aktiv, stand dabei schon zweimal im Käfig und gewann zuletzt im September vorzeitig durch Armbar. Diesen Rückenwind will "El Flaco" mitnehmen gegen Pikula.
Der Kämpfer vom Free Fight Team Bremen, der seit 2019 auf einen Einsatz wartet, ist bekannt dafür, harte Fäuste zu schwingen und besonders am Boden mit Ground and Pound den Sack zuzumachen. Man darf gespannt sein, wie die Begegnung ausfällt.
Anbei das bisher von offizieller Seite bestätigte Kampfprogramm in der Übersicht:
GMC 26
27. November 2021
König-Pilsener-ARENA, Oberhausen
Anatolij Baal vs. Erhan Kartal
Michael Smolik vs. Alexander Wesner
Maurice Adorf vs. Eduard Evdokimov
Benny Bajrami vs. Kemal Salih
Adlan Musaev vs. Cagri Ucar
Chris Kalb vs. Osama El Zein
Hermann Hergert vs. David Pannemaeker
Leo Ounok vs. Amir Safi
Lukas Maxa vs. Damian Pikula
Volkan Avan vs. Ahmed Halimson