GMC 16: Pütz zermürbt Gottvald, wird neuer GMC-Champion
GMC 16 und damit eine Weltpremiere ist Geschichte. Zum ersten Mal wurde ein deutsches MMA-Event live im deutschen Fernsehen gezeigt und entsprechend war die Motivation der Kämpfer, vor großer Kulisse zu glänzen. In der Kölner Lanxess Arens standen dabei gleich drei Titelkämpfe im Mittelpunkt.
Stephan Pütz ist neuer GMC-Champion. Der Frankfurter bezwang den Tschechen Jan Gottvald in einem eng geführten Duell nach Punkten. Pütz begann sofort in der Offensive, drängte Gottvald an den Zaun und bearbeitete den Tschechen mit kurzen Schlägen. Der Champion hielt gut dagegen, fand sich im zweiten Durchgang dann jedoch zum ersten Mal auf der Matte wieder. Pütz arbeitete aus der Side Control, aber Gottvald neutralisierte seine Bemühungen geschickt und landete mit einem Upkick den härtesten Treffer der Runde.
Auch in den kommenden Durchgängen spielte sich das Geschehen hauptsächlich im Clinch ab. Pütz kontrollierte seinen Gegner und drückte den Champion an den Zaun, doch Gottvald blieb stets gefährlich. In der letzten Runde machte der Frankfurter „T-800“ dann mit einem letzten Takedown endgültig den Sack zu und begrub alle Hoffnungen des Tschechen auf eine Titelverteidigung. Pütz gewann am Ende einen einstimmigen Punktsieg.
Engizek feiert nächste Titelverteidigung durch Knockout
Kerim Engizek heißt der alte und neue Champion von GMC im Weltergewicht. Gegen den Franzosen Thibaud Larchet begann Engizek stark, suchte sich aber seine Gelegenheiten überlegt aus. Larchet wirkte verunsichert und kämpfte um sein Überleben. Immer wieder musste er Treffer nehmen, rettete sich aber in die zweite Runde. Weiter sollte es Larchet dann nicht mehr schaffen. Mit einem Tritt zur Leber leitete Engizek das Ende ein. Eine Rechte schickte Larchet mit wackligen Beinen aufs Glatteis, Engizek ging sofort hinterher, schickte den Franzosen auf die Bretter und machte nach 2:55 Minuten den Sack zu.
Grabinski feiert klaren Punktsieg über Trabelsi
Den spannendsten der drei Titelkämpfe erwarteten die Zuschauer ursprünglich im Leichtgewicht zwischen Champion Mohamed Grabinski und Herausforderer Mohamed Trabelsi. Sie sollten sich täuschen. Grabinski spielte seine körperliche Überlegenheit aus und kontrollierte fünf Runden lang das Geschehen im Stand, Clinch und auf der Matte. Trabelsi hatte seine Momente, landete gelegentlich in der Oberlage und attackierte wiederholt mit Ellenbogenschlägen, doch der Champion war an diesem Abend zu abgeklärt, ging kein Risiko und feierte nach fünf Runden die erste Verteidigung seines Leichtgewichtstitels.
Aslaner unterliegt Mor nach Punkten
Auch vor den Titelkämpfen ging es zur Sache. In einem spannenden Duell konnte sich Anton Mor dank seiner Takedowns gegen Ozan Aslaner durchsetzen. Aslaner ließ im Stand gut die Fäuste fliegen und hatte starke Momente, wurde aber wiederholt auf die Matte geworfen, wo er sich in der zweiten Runde auch lange gegen einen Kimura-Versuch verteidigen musste. Am Ende der drei harten Runden sollten die Takedowns das entscheidende Zünglein an der Waage sein, die Punktrichter werteten geteilt für den weiterhin ungeschlagenen Anton Mor.
Solmaz feiert Arbeitssieg über Flores
Mit großem Anhang reiste Ömer Solmaz aus Hamburg nach Köln an und brachte diesen nach drei Runden gegen Fernando Flores mit einem Punktsieg zum Jubeln. Von einer alten Verletzung an der linken Hand gehandicapt, ließ der 23-Jährige nur selten die Fäuste fliegen, sondern beschränkte sich stattdessen auf seine Takedowns und Kontrolle am Zaun und auf der Matte. Flores versuchte ebenfalls, mit Takedowns zu punkten, hatte gegen Solmaz jedoch keine Chance und verlor alle Runden.
Kontroverses Ende zwischen Kakhorov und Eidi
Das Top-Ten-Duell im Bantamgewicht zwischen Khurshed Kakhorov und Said Eidi fand nach vielversprechendem Beginn ein kontroverses Ende. Eidi konnte sich die erste Runde durch einen Takedown sichern und tauschte in der zweiten Runde Würfe und Schläge mit Kakhorov aus. Im dritten Durchgang ging es erneut auf die Matte und hier wurde es unübersichtlich. Kakhorov feuerte Schläge gegen Eidi ab, Ringrichter Marco Broersen machte einen Schritt auf die Kämpfer zu und Eidi hörte plötzlich auf, sich zu verteidigen. Kakhorov nahm die Gelegenheit dankend an, schlug zu und beendete den Kampf kurz darauf durch technischen K.o. Wie Eidi im Anschluss erklärte, habe er vom Ringrichter ein klares „Stop“ gehört und sich deswegen nicht weiter verteidigt.
In den weiteren Kämpfen lieferte sich Marc Doussis eine harte Schlacht mit Koray Cengiz und beendete den Kampf in der dritten Runde durch einen Triangle Choke. In Mandy Böhm, Hamed Fajzi und Hamad Abadi feierten drei Lokalmatadore vorzeitige Siege in ihren Duellen mit Lili Panegirico, Sadat Suljovic und Justin Schulz.
Die Ergebnisse im Überblick:
GMC 16
1. September 2018
Lanxess Arena, Köln
Titelkampf im Halbschwergewicht
Stephan Pütz bes. Jan Gottvald einstimmig nach Punkten
Titelkampf im Weltergewicht
Kerim Engizek bes. Thibaud Larchet via T.K.o. (Schläge) nach 2:55 in Rd. 2
Titelkampf im Leichtgewicht
Mohamed Grabinski bes. Mohamed Trabelsi einstimmig nach Punkten
Anton Mor bes. Ozan Aslaner geteilt nach Punkten
Ömer Solmaz bes. Fernando Flores einstimmig nach Punkten
Khurshed Kakhorov bes. Said Eidi via T.K.o. (Schläge) nach 1:51 in Rd. 3
Marc Doussis bes. Koray Cengiz via Triangle Choke nach 4:31 in Rd. 2
Mandy Böhm bes. Lili Panegirico via T.K.o. (Schläge) nach 1:01 in Rd. 1
Hamed Faizi bes. Sadat Suljovic via T.K.o. (Schläge) nach 0:55 in Rd. 2
Hamad Abadi bes. Justin Schulz via T.K.o. (Leg Kicks) nach 3:01 in Rd. 2
Felix Schifffahrt bes. Alexander Wiens einstimmig nach Punkten
Samia El Khawad bes. Paulina Ioannidou einstimmig nach Punkten
Karsten Liebich bes. Jamal Majidi via K.o. (Schlag) nach 0:24 in Rd. 1
Abubakar Saribov bes. Kirill Surikow via T.K.o. (Kick und Schläge) nach 3:00 in Rd. 1
Saman Baghi bes. Alexandar Logan via T.K.o. (Schläge) nach 0:31 n Rd. 1